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Zeichnen für Anfänger - erste Übungen

Zeichnen für Anfänger - erste Übungen3:12
Video von Peter Oliver Greza3:12

Zeichnen kann auch absoluten Anfängern viel Spass machen. Kann, muss aber nicht. Viele haben von Anfang an ein zu klares Ziel vor Augen, was dann dazu führt, dass sie schnell von ihren eigenen Zeichnungen enttäuscht sind. Es gibt allerdings einige erste Übungen, die Anfängern helfen können, sowohl ein paar grundlegende Techniken des Zeichnens zu lernen, als auch Kreativität sowie Spass und Freude am Zeichnen zu entwickeln.

Was Sie benötigen

  • Bleistifte verschiedener Stärke
  • ausreichend Papier
  1. Beginnen Sie nicht gleich mit dem eigentlichen Bild, sondern zeichnen Sie zuerst eine einfache Skizze. Seien Sie mutig! Halten Sie sich nicht an Kleinigkeiten auf, sondern zeichnen Sie schnell und mit schwungvollen Linien. Es macht überhaupt nichts, wenn die Skizze eher noch wie Gekritzel ausschaut. Sie dient vor allem dazu, sich zunächst einmal wirklich darüber klar zu werden, WAS man eigentlich zeichnen will.

  2. Probieren Sie zur Übung auf einem gesonderten Blatt Papier einige Techniken aus, um Flächen zu zeichnen beziehungsweise zu schraffieren. Viele kleine Striche nebeneinander ergeben einen ganz anderen optischen Eindruck als wenige große. Parallele Striche wirken anders als gekreuzte, gerade Striche anders als krumme und so weiter. Für die fotorealistische Zeichnung ist es etwa von Bedeutung mit so kleinen Strichen zu zeichnen, dass sie sich später überhaupt nicht mehr als solche erkennen lassen.

  3. Eine weitere Übung ist es, die Bleistiftstriche mit dem Finger zu verwischen, um verschwommen wirkende Flächen und Schattierungen zu erzeugen. Experimentieren Sie dabei mit Bleisstiften verschiedener Stärke. Die Linien weicher Stifte lassen sich besser verwischen als die von harten. 

  4. Zeichnen Sie auf einem weiteren Blatt Papier einige geometrische Formen wie Kreise und Würfel. Eine hervorragende Übung ist es, nun die vorher erprobten Techniken anzuwenden, um ihren Objekten Schattierungen hinzuzufügen. Überlegen Sie, wo sich die imaginäre Lichtquelle in ihrem Bild befindet und versuchen Sie die Schatten an den richtigen Stellen zu zeichnen. Ein gutes Verständnis vom Zusammenspiel von Licht und Schatten ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, dafür dass ihre Zeichnungen realistisch wirken.

  5. Fällt Ihnen das Zeichnen von Schattierungen schwer, gehen Sie einen Schritt zurück: Beobachten Sie! Stellen Sie sich eine Lampe auf ihren Tisch und positionieren Sie verschiedene Dinge wie Tassen oder Ähnliches im Lichtschein. Diese Übung kann besonders für Anfänger immer wieder eine gute Hilfe sein.

  6. Experimentieren Sie auf vielfältige Weise mit Formen und Schattierungen. Seien Sie neugierig und lassen Sie sich von den verschiedenen Effekten überraschen! Betrachten Sie Ihre Bleistifte nicht als reine Werkzeuge, sondern als lebendige Lehrer, die Ihnen zeigen, was man alles mit ihnen anstellen kann.

  7. Übertragen Sie Ihre Skizze auf einem neuen Blatt in eine ordentliche Zeichnung. Lassen Sie sich hierfür Zeit. Beginnen Sie mit dünnen Linien die gesamte Skizze vorzuzeichnen und entscheiden Sie sich dann für eine der Schattierungstechniken. Sollte die fertige Zeichnung ganz anders aussehen als Sie es sich vorher vorgestellt hatten, seien nicht enttäuscht. „Verstehen“ Sie stattdessen die Zeichnung. Welche Techniken haben welche Wirkung? Was ist unstimmig an der Zeichnung. Nicht nur Anfänger sollten versuchen, in eine Art Dialog mit der Zeichnung zu treten.

  8. Zeichnen Sie nicht länger als es Ihnen Spaß macht. Als Anfänger sollten Sie vor allem lernen, durch simple Übungen, wie diese hier, Freude und Gefallen am Zeichnen zu finden. Das ist oftmals viel wichtiger als von vornherein ein klares Ziel vor Augen zu haben.