Was Sie benötigen
- Millimeterpapier
- Lineal
- spitze Bleistifte in H, HB und B
- Radiergummi
Treppen im Grundriss darstellen
Um sauber und korrekt zu zeichnen, sind einige Hilfsmittel nötig. Profis verwenden vor allem für die Zeichnungen von Grundrissen Zirkel, Geodreiecke, Zeichenschienen, Lineale und Bleistifte in verschiedenen Härtegraden. Für den Laien reichen Bleistifte in HB (mittlere Härte) für Linien und B (etwas weicher) für Grauflächen und Schattierungen aus. Millimeterpapier erleichtert durch seine vielen Hilfslinien das Zeichnen der Treppen, mit dem Lineal geht's noch einfacher.
Im Grundriss zeichnen Sie Treppen in der Regel von oben. Dabei stellen Sie das Stück dar, das in der jeweiligen Etage zu sehen ist, also nur einen Ausschnitt. Für eine Wendeltreppe einen Kreis, bei um die Ecke verlaufenden Treppen zeichnen Sie ein Rechteck oder einen Winkel. Für die Stufen reichen im Grundriss einfache Striche.
Den Verlauf der Treppe zeigen Sie in einem Grundriss zusätzlich mit einem Pfeil an. So weiß der Betrachter sofort, ob der Weg von unten nach oben oder umgekehrt verläuft. Daran erkennt dieser auch, ob er sich im Obergeschoss (Pfeilspitze) oder im Erdgeschoss (Pfeilbeginn) befindet.
Die Zeichnung maßstabskorrekter Wendel- oder auch Spindeltreppen ist sehr aufwendig und fällt selbst geübten Architekten mitunter schwer. Das liegt an den sich um eine Achse drehenden Treppenstufen, die sich perspektivisch verkürzen und verlängern. Beginnen Sie daher mit einer einfacheren Treppenart, wie die viereckige Wangentreppe.
Eine korrekte Treppe zeichnen
Beginnen Sie das Treppenzeichnen mit einer einfachen Treppe ohne Geländer, die gerade nach oben führt. Hierfür gibt es einen einfachen Trick: Skizzieren Sie nur das, was Sie sehen, wenn Sie vor der Treppe stehen.
- Rechteck zeichnen. Sie starten mit einem Rechteck, das nach oben führt und deshalb längs auf Ihrem Blatt verläuft. Um der Treppe eine Perspektive und einen Fluchtpunkt zu verleihen, zeichnen Sie diese nach oben hin etwas schmaler.
- Die erste Stufe. Nun sehen Sie sich die Stufen genau an. Sie sehen die Vorderseite der Treppenstufe und jeweils ein Stück von der Oberfläche. Zeichnen Sie eine Querlinie für den Fußboden, auf dem Sie stehen oder sitzen. Dann folgt die erste Linie für die Höhe der ersten Stufe.
- Weitere Stufen. Die Stufen sind nicht alle gleich hoch. Mit weiteren Linien zeichnen Sie die folgenden Stufen in einem langsam geringer werdenden Abstand ein.
- Oberfläche einzeichnen. Für die Stufen-Oberfläche tragen Sie eine weitere Querlinie auf Ihrer Stufe ein. Bei den unteren Treppenstufen ist die Oberfläche noch deutlich größer als die vordere Kante. Die Größe der Oberfläche nimmt bis zum oberen Ende der Treppe kontinuierlich ab.
- Licht und Schatten eintragen. Schließlich tragen Sie Lichteinfall und Schattenbildung ein, um die vordere Kante und Oberfläche der Stufen zu unterscheiden. Kommt das Licht von oben, dann sind die Oberflächen hell und die Fronten der Stufen dunkel. Kommt es von unten, dann sind die Oberflächen dunkel, aber die Fronten bleiben hell.
- Oberflächen verjüngen. Zuletzt verjüngen Sie die Oberflächen leicht nach oben zur nächsten Front hin. Es entsteht eine gerade nach oben verlaufende Treppe.
Verschiedene Perspektiven beim Zeichnen
Ob Sie malen, zeichnen oder fotografieren, entscheidend ist der Blickwinkel des Malers, Zeichners oder Fotografen. Er gibt vor, wie Sie Treppen und andere geometrische Gebilde zeichnen.
Die einfachste Perspektive ist die sogenannte Draufsicht. Sie beschreibt einen geraden Winkel von oben nach unten. Beinahe so, als würden Sie beim Zeichnen direkt im 90-Grad-Winkel über dem Objekt unter der Decke schweben. Hier kann aber auch die Perspektive gemeint sein, die Sie im Stehen haben. Wenn Sie auf diese Weise auf eine Treppe blicken, können Sie auch die Seitenansicht der Treppe sehen.
Die Froschperspektive zeigt einen Gegenstand dahin gehend, als würde der Betrachter auf dem Bauch liegen oder aif dem Boden sitzen. Sie sehen ihn also von unten schräg nach oben blickend. Bei der optischen Darstellung helfen Fluchtpunkte, die über dem Kopf des Betrachters liegen.
Die Vogelperspektive entspricht der Froschperspektive, aber von oben gesehen. Sie kann auch eine Art Draufsicht von oben sein.
Es gibt in der Geometrie der Architekten, Bauzeichner und technischen Zeichner beim Treppenbau auch Darstellungen ohne Fluchtpunkte. Dabei zeichnen diese die Gegenstände maßstabsgerecht, aber nicht optisch, sondern mathematisch korrekt.
Auch wenn Ihnen das Zeichnen einer perspektivisch genauen Treppe schwierig erscheint - mit ein paar einfachen Hilfslinien gelingt es auch Ihnen. Schon bald haben Sie bei selbst schwierigeren Treppen, die um die Ecke führen, Erfolg.
Zeichnen Sie immer das, was Sie sehen, wenn Sie vor der Treppe stehen. Mit etwas Übung können Sie nach einer Weile sogar Fantasietreppen aus dem Gedächtnis zeichnen. Der Aufbau von Treppen folgt immer einem logischen Muster.
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