Der Steinpilz und sein Doppelgänger
Bevor es ans Verarbeiten von Steinpilzen geht, müssen Sie erst mal den Pilz erkennen und finden.
- Der Steinpilz hat keinen giftigen Doppelgänger, dafür aber einen ungenießbaren. Dabei handelt es sich um den Gallenröhrling.
- Wenn Sie einen Gallenröhrling aus Versehen mitkochen, wird Ihr ganzes Essen bitter schmecken.
- Optisch besitzt der Gallenröhrling ein deutlich ausgebildetes Netz am Stiel und einen rosafarbenen Schwamm. Nur im jungen Alter hat er einen weißen Schwamm wie der Steinpilz. Alte Steinpilze haben einen gelblichen Schwamm.
- Wenn Sie ihn optisch nicht unterscheiden können, hilft ein einfacher Trick. Schneiden Sie ein kleines Stück ab und berühren Sie es mit Ihrer Zunge. Wenn sich kein bitterer Geschmack entwickelt, handelt es sich um einen Steinpilz.
So sammeln und putzen Sie Ihre Steinpilze
Wenn Sie im Wald einen Steinpilz oder einen anderen essbaren Pilz gefunden haben, müssen Sie diese vor dem Verzehr noch putzen.
- Ob man den Pilz besser abschneidet oder herausdreht, kann man nicht genau sagen. Die Experten sind sich hier nicht einig. Man sollte nur die Stelle an der man den Pilz entnommen hat mit Waldboden wieder bedecken.
- Vor Ort und Stelle können Sie gleich überprüfen, ob der Pilz von Würmern befallen ist. Schneiden Sie ihn hierfür in der Mitte einmal durch. Befinden sich schwarze Punkte oder Löcher im Fruchtkörper, können Sie diese Stücke gleich entfernen und im Wald lassen.
- Fressstellen von Schnecken und alte Schwämme entfernen Sie ebenfalls direkt vor Ort.
- Zum Sammeln der Pilze benutzen Sie ein Pilznetz oder einen Pilzkorb. Auf keinen Fall eine Plastiktüte.
- Zu Hause putzen Sie die Pilze mit einem Pinsel oder einen trockenem Küchentuch und entfernen Nadeln und Schmutz. Pilze werden nicht mit Wasser gereinigt, da Sie sich sonst vollsaugen. Dadurch verlieren Sie an Geschmack.
- Schneiden Sie dann die Fruchtkörper und Stiele in ca. 2 bis 3 mm starke Scheiben. Sollten Sie noch verwurmte Stellen, Schneckenfraß oder alte Schwämme an den Pilzen befinden, entfernen Sie diese.
So werden die Steinpilze nach dem Putzen weiterverarbeitet
Nach dem Putzen der Pilze können Sie diese weiterverarbeiten.
- Braten Sie die Pilze mit Zwiebeln, Pfeffer, Salz, frische Kräuter und Sahne in einer Pfanne zu einer leckeren Soße. Reichen Sie dazu Brot oder Semmelknödel.
- Sie können die Steinpilze auch einfach einfrieren und bei Bedarf auftauen.
- Sie können die Pilzscheiben auf einem Backblech im Backofen trocknen. Alternativ kann man sie an der Luft oder in einem Dörrgerät trocknen. Gelagert werden die Pilze danach in einem luftdichten Behälter.
- Die getrockneten Pilze können im Mixer zu einem Pulver zerstoßen werden, dass Sie zum Würzen für Suppen verwenden können. Oder vermischen Sie es mit Salz und streuen es auf ein Butterbrot.
- Getrocknete Pilze können Sie in Öl einlegen. Lassen Sie das Öl ca. zwei Wochen an einem sonnigen Platz stehen. Das fertige Steinpilzöl passt wunderbar zu frischem Salat.
Der Steinpilz ist ein vorzüglicher Speisepilz. Das Putzen und Verarbeiten der Pilze macht nach dem Waldspaziergang dabei genauso viel Spaß wie das Pilzesuchen selbst.
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