Der Fußpuls gibt Aufschluss über die Durchblutungssituation
Der Puls entsteht durch die Ausdehnung und Kontraktion der Gefäßwände durch den Herzschlag, der eine Druckwelle auslöst und das Blut so durch die Arterien treibt. Das, was man beim Puls tastet, ist somit nichts anderes als die kurzfristige Gefäßausdehnung bedingt durch die Druckwelle.
- Sie können Ihren Puls besonders gut an den Stellen tasten, wo eine Arterie relativ oberflächlich unter der Haut verläuft und beim Tasten gegen einen Knochen gedrückt wird.
- Gute Stellen, an denen Sie Ihren Puls tasten können, sind die Schläfe, die seitliche Halsregion, Achselhöhle, Ellenbeuge, Handgelenk, Leiste, Kniekehle, Knöchel und Fußrücken.
- Die Arterie, die Sie auf dem Fußrücken tasten können, trägt den Namen Arteria dorsalis pedis und verläuft vom vorderen Sprunggelenk aus über den Fußrücken auf die Zehen zu. Dabei zieht sie seitlich am Rand der Großzehen-Strecksehne entlang.
- Eine weitere Arterie im Fußbereich können Sie unmittelbar hinter dem Innenknöchel tasten. Sie trägt den Namen Arteria tibialis posterior.
- Tasten Sie nach dem Puls mit Zeige-und Mittelfinger, die nur locker aufgelegt werden sollten.
- Wenn Sie beide Arterien tasten können, ist eine schwerwiegende arterielle Durchblutungsstörung sehr unwahrscheinlich.
Wenn Sie den Puls nicht fühlen können
Wenn Sie den Fußpuls bzw. die beiden Arterien nicht tasten können, kann das verschiedene Ursachen haben.
- Zum Tasten der Fußpulse gehört ein wenig Übung und auch Fingerspitzengefühl. Beim ersten fehlgeschlagenen Versuch sollten Sie daher nicht nervös werden, sondern nach einer kleinen Pause den Tastversuch nochmals wiederholen.
- Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, was sie eigentlich tasten sollen, legen Sie die beiden Finger zunächst seitlich an den Hals und tasten Ihre Halsschlagader, was in der Regel wesentlich einfacher ist, als den Fußpuls zu fühlen. Tasten Sie dann den Puls am Handgelenk, das ist schon ein wenig schwieriger. Wechseln Sie anschließend zum Fuß und versuchen Ihr Glück hier.
- Es gibt anatomische Verlaufsvarianten, die dazu führen, dass die Arterien sich nicht an den Stellen befinden, wo man sie bei den meisten Menschen fühlen kann. Suchen Sie daher mit den beiden Fingern in der Umgebung, wo die Arterien normalerweise verlaufen.
- Sollten Sie - aus welchem Grund auch immer - Wasser in den Füßen eingelagert haben, so kann auch diese Ödembildung das Fühlen der Pulse erschweren. Das gleiche gilt auch für ausgeprägte Fettpolster.
- Es kann natürlich auch sein, dass Sie tatsächlich eine arterielle Durchblutungsstörung haben. Diese ist bei fehlenden Fußpulsen allerdings schon weit fortgeschritten und macht sich dann nicht nur durch das Fehlen der Pulse bemerkbar, sondern auch mit Schmerzen beim Gehen, die zu der bekannten Schaufensterkrankheit führen.
Der Vollständigkeit halber sei auch das akute Verschwinden der Fußpulse erwähnt. Wenn Sie Herzrhythmusstörungen haben, können im Herzen kleine Blutgerinnsel entstehen, die mit dem Herzschlag bzw. dem ausströmenden Blut mitgerissen werden, medizinisch bezeichnet man das als Embolie. Wenn ein Blutgerinnsel seinen Weg über die Halsschlagadern nimmt, kommt es zum Schlaganfall; gelangt das Blutgerinnsel in die Beinarterien, kann es zu einem akuten Verschluss der Arterien kommen. Der Blutfluss wird abrupt unterbrochen und es kommt zur Pulslosigkeit, die mit ebenso abrupten, äußerst intensiven Schmerzen einhergeht.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?