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Die Satire sollte im Deutschunterricht besprochen werden
Eine Satire ist eine Literatur, die Gegebenheiten oder Charaktere verspottet. Die Satire bietet keine vorgeschriebene Schreibweise. Deshalb ist es schwer, sie nach bestimmten Merkmalen von der Komik (Scherzhaftigkeit), Polemik (Streitigkeit) oder Parodie (verstellter Gegenpart) abzugrenzen. Inhaltlich allerdings kann die Satire verschiedene Funktionen erfüllen, wobei nicht immer alle Funktionen zusammentreffen müssen:
- Arbeiten Sie im Deutschunterricht heraus, dass die Satire ihren kritisch-belehrenden Charakter in unterhaltender Form durch Parodie oder Komik, à la Vicco von Bülow, durch didaktisch aufgebaute Absicht à la Harald Schmidt, polemisch wie der Film von Warren Beatty "Bulworth" oder kritisch, wie die ehemalige Sendung "Scheibenwischer" von dem Kabarettisten Dieter Hildebrandt demonstriert kann.
- Versuchen Sie anhand verschiedener Satiren, wie z. B. Grimmelshausens "Simplicissimus Teutsch", Voltaire`s "Epître aux Romains" (schrieb er unter dem Pseudonym Corbera) oder Mark Twains "Der Prinz und der Bettelknabe" die inhaltlichen Merkmale, wie z. B. starke Widersprüche, deutliche Übertreibungen, verspottete Wertvorstellungen, verzerrte Sachverhalte herauszufiltern.
- Gehen Sie im nächsten Schritt auf die oft verwendeten Stilmittel, wie z. B. "Persiflage (verspotten)", "Travestie (verkleiden)" und "Parodie (Gegendarstellung)" ein. Besprechen Sie mit Ihren Schülern, mit welchen Tonlagen diese Stilmittel unterstützt werden: Spöttisch, sarkastisch, ironisch oder kritisch. Leiten Sie den Blickwinkel Ihrer Schüler auf die Medien, die bereits Anfang des 19. Jahrhunderts mit Zeitschriften, wie z. B. "Der Wahre Jacob" sozialdemokratische Satire veröffentlichten.
- Bringen Sie in den Unterricht den Begriff "Neue Frankfurter Schule" ein, der mit den Namen einiger Schriftsteller verknüpft ist, die die Satire-Zeitschrift "Pardon" veröffentlichten. Seit 1945 erlebte die Satire einen wahren Aufschwung. Viele Schüler kennen noch Namen, wie z. B. Loriot oder Ephraim Kishon. Leiten Sie mit Kishons "Der Blaumilchkanal" Ihre Schüler gedanklich zum nie endenden Thema der Bürokratie.
- Indem Sie den Deutschunterricht mit Satire-Material verschiedener Zeiten füllen, können Sie nicht nur die inhaltlichen Merkmale der Satire herausarbeiten, sondern auch die verschiedenen, historischen Thematiken. Die Überleitung zu veröffentlichten und jüngst veröffentlichten Satirezeitschriften bietet Ihnen einen fließenden Übergang in die derzeit moderne Welt der satirisch gestalteten Medien.
Moderne Medien bieten interessante Satire
- Machen Sie von Fernsehsendungen, wie z. B. "Extra 3" vom NDR, Harald Schmidt (ARD), Zugabe (WDR2) DVD-Aufnahmen, um sie Ihren Schülern vorzustellen. Analysieren Sie im Deutschunterricht gemeinsam diese "Satire-Sendungen" und vergleichen Sie, mit welchen Mitteln (Komik, Polemik, Parodie) sie aufgebaut sind.
- Bestellen Sie DVDs, wie z. B. "Das Leben des Brian", "Brazil" oder "American Beauty". Sehen Sie diese Filme mit der Klasse an, um mit den Schülern satirische Merkmale, wie z. B. kritisch-humorvoll, amüsant-anspruchsvoll zu erarbeiten. Differenzieren Sie im nächsten Arbeitsschritt zwischen religiöser, politischer und gesellschaftlicher Kritikführung.
- Sprechen Sie allgemeine Themen aus Politik, Wirtschaft, Religion oder Gesellschaft an, die die Schüler interessieren könnten. Welche Kritiken würden oder möchten Ihre Schüler anbringen. Erarbeiten Sie im Deutschunterricht mit den Schülern, wie sie die Themen zu einer Satire verarbeiten könnten. Teilen Sie die Klasse in z. B. zwei Gruppen, die jeweils ein Thema in Form einer Projektarbeit als Satire gestalten.
- Nehmen Sie Medienarten in die Projekte auf, z. B. eine Filmkamera. Lassen Sie die Schüler z. B. eine kurze Komödie produzieren, um Inhalte satiregerecht zu vermitteln. Es ist auch möglich, schülerorientierte Gruppen einzuteilen, sodass einige Schüler eine Satire als Film, andere als Zeichnung (z. B. Loriot), wieder andere als Geschichte zu erstellen versuchen. Die jeweiligen, eigenen Projekte werden Ihre Schüler sicherlich anspornen.
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