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Antithetische Erörterung am Beispiel erklärt

Bei der antithetischen Erörterung werden Vor- und Nachteile beleuchtet.
Bei der antithetischen Erörterung werden Vor- und Nachteile beleuchtet. © Klicker / Pixelio
Die antithetische - oder oft auch dialektische - Erörterung gehört zu den wichtigsten Aufsatzarten, die Schüler ab der 9. Jahrgangsstufe bewältigen müssen. Wenn Sie einmal die prinzipielle Vorgehensweise der antithetischen Erörterung kennen, können Sie leicht zu jedem Thema etwas schreiben.

Grundlegendes zur antithetischen Erörterung

Bei der antithetischen Erörterung geht es darum, dass man beide Seiten einer Frage beleuchtet, das heißt, dass man sowohl das Pro als auch das Kontra eines Themas untersuchen muss.

  • Wichtig für jede gute Erörterung ist ein Brainstorming zu Beginn. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen beispielsweise zum Thema "Schuluniform - ja oder nein?" einfällt.
  • Haben Sie einige Punkte und Argumente gefunden, dann sortieren Sie die Argumente, die zusammengehören, und ordnen Sie den jeweiligen Punkten Beispiele zu.
  • Sind Sie damit fertig, ist es besonders wichtig, eine gute Gliederung zu verfassen. Diese ist so bedeutend, da Sie damit während des Schreibens Ihren roten Faden nicht verlieren. Eine durchgängige Linie muss in der Erörterung in jedem Fall erkennbar sein.
  • Achten Sie bei der Gliederung darauf, dass Sie keine Beispiele für Argumente in die Gliederung schreiben. Finden Sie eine These, also eine Behauptung.
  • Dann beginnt das eigentliche Schreiben. Verfassen Sie Einleitung, Hauptteil, Synthese und Schluss, um eine vollständige Erörterung zu haben.

Beispielhafte antithetische Erörterung

Im Folgenden soll das Beispielthema sein: "Schuluniform - ja oder nein?"

  • Zunächst müssen Sie eine Einleitung schreiben. Überlegen Sie sich einen guten Aufhänger zum Thema Schuluniform. Entweder etwas über andere Länder, in denen es bereits Schuluniformen gibt, eine aktuelle politische Auseinandersetzung zu diesem Thema oder Ähnliches, um das Thema einzuleiten.
  • Dann der Hauptteil, wobei es um die eigentliche Argumentation geht: Bei einer antithetischen Erörterung muss die Seite zuletzt beleuchtet werden, für die Sie sind. Sind Sie also für Schuluniformen, dann schreiben Sie zuerst die negativen Argumente und dann die positiven auf. Sind Sie gegen Schuluniformen, kommen zuerst die positiven Argumente und dann die negativen.
  • Wichtig ist außerdem, dass Sie die Reihenfolge der Argumente mit Bedacht wählen. Denn das bedeutendste Argument kommt immer am Ende jeder Argumentationsreihe. Das heißt, zuerst nennen Sie das unwichtigste Argument. 
  • Des Weiteren sollten Sie jedes einzelne Argument mit den vier B's aufbauen. Zuerst die Behauptung, dann die Begründung, weiter ein Beispiel und dann der Bezug zur Behauptung, damit der Leser noch einmal vor Augen geführt bekommt, wofür genau das Beispiel nun stand.
  • Finden Sie zum Beispiel, dass man Schuluniformen besser nicht einführen sollte, dann könnte Ihre Argumentationsreihe folgende sein: Schuluniformen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Schule, da alle Schüler die gleiche Kleidung tragen. Vor allem, wenn man mit anderen Schulen zusammenkommt, ist die Identifikation mit der eigenen Schule enorm, deswegen stärken sie das Zusammenleben. Dann kommt mit dem gleichen 4-B-Aufbau ein weiteres Pro-Argument, das wichtiger ist als das zuerst genannte und eben aufgeführte, wie beispielsweise: Schuluniformen schalten Mobbingaktivitäten aus.
  • Haben Sie das stärkste Argument beendet, kommt der Wendepunkt und Sie benennen alle positiven Argumente, wieder beginnend beim Schwächsten. So zum Beispiel zunächst: Schuluniformen kosten Geld, dann: Schuluniformen fördern den Verlust der eigenen Identität.
  • Haben Sie auch hier alle Argumente beschrieben, kommt die Synthese. Hier ist es wichtig, dass Sie noch einmal einen abschließenden Überblick geben über die Argumente und einen Lösungsvorschlag machen. Bei der antithetischen Erörterung ist die Synthese elementar. Sagen Sie zum Beispiel: "Es ist gut, eine gemeinsame Kleidung für die Schule zu besitzen, wenn man sie repräsentiert, aber grundsätzlich sollte jedem Schüler die Möglichkeit gegeben werden, dass er sich individuell kleiden kann. Eine Lösung wäre der aus dem Berufsleben kommende Casual Friday, bei dem man einmal in der Woche seine eigene Kleidung tragen kann."
  • Zu guter Letzt kommt der Schluss, sozusagen das Fazit, hier nehmen Sie am besten noch einmal Bezug zur Einleitung und runden das Thema ab. Hier sollten keine Argumente noch einmal genannt werden.
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