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Racheengel in der Bibel - Interessantes

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Nicht alle Engelsdarstellungen entsprechen dem Bild der unschuldigen Helfer.
Nicht alle Engelsdarstellungen entsprechen dem Bild der unschuldigen Helfer.
Zwar haben die Boten Gottes in der Bibel streng genommen keine körperliche Form, aber das hält sie trotzdem nicht davon ab, verschiedenste Tätigkeiten auszuführen. Oft hört man sogar von Racheengeln – doch gibt es diese überhaupt?

Racheengel in der Bibel - die kurze Wahrheit 

  • Auch wenn die Bibel nicht gerade zimperlich ist, wenn es um oft archaisch anmutende Wiederherstellung von Recht und Ordnung geht: Racheengel gibt es nicht; dieses Wort kommt an keiner Stelle in der Bibel vor. Prinzipiell widersprechen Racheengel sogar dem christlichen Konzept der Vergebung.
  • Der Begriff des Racheengels scheint in der Sekundärliteratur aufgekommen zu sein. Denn auch, wenn in der Bibel dieser Begriff nicht zu finden ist: Prinzipiell sind Erzengel nichts anderes als Racheengel.

Erzengel - Gottes Racheengel

  • Erzengel sind Gottes Helfer fürs Grobe. Denn trotz des populären Bildes von Schutzengeln - weiß gekleidet, sanft, hilfsbereit, meist weiblich - spart die Bibel nicht an Darstellungen von weitaus martialischeren Figuren.
  • Zwar bemüht die Kirche sich darum, das positive Bild von den menschenfreundlichen Beschützern in den Vordergrund zu stellen, doch in der Schrift selbst finden sich viele Stellen zu Straf-, Kriegs- und Todesengeln (z.B. "Ein fliegender Drache" - vgl. Jesaja 14,29). 
  • Obwohl Engel der biblischen Definition nach spirituelle, körperlose Wesen sind, die außerhalb von Raum und Zeit existieren, sind sie trotzdem in einer nicht genau festgelegten, neunstufigen Hierarchie organisiert, deren Spitze die sogenannten Seraphime zu bilden scheinen (vgl. z.B. 1. Samuel 4,4 oder Jesaja 6,2).
  • Da diese Engeln vor allem dafür verantwortlich sind, Wiedergutmachung für Verfehlungen der Menschen zu leisten, die Gott verärgert haben, kann man sie durchaus als Racheengel bezeichnen.

Gabriel und Uriel - die bekanntesten Erzengel

Zwei der bekanntesten Erz- bzw. Racheengel, die auch durch die erfolgreiche, amerikanische TV-Serie "Supernatural" popularisiert wurden, sind Gabriel und Uriel.

  • Gabriel ist ein Seraphim. Wie alle Engel ist er unsterblich, wirft keinen Schatten, braucht keinen Schlaf und hinterlässt keine Fußspuren. Meist ist er bewaffnet mit einem Flammenschwert und einem Speer, mit denen er den "großen Drachen, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt" niedergeschlagen hat. So berichtet Johannes in seiner Offenbarung. Gabriel war also dafür verantwortlich, stellvertretend für Gott Rache an Luzifer zu nehmen, der seinen Vater durch seine anmaßende Art gekränkt hatte.
  • Der große Himmelskampf, der schließlich auch zu Luzifers Fall führte, fand übrigens gleich am zweiten Schöpfungstag statt - wie gesagt: Gottes Erzengel sind ebenso wenig zimperlich wie ihr "Boss" selbst.
  • Neben diesem großen Kampf ist Gabriel u.a. auch derjenige Erzengel, der Adam und Eva aus dem Paradies befördert und Jeanne d’Arc in den Kampf leitet - vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen hat er die französische Nationalheldin allerdings nicht bewahrt.
  • Uriel wiederum ist so etwas wie das schwarze Schaf unter den Erzengeln. Ursprünglich wird er in den Apokryphen (jene alte Schriften der Bibel, die heute nicht mehr zum Kanon gehören) als braver Gottessohn dargestellt, der nicht nur Herrscher über Kunst und Wissenschaft war, sondern auch das Tor zum Garten Eden mit einem Flammenschwert bewacht hat.
  • Sein Fall kam im vierten Jahrhundert. Ursprünglich wird er in den Apokryphen (jene alte Schriften der Bibel, die heute nicht mehr zum Kanon gehören) als braver Gottessohn dargestellt, der nicht nur Herrscher über Kunst und Wissenschaft war, sondern auch das Tor zum Garten Eden mit einem Flammenschwert bewacht hat.Allerdings änderte das nichts an dem Volksglauben.
  • Also warf die Synode Uriel unter den Verdacht, er könne ein Dämon sein, kurzerhand aus dem Himmel - eine Warnung an die Gläubigen, sich an das zweite der Zehn Gebote zu erinnern: "Du sollst neben mir keine anderen Götter haben."
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