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Quittenwein - so stellen Sie ihn selbst her

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Auch Quittenwein ist sehr schmackhaft.
Auch Quittenwein ist sehr schmackhaft.
Die Quitte ist heute kaum noch bekannt, dabei gilt sie schon fast als Urform des Obstes. Bereits zweihundert Gramm dieser vielfältig zu verarbeitenden Frucht deckt den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ab. Dass man Quitten sogar zu einem herrlichen Wein gären lassen kann, war bereits im alten Ägypten bekannt und Kenner schätzen den Quittenwein heute noch. Man kann Quittenwein sogar selber machen.

Was Sie benötigen

  • Quitten
  • Reinzuchthefe
  • Gärgefäß
  • Weinpresse
  • evtl. Portwein, Apfel- oder Birnensaft

Quittenwein ist etwas Besonderes

  • Die Quitte ist sehr aromaintensiv und eignet sich daher sehr zur Herstellung von Marmelade, Mus, Gelée, Brot, Likör und Wein. Quittenwein ist ein Fruchtwein, der auf einer alkoholischen Gärung durch Hefebakterien basiert. Den vergorenen Saft bezeichnet man als Most, der zunächst als Süßmost aus der Quitte gekeltert wird. Erst nach der mikrobiologischen Umwandlung des Fruchtzuckers wird aus dem Saft Alkohol.
  • Zweckmäßig ist, bereits bei der Quittenpflanze auf gutes Fruchtgedeihen zu achten. Um guten Quittenwein herzustellen, sollte man bereits im Wachstum 1/3 der Früchte abernten, damit die verbleibenden Quitten einen höheren Fruchtzuckerwert entwickeln und dadurch ihren Säuregehalt verringern. Der herb schmeckende Gerbstoff wird ebenfalls durch diese Grünlese vermindert.
  • Belassen Sie in der Grünlese etwa 6 Früchte auf 100 cm Fruchtzweiglänge. Wenn Sie Quittenwein herstellen, bedenken Sie, dass der Flaum auf der Quittenschale den Geschmack im Quittenwein negativ beeinflusst. Daher sollten Sie diesen Flaum zuvor gründlich abbürsten. Auch das Kerngehäuse sollten Sie entfernen, damit es den frisch gekelterten Saft nicht bitter beeinflusst.
  • Wenn die Frucht der Quitte durch eine Obstmühle zerkleinert wird, entsteht die Maische. Diese darf weder zu grob, noch zu breiig sein. Diese Maische füllen Sie in keimfrei gemachte Gärgefäße, bei etwa + 18 °C und lassen sie gären. Normalerweise beginnt die Spontangärung bereits ein bis zwei Tage später durch die natürlich vorhandenen Hefen.
  • Die Gärung des Quittenweins durch die natürlich vorhandenen Hefen bringt immer ein Stück Unsicherheit mit sich, weil man nie weiß, welche der verschiedenen Hefen sich durchsetzt und die Geschmacksqualität beeinflusst. Sie können aber auch Reinzuchthefen zusetzen und so die Geschmacksrichtung etwas steuern. Allerdings wird in der traditionellen Kelterei keine Reinzuchthefe zugesetzt.
  • Die Blume des Quittenweins riecht süßlich, obwohl der Fruchtextrakt herb schmeckt. Wenn Sie den Wein im "Abgang" spüren, also herunterschlürfen, entfaltet sich das intensive Quittenaroma.

Stellen Sie selber Wein aus Quitten her

  1. Vermehren Sie eine Kultur Reinzuchthefe nach Ihrer Wahl etwa zwei bis drei Tage, bevor Sie den Quittenwein herstellen möchten, mit Portwein oder Birnensaft.
  2. Rechnen Sie etwa mit sieben Kilogramm Quitten, um zehn Liter Weinansatz zu erhalten. Bürsten Sie die Quitten gut, bis kein Flaum mehr zu sehen ist.
  3. Halbieren Sie die Früchte und entfernen Sie das Kerngehäuse. Benutzen Sie bitte keinen Dampfentsafter, das schadet dem Aroma.
  4. Wenn Sie keine Weinpresse haben, erhitzen Sie die halbierten Früchte kurz, zerreiben Sie sie und pressen Sie diese Fruchtschnipsel durch einen Pressbeutel.
  5. Um auch die Restbestände, die sich noch im Beutel befinden, mit verarbeiten zu können, weichen Sie ihn wenige Stunden in etwas Wasser ein und pressen ihn erneut aus.
  6. Nun geben Sie die gesamte Flüssigkeit in Ihr Gärgefäß und fügen die vermehrte Reinzuchthefe und vier Gramm Hefenährsalz hinzu.
  7. Beachten Sie, dass die Flüssigkeit sich durch die Gärung noch ausbreitet. Lassen Sie deshalb noch ungefähr 10 bis 15% Platz im Behälter. Verschließen Sie Ihr Gärgefäß.
  8. Nach etwa einer Woche stellen Sie den Wein kühl und nach weiteren vier Wochen können Sie den Wein von der Hefe abstreichen. Dazu benötigen Sie einen speziellen Schlauch, den Sie ebenfalls, wie das Gärgefäß und die Reinzuchthefe im Handel erhalten.
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