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Federweißer - Herstellung selbst vornehmen

Federweißer schmeckt süß und fruchtig!
Federweißer schmeckt süß und fruchtig!
Federweißer – regional auch bekannt unter den klangvollen Namen wie Sauser, Rauscher, Bremser und vielen mehr - ist ein saisonales Weingetränk, bzw. eigentlich ein Zwischenprodukt in der Weinherstellung. Nichts desto trotz ein köstlich erfrischendes Getränk – vor allem, wenn es aus eigener Herstellung stammt und man genau weiß, was drin ist.

Was Sie benötigen

  • Frische Trauben, nach Geschmack rot oder weiß – oder auch gemischt
  • Sieb
  • Sauberes Geschirrtusch (am besten ausgekocht)
  • Schüsseln
  • Gärbehälter (mit Gäraufsatz)
  • Schwefel
  • Kaliumdisulfit
  • Hefe (am besten Reinzuchthefe)
  • Hefenährsalz
  • Flaschen

Federweißer - am besten aus eigener Herstellung

Die Herstellung von „Federweißer“ ist nicht schwierig - nur ein wenig Geduld müssen Sie haben.

  1. Zupfen Sie zuerst die Trauben von den Reben und verwenden Sie nur die knackig Schönen. Was nicht appetitlich aussieht, sollten Sie hier schon aussortieren.
  2. Dann die Trauben gründlich waschen und im Sieb abtropfen lassen.
  3. Nun müssen Sie die Trauben maischen. Das heißt, Sie müssen die Trauben zerdrücken, sodass eine sogenannte „Maische“ aus Traubenmost, Kernen und Schalen entsteht. Bei dieser Obstmaische wird der Zucker in Alkohol umgewandelt, sodass der „Federweißer“ entstehen kann.
  4. Die Maische lassen Sie einige Stunden offen stehen und pressen dann den Saft ab, indem Sie die Maische nach und nach in ein sauberes Geschirrtuch geben und den Saft in einen ausreichend großen Behälter, beispielsweise eine große Schüssel mit passendem Deckel, pressen.
  5. Nun geht es ans Keltern. Wer ungeduldig ist, wird mit einer blassen Farbe „bestraft“. Erst im Zuge der Gärung werden nämlich die roten Farbstoffe - sofern sie überhaupt rote Trauben verwendet haben - aus den Schalen gelöst und an die Flüssigkeit abgegeben. Dem Geschmack tut aber auch Ungeduld keinen Abbruch. Wer zu geduldig ist, riskiert ein Gelieren des Saftes, was dem Federweißen nicht zuträglich ist. Hier exakt den richtigen Zeitpunkt abzupassen, ist entweder eine Sache des Glücks oder eingehender Erfahrung. Eine Faustregel hierzu gibt es nicht. Wer sich zum ersten Mal an „Federweißer“ in eigener Herstellung versucht, sollte lieber zügig keltern.
  6. Beim eigentlichen Keltern wird dem Most Schwefel mit Kaliumdisulfit beigegeben, um ein Oxidieren zu verhindern. Hier rechnet man 1 Gramm pro 10 Liter Most. In diesem Verhältnis ist keine Geschmacksbeeinträchtigung zu erwarten.
  7. Der Most bleibt nun für weitere 10 Stunden ruhig, kühl und abgedeckt - beispielsweise mit einem sauberen Geschirrtuch - stehen.
  8. Danach wird der Most mit Hefe versetzt, um die Gärung zu forcieren. Bevor Sie die Hefe zugeben, sollten Sie den Most aber unbedingt in einen Gärbehälter umfüllen. Die Hefe wird im Verhältnis 10-15g/hl zugesetzt. Dazu sollten Sie die Hefe in die 10-fache Menge 35°C warmen Wassers einrühren und dann langsam die gleiche Menge an Saft zugeben und, mit Hefenährsalz (25-30g/hl) angereichert, für eine halbe Stunde vorgären lassen. Dann wird die Flüssigkeit langsam in den Most eingerührt. Bei der Gärung beginnt der Most zu schäumen, daher sollten Sie den Gärbehälter nicht zu voll machen.
  9. Der Ansatz muss nun bei etwa 20°C zum Gären gelagert werden. Die Gärung erfolgt nicht sofort, setzt aber schlagartig ein.
  10. Nach etwa zwei Tagen können Sie einen jungen „Federweißer“ mit noch wenig Alkohol aus eigener Herstellung probieren. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, sollten Sie Ihren „Sauser“ zeitnah in Flaschen abfüllen und im Kühlschrank lagern. Durch die niedrige Temperatur wird das Vergären gebremst und der Rauscher lässt sich einige Zeit aufbewahren, dabei steigt der Alkoholgehalt langsam an und der „Federweißer“ verliert an Süße.

Hinweis: Da die Gärung zwar verlangsamt, aber nicht ganz gestoppt ist, dürfen die Flaschen nur lose zugedreht werden, sonst entwickelt sich zu viel Druck und sie können platzen. Zum Wohl!

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