Was Sie benötigen
- Passiertuch
- Sieb
- Große Schüssel oder Topf
- Schöpfkelle
- Kochlöffel oder Esslöffel
- Ggf. Wäscheklammern
Quadratisch, praktisch, gut - Filtertücher in der Küche
Passiertücher sind auch als Durchseih-, Sieb- oder Filtertuch bekannt. Kleinere Passiertücher erhalten Sie unter der Bezeichnung „Nussmilchbeutel“.
- Diese feinmaschigen Tücher eignen sich hervorragend, um Schwebstoffe aus flüssigen Lebensmitteln zu entfernen, Diese Schwebstoffe sind kleine Teilchen, die sich in der Flüssigkeit nicht auflösen und für unerwünschte Eintrübungen sorgen. Mit dem Tuch filtern Sie zum Beispiel selbstgemachte Obst- und Gemüsesäfte und bereiten feine Soßen ohne Klümpchen oder klare Suppenessenzen zu. Gute Dienste leisten die Tücher auch bei der Herstellung von Fruchtgelees und aromatisiertem Essig, den Sie mit Kräutern und anderen Zutaten angesetzt haben.
- Wenn Sie nur selten Verwendung für ein Passiertuch haben, sind Einweg-Tücher auf Rollen oder einzeln verpackt, praktisch. Diese entsorgen Sie nach dem Gebrauch einfach über den Restmüll.
- Kostengünstiger und umweltfreundlicher sind mehrfach verwendbare Filtertücher, die Sie in unterschiedlichen Materialien bekommen. Tücher aus Vlies, Baumwolle oder Leinen sind hygienischer, da sie sich bei hohen Temperaturen waschen lassen. Kunstfasertücher aus Nylon oder Polypropylen sind zwar robuster, lassen sich jedoch nur bei 30 Grad waschen.
- Sie bekommen die Tücher in verschiedenen Größen. Die sogenannten Nussmilchbeutel fallen mit circa 30 mal 30 Zentimetern recht klein aus. Sie sind eher bei geringen Flüssigkeitsmengen geeignet. Meist haben die Tücher eine Seitenlänge von 80 Zentimetern bis ein Meter. Sie lassen sich jedoch problemlos auf die passende Größe zurechtschneiden.
Erhältlich sind Passiertücher über diverse Internetanbieter sowie im Einzelhandel. In Haushaltswarengeschäften finden Sie die Tücher in der Abteilung Küchenbedarf oder bei den Heimtextilien. Eine gute Anlaufstelle sind auch Fachgeschäfte für Gastronomiebedarf. Häufig werden Sie außerdem in der Haushaltswarenabteilung gut sortierter Kaufhäuser fündig.
Ein Passiertuch richtig anwenden
Die Anwendung eines Passiertuchs gelingt selbst Kochanfängern schnell. Falls Sie Tücher aus Baumwolle, Leinen oder anderem Stoffmaterial verwenden, müssen Sie das Tuch zunächst gründlich durchfeuchten. Andernfalls saugen sich die Stofffasern mit der Flüssigkeit voll, die Sie sieben möchten. Legen Sie das Tuch einige Minuten in eine Schüssel mit Wasser oder ins Waschbecken. Wringen Sie das Tuch anschließend gut aus. Es sollte nicht mehr nass, sondern nur noch feucht sein.
- Legen Sie das feuchte Tuch in ein Abtropfsieb. Damit Ihnen das Tuch beim Abseihen nicht ständig verrutscht, sollte es größer als das Sieb sein.
- Das Sieb stellen oder hängen Sie in eine Auffangschüssel oder in einen großen Topf.
- Fall Sie kein Sieb in der passenden Größe zur Hand haben, können Sie sich mit einem Trick behelfen: Klemmen Sie das Filtertuch mit mehreren Wäscheklammern am Schüssel- oder Topfrand fest. Testen Sie anschließend mit leichtem Druck in das Tuch, ob es auch hält.
- Schöpfen oder gießen Sie die Flüssigkeit, die Sie filtern möchten, nach und nach über das Tuch. Bei Passiertüchern aus Kunstfasern darf die Flüssigkeit nicht zu heiß sein, weil die Fasern sonst schmelzen.
- Nach dem Filtervorgang bleiben grobe Rückstände im Tuch zurück. Die darin enthaltene Flüssigkeit können Sie auf zwei Wegen gewinnen: Drücken Sie die Rückstände mit der runden Seite eines Esslöffels oder mit einem flachen Kochlöffel kräftig gegen das Tuch. Meist brauchen Sie mehrere Durchgänge, bis die Restflüssigkeit gewonnen ist.
- Alternativ können Sie das Tuch mit den darin enthaltenen Rückständen an den Enden zusammenfassen. Wringen Sie das Tuch dann über der Schüssel aus oder streifen Sie einer Hand kräftig von oben nach unten über das Tuch.
- Einweg-Tücher entsorgen Sie nach Beendigung des Filtervorgangs über den Restmüll.
- Aus mehrfach verwendbaren Tüchern entfernen Sie zunächst die herausgefilterten Teilchen. Benutzen Sie dazu am besten einen Esslöffel.
- Aus hygienischen Gründen sollten Sie das Tuch anschließend gut waschen. Verwenden Sie bei der Maschinenwäsche nur unparfümiertes Waschpulver. Das Tuch nimmt sonst den Geruch des Waschpulvers an - die Nahrungsmittel würden beim nächsten Filtervorgang danach schmecken.
- Verzichten Sie auf Weichspüler. Er verstopft die Poren des Filtertuchs.
- Achten Sie auf die richtige Waschtemperatur. Tücher aus Baumwolle oder Leinen können Sie bei Kochtemperatur waschen. Tücher aus Kunstfaser vertragen keine hohen Waschtemperaturen - achten Sie hier auf die Waschanleitung auf dem Etikett oder der Verpackung.
- Alternativ können Sie das Filtertuch auch auf dem Herd in einem großen Topf mit klarem Wasser auskochen.
Qualitätskriterien beim Kauf eines Filtertuchs
Eine gute Qualität ist unverzichtbar, wenn Sie lange Freude an Ihrem Passiertuch haben wollen. Das Material sollte fusselfrei und reißfest sein. Fragen Sie im Laden, ob Sie ein Tuch auspacken dürfen und testen Sie die Stärke des Materials.
- Dabei können Sie auch überprüfen, ob das Material sich gut greifen lässt. Das ist wichtig, wenn Sie das Tuch beim Filtern auswringen wollen.
- Aus hygienischen Gründen sollte sich das Tuch in der Waschmaschine waschen lassen, ohne dabei einzulaufen. Optimal sind Waschtemperaturen von mindestens 60 Grad, bei Material aus Plastik müssen Sie in der Regel mit 30 Grad vorliebnehmen.
- Gute Passiertücher sind daneben als lebensmittelecht und hitzebeständig gekennzeichnet.
Mullwindel, Laken und andere Alternativen zum Filtertuch
Gute Passiertücher haben ihren Preis: Für ein Einzelstück müssen Sie mit mindestens 4 Euro rechnen.
- Für Kochanfänger, die den Umgang mit einem Passiertuch erst einmal ausprobieren möchten, gibt es preiswerte Alternativen. Nehmen Sie für den Anfang einfach ein Geschirrtuch aus Leinen oder Baumwolle, ein größeres Taschentuch oder ein Dreieckstuch aus dem Verbandkasten.
- Behelfen können Sie sich auch mit einem ausrangierten Bettlaken oder Leinentischtuch, das Sie auf die passende Größe zurechtschneiden. Allerdings sind diese Baumwoll- oder Leinenstoffe weniger durchlässig als ein spezielles Filtertuch. Das Passieren kann dadurch recht mühsam werden.
- Praktischer sind Mullwindeln, die Sie in der Babyabteilung von Drogeriemärkten und in Fachgeschäften für Babybedarf bekommen. Diese Mullwindeln werden aus einem sehr dünnen, gazeartigen Baumwollstoff hergestellt, der sich prima zum Filtern eignet. Mullwindeln sind außerdem kochfest und haben eine ähnliche Größe wie Passiertücher.
- Eher unkonventionell ist die Verwendung von Nylonfeinstrumpfhosen zum Passieren. Schneiden Sie dazu die Beine unterhalb des verstärkten Höschenteils ab. Häufig benutzen können Sie dieses improvisierte Filtertuch allerdings nicht. Es ist nicht sehr robust und wird nach kurzer Zeit löchrig.
- Falls Sie häufiger Flüssigkeiten filtern, lohnt sich die Anschaffung einer Passiermühle, die auch unter dem Namen „Flotte Lotte“ bekannt ist. Dieses hilfreiche Passiergerät hat eine integrierte Rührvorrichtung, die die Flüssigkeit durch ein Sieb streicht.
Passiertücher sind praktische kleine Küchenhelfer zum Filtern von Flüssigkeiten. Mit ein wenig Übung haben Sie den Dreh schnell raus.
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