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Nebenwirkungen von Lakritz - gefährlicher Verzehr?

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Ist Lakritz gefährlich?
Ist Lakritz gefährlich? © Shirley810 / pixabay.com
Bei Lakritz scheiden sich die Geister. Die einen lieben es und andere machen einen großen Bogen um Lakritz. Doch wussten Sie, dass Lakritz auch gefährlich sein kann? Wir erklären Ihnen den Zusammenhang.

Woraus besteht Lakritz?

Lakritz wird allgemeinsprachlich als Synonym für Süßwaren mit Lakritz-Extrakten verwendet. Die Extrakte werden aus der Süßholzwurzel gewonnen. Es handelt sich dabei um die abgekochte Extraktionsflüssigkeit, die bei Zimmertemperatur fest wird. Das eigentliche Lakritz in Lakritz-Süßwaren hat gerade mal einen Anteil von circa 5 %.

Der süße Geschmack von Lakritz-Produkten wird durch Zucker und Traubenzucker verstärkt. Gelier- und Festigungsmittel wie Gelatine, Pektin oder Agar-Agar können ebenfalls in Lakritz enthalten sein. Eine typische Geschmacksnote von Lakritz entsteht durch Anis und Salmiaksalz. Mit Aktivkohle werden Lakritz-Süßwaren meist tiefschwarz gefärbt.

All diese Zutaten hatten bislang nur ein geringes Gefahrenpotential. Die größte Gefahr, die bisher von Lakritz ausging, hängt mit dem hohen Zuckergehalt zusammen. Dass eine Überdosis Süßwaren Magenschmerzen verursacht, ist kein Geheimnis.

Nebenwirkungen von Lakritz – neue Studien schlagen Alarm!

Bereits 2017 war bekannt, dass Süßwaren mit Lakritz unerwünschte Stoffe im Körper bilden. Der Auslöser heißt Glycyrrhizin. Glycyrrhizin ist ein Gemisch aus Kalium- und Calciumsalzen der Glycyrrhizinsäure. In einer Reihe chemischer Reaktionen sorgt Glycyrrhizin dafür, dass sich der Cortisolspiegel im Körper erhöht.

Cortisol ist ein Stresshormon, das abbauende Stoffwechselvorgänge einleitet. Dank Cortisol hat der Körper Zugriff auf energiereiche Verbindungen. Wenn der Cortisolspiegel jedoch zu hoch ist, kann sich das durch zahlreiche Symptome negativ bemerkbar machen. Darunter zählen:

  • Fett- und Wassereinlagerungen an bestimmten Körperstellen
  • dünne Haut
  • schwaches Bindegewebe
  • Wundheilstörungen
  • Magengeschwüre
  • depressive Verstimmungen
  • Bluthochdruck
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzrhythmusstörungen bis hin zu Kammerflimmern

Wie hoch der Gehalt an Glycyrrhizin in Lakritz-Süßwaren ausfällt, ist abhängig vom Hersteller und dem Produkt. Untersuchungen ergaben Werte zwischen 5,1 g - 133 mg/100 g Lakritz.  Der Median dieser Untersuchungen lag bei 80,1 mg/100 g.

Ist der Verzeht von Lakritz gefährlich?

Es gibt tatsächlich bekannte Notfälle und sogar einen Todesfall aufgrund von Lakritzkonsum. Bei den besagten Fällen handelt es sich jeweils um übermäßigen Verzehr von Lakritz. Eine Frau erlitt eine schwere Hypokaliämie, weil sie acht Wochen lang täglich zweieinhalb Liter Lakritz-Tee trank. Ein Mann erlitt einen Herzstillstand, weil er mehrere Wochen lang täglich eineinhalb Tüten Lakritz aß. Beide Personen konsumierten somit täglich Mengen an Glycyrrhizinsäure, die deutlich den Grenzwert der EU überschritt.

Der Grenzwert an Glycyrrhizinsäure für Lebensmittel in der EU liegt bei 100 mg. Eine halbe Tasse Lakritz-Tee oder circa fünf Lakritzbonbons können ausreichen, um die 100 mg zu erreichen. Wissenschaftler drängen darauf, dass der Grenzwert dringend herabgesetzt werden sollte.

Wenn Sie Lakritz nicht täglich in Massen verzehren, brauchen Sie keine Angst zu haben. Selbst wenn Sie mal eine Tüte Lakritzschnecken leeren, sind Sie nicht gleich bedroht. Die neusten Studien zeigen jedoch, dass man Lakritz mit Vorsicht genießen sollte. Lassen Sie sich den Appetit nicht verderben und bleiben Sie gesund!


helpster.de Autor:in
Nils Kröner
Nils KrönerNils ist leidenschaftlicher Hobbykoch, gelernter Fleischer und studierter Lebensmitteltechnologe. Im Freundeskreis ist er außerdem bekannt für seine kreativen Geschenkideen, Glückwünsche und Reden.
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