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Gibt es Benzin ohne Bioanteil?

Raps ist ein beliebter Bio-Kraftstoff.
Raps ist ein beliebter Bio-Kraftstoff.
Sogenannter Agro-Sprit polarisiert die Massen. Ursprünglich als Beitrag zum Umweltschutz erdacht, sieht sich das Konzept heute vor allem von Umweltschützern kritisiert. Welche Argumente gibt es gegen Benzin mit Bioanteil und haben Sie als Autofahrer heute überhaupt noch Alternativen an der Zapfsäule?

Deshalb ist Sprit mit Bioanteil umstritten

  • Die heftigste Kritik am Bioanteil im Benzin kommt von Umweltschützern. Das hat vor allem damit zu tun, dass je nach verwendetem Rohstoff die Klimabilanz ungünstiger ausfallen kann als bei konventionellem Benzin. Der Grund hierfür ist die Rodung von Regenwald, die stattfindet, um Anbauflächen für energiereiche Monokulturen zu schaffen.
  • Ein anderer Kritikpunkt, den es am Agro-Sprit gibt, ist, dass durch den großflächigen Anbau der Energielieferanten dasselbe Land nicht für die Nahrungserzeugung verwendet werden kann. Es kommt also zu einer räumlichen Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Kraftstoffproduktion.
  • Auch viele Autofahrer fürchten Bio-Sprit. Der Grund dafür ist, dass nicht alle Motoren darauf ausgelegt sind, Kraftstoff mit hohem Bioethanol-Anteil zu verarbeiten. Etwa 10% aller Autos sollten daher nur mit Kraftstoff mit niedrigerem Bioanteil betankt werden.

Gibt Alternativen zum Agro-Benzin?

  • Streng genommen hat jegliche Form von Benzin einen Bioanteil. Das liegt daran, dass die Grundlage von Benzin Erdöl ist, welches wiederum ein organischer Stoff ist, der aus den Überresten abgestorbener Lebewesen besteht. In der Praxis wird dieser Umstand jedoch nicht als Bioanteil aufgefasst. Viel mehr geht es darum, dass konventionellem Benzin ein Kraftstoffanteil beigemengt wird, welcher aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen wie Zuckerrohr, Getreide oder Raps besteht.
  • Aus den oben erwähnten Gründen sprechen sich sehr viele Verbraucher gegen Agro-Sprit aus. Dennoch gibt es kaum eine Möglichkeit, diesem zu entgehen. Der Grund hierfür ist das "Gesetz zur Einführung einer Biokraftstoffquote durch Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und zur Änderung energie- und stromsteuerrechtlicher Vorschriften". Seit 2009 ist gesetzlich festgelegt, dass 6,25% der Energieleistung eines Kraftsoffs durch beigemengte Biokraftstoffe erreicht werden muss.
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