In den 1940er Jahren, als während des Zweiten Weltkrieges Öl knapp wurde, haben deutsche Chemiker Benzin aus Kohle hergestellt. Das Verfahren geriet später in Vergessenheit. In der Gegenwart wird in großem Stil die Benzinherstellung aus Rohöl betrieben.
Wie aus Rohöl Benzin wird
Die Herstellung von Benzin beruht auf einem simplen Prinzip. Bei der Benzinherstellung wird zunächst das Ausgangsmaterial (Rohöl) erhitzt.
- Die Erhitzung erfolgt nach Plan, denn bestimmte Temperaturstufen müssen gezielt angesteuert werden. Einzelne Temperaturstufen werden eine bestimmte Zeitdauer gehalten.Die stufenweise Erhitzung sorgt dafür, dass sich ein Teil der Masse in ein Gas verwandelt.
- Dieses Gas steigt auf und wird als Kondensat abgefangen. Je nach Siedetemperatur entsteht ein Kondensat mit unterschiedlichen Kohlenstoffketten. Deren Länge bestimmt später den Brennwert. Das Ergebnis ist dann zum Beispiel Normalbenzin und Superbenzin.
- In riesigen Raffinerien werden täglich Millionen Liter von Kraftstoff erzeugt. Neben Benzin entstehen so auch Kerosin und Dieselkraftstoff.
Treibstoff aus Luft hergestellt
Eine kleine britische Firma versucht sich mit einer ganz anderen Technologie. Sie möchte Benzin aus Luft herstellen. In einem ersten Versuch hat sie in drei Monaten fünf Liter hergestellt.
- Bei diesem Verfahren, genannt "Air capture technology", wird Natriumhydroxid mit Kohlendioxid gemischt, wodurch Natriumkarbonat entsteht. Mithilfe von Elektrolyse wird das in reines Kohlenstoffdioxid umgewandelt.
- In Kombination mit Wasserstoff wird Methanol gewonnen, welches den Ausgangsstoff für die eigentliche Benzingewinnung bildet. Das Verfahren ist kompliziert und insgesamt teuer. Außerdem wird viel Energie verbraucht. Aufwand und Ergebnis zeigen keine Effizienz.
Übrigens: In China, welches kaum Ölvorräte besitzt, nutzt man das bekannte Verfahren der Kohlevergasung noch. Denn hier gibt es entsprechend große Kohlevorräte. Im Wüstenstaat Katar steht eine Anlage mit weiterentwickelter Technologie. Hier wird aus Erdgas Benzin hergestellt.
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