Unterschiede zwischen Benzin und Diesel
- Es wird Sie vielleicht überraschen, aber chemisch gesehen ist der Unterschied zwischen Benzin und Diesel nicht groß. Beide Stoffe sind eine Mischung verschiedenen Kohlenwasserstoffe. Sie bestehen überwiegend aus Alkanen, Cycloalkanen und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Der Unterschied beruht auf den Kettenlängen. Diesel besteht aus Kohlenwasserstoffketten mit 9 bis 22 Kohlenstoffatomen, Benzin besteht aus kürzeren Ketten von 5 bis 11 C-Atomen.
- Technisch gesehen sind die Hauptbestandteile von Benzin und Diesel Destillate von Rohöl. Benzine werden in einem Temperaturbereich von 25 °C bis 210 °C herausdestilliert, Diesel siedet bei Temperaturen von 170 °C bis 390 °C. Sie sehen, es gibt sogar Überschneidungen.
Bedingt durch die langen Ketten ist Diesel schwerer und öliger als Benzin. Bei Kälte neigt der Kraftstoff zum Ausflocken. Die dabei entstehenden Paraffinflocken verstopfen die Leitungen und Einspritzdüsen.
Das sollten Sie vor dem Zusammenmischen bedenken
Ginge es nur um die Hauptbestandteile in beiden Kraftstoffen, würde beim Mischen von Benzin und Diesel ein Produkt entstehen, dass dem Rohöl ähnlicher wäre. Motorprobleme wären kaum zu erwarten. Aber die Kraftstoffe bestehen nicht nur aus den Hauptbestandteilen. Als Benzin und Diesel noch lediglich aus den Kohlenwasserstoffen bestanden, war es üblich, Benzin als Fließverbesserer im Winter den Diesel beizumengen. Heute sollten Sie diesen Empfehlungen nicht folgen.
- Moderne Benzinmotoren benötigen Kraftstoffe mit Zusätzen. Dem Benzin werden unter anderem Stoffe beigemengt, die für bessere Klopffestigkeit sorgen. Wenigen Autofahrern ist bekannt, dass es auch ein Winterbenzin gibt, bei dem ein erhöhter Etheranteil zur Zündverbesserung beigemischt ist..
- Auch Diesel ist nicht mehr nur ein Gemisch aus den genannten Kohlenwasserstoffen. Es enthält Zündverzögerer, damit der Kraftstoff nicht während des Einspritzens sofort zündet. Ferner sind Stoffe enthalten, welche die Schmiereigenschaften des Diesels erhöhen.
- Im Winter geben die Hersteller dem Dieselkraftstoff Kerosin bei, welches zu den Benzinen gehört. Anders als handelsübliches Benzin enthält das beigemischte Kerosin keine Zusatzstoffe. Um ein zu frühes Zünden zu verhindern, werden gleichzeitig mit dem Kerosin mehr zündverzögernde Stoffe zugesetzt.
Was geschieht, wenn Sie die Kraftstoffe mischen
Angenommen, Sie mischen zu Winterdiesel Winterbenzin, wie früher regelmäßig Benzin zu Diesel gemischt wurde, um das Gelieren zu verhindern. Damals wurden nahezu nur Kohlenwasserstoffe gemischt, was kein Problem war.
- Heute mischen Sie in den Dieselkraftstoff, der bereits Kerosin enthält, noch weiteres Benzin hinzu. Dieses Benzin enthält Ether, um die Zündfähigkeit zu verbessern. Die Menge der Zündverzögerer im Diesel ist auf die Menge Kerosin abgestimmt, nicht auf das zusätzliche Benzin und schon gar nicht auf den Ether. Das Gemisch wird viel zu früh zünden. Die Leistung des Aggregats sinkt. Der Motor fängt an zu nageln. Es drohen Motorschäden.
- Die Zugabe von Benzin verdünnt die Additive, welche die Schmiereigenschaften des Diesels verbessern. Gleichzeitig sinkt die Schmierfähigkeit des Diesels durch das Mischen mit Benzin. Moderne Dieselmotoren, die Kraftstoffpumpe und die Einspitzanlage sind auf die Schmierfähigkeit des Kraftstoffs angewiesen. Es drohen Schäden, wenn der Kraftstoff nicht ausreichend schmieren kann.
- Wenn Sie versehentlich beim Tanken einen oder zwei Liter Benzin mit Ihrem Diesel tanken, hat dies kaum eine schädliche Auswirkung. Automobilklubs raten, wenn weniger als 10 Liter Benzin in einen Dieseltank geschüttet wurden, den Tank mit Diesel restlos zu füllen und auf ein Nageln des Motors zu achten. Sollte Ihr Wagen dieses Geräusch erzeugen, lassen Sie den Tank sofort leeren. Ansonsten tanken Sie schnellst möglich immer wieder Diesel nach.
Das Mischen von Benzin mit Diesel, um im Winter den Kraftstoff fließfähig zu halten, ist nicht nur überflüssig, sondern wie erwähnt sogar gefährlich.
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