Generelles zur Wasserentnahme aus Hausbrunnen
Die Bezeichnung Hausbrunnen besagt nichts über die Art des Brunnens, den Sie an Ihrem Haus haben. Die Art des Brunnens und die Tiefe, aus der das Wasser gefördert wird, sind wichtig bei der Auswahl des Brunnens.
- Bei einem Rammbrunnen wird eine Rammspitze ins Erdreich getrieben. Diese sitzt an den Rohren, über die Sie später das Wasser fördern. Die Rohre müssen fest miteinander verbunden werden, damit das Wasser gefördert werden kann. An einem Rammbrunnen wird üblicherweise eine handbetriebene Pumpe, meist eine Schwengelpumpe, angeschlossen. Sie brauchen auf jeden Fall eine Saugpumpe. Da sich die Rammspitze mit dem Filtereinsatz rasch zu setzt, wenn Sie das Wasser mit zu viel Kraft ansaugen, ist der Einsatz einer elektrische Pumpe nicht sinnvoll.
- Bei Bohrbrunnen wird mit einem Erdbohrer bis zum Grundwasser gebohrt. In dieses werden Kanalgrundrohre (KG-Rohr) einsetzt, das unterste Rohr muss ein sogenanntes Filterrohr sein. In diesem Rohr sammelt sich das Wasser durch Einsickern. Dieses Wasser können Sie über eine Saugpumpe oder eine Tauchpumpe fördern. Die Pumpen saugen nicht direkt das Grundwasser an, sondern nur das Wasser, welches ins Rohr einsickert. Daher können Sie bei diesen Brunnen auch mit Motorpumpen fördern.
- Ein Schachtbrunnen ist dem Bohrbrunnen ähnlich. Das Bohrloch ist aber größer und wird mit Betonringen ausgekleidet. Der Bau ist sehr teuer und aufwendig. Sie können auch aus diesen Brunnen mit Motorpumpen Wasser entnehmen.
Was bei der Pumpenauswahl sonst noch zu beachten ist
Wenn Sie einen Rammbrunnen haben, können Sie nur eine Saugpumpe anbringen. Bei den anderen Brunnen sind auch Tauchpumpen möglich. Für die Auswahl sind folgende Aspekte wichtig:
- Fragen Sie bei der Gemeinde nach, falls Sie von einer Pumpe mit Handbetrieb auf eine Motorpumpe umstellen wollen. In vielen Gemeinden ist eine Grundwasserentnahme nur über Handpumpen erlaubt.
- Beachten Sie die Förderhöhe der Pumpe. In der Regel können Sie Saugpumpen nur verwenden, wenn das Wasser sich in weniger als 6 Metern Tiefe befindet, mehr als 8 Meter schaffen auch gute Saugpumpen nicht. Die Förderhöhe ist nicht identisch mit der Tiefe des Grundwasserspiegels. Das Wasser steigt durch den Druck im Grundwasser in den Rohren.
- Berücksichtigen Sie bei der Förderhöhe nicht nur die Tiefe des Wasserstandes im Rohr, sondern auch die Höhe in die Sie das Wasser fördern wollen. Wenn das Wasser in 4 Meter Tiefe ist und in 2 Meter Höhe gebraucht wird, muss die Pumpe eine Förderhöhe von mehr als 6 Metern haben. Ist die maximale Förderhöhe der Pumpe nur knapp über dieser Höhe, wird das Wasser nur tröpfeln, nicht fließen.
- Mit Tauchpumpen können Sie auch aus größeren Tiefen das Wasser fördern. Beachten Sie, die Pumpe muss völlig im Wasser eintauchen und dort mit Strom versorgt werden. Sie brauchen also eine wasserdichte Stromleitung, die bis an die Pumpe reicht.
- Wenn die Pumpe automatisch anspringt, muss eine Saugpumpe selbstansaugend sein. Außerdem ist ein Trockenlaufschutz wichtig, damit die Pumpe keinen Schaden nimmt, wenn der Hausbrunnen mal ausgetrocknet ist.
Übrigens: Eine Pumpe alleine ist für die Versorgung eines Hauses mit Brauchwasser nicht ausreichend, denn Sie brauchen einen konstanten Wasserdruck in der Brauchwasserleitung. Für diesen sorgen Hauswasserwerke. Sie bestehen aus einer Pumpe, einem Druckausgleichsbehälter und einem Schalter mit Drucksteuerung. Die Pumpe fördert das Wasser in den Ausgleichsbehälter, der hermetisch abgeschlossen ist, um den Druck zu halten. Sobald der gewünschte Druck erreicht ist, stellt der Schalter die Pumpe ab. Wird Wasser entnommen, sinkt der Druck und die Pumpe wird wieder in Gang gesetzt.
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