Was Sie benötigen
- Untere Wasserbehörde
- Bohrgerät
- Brunnenbauset
- Pumpe
Grundsätzliches über Brunnen
Wenn der Brunnen, den Sie bauen wollen, auch der Wasserförderung dienen soll, also kein Zierbrunnen ist, bedenken Sie Folgendes:
- Brunnen müssen durch Grundwasser gespeist werden. Wenn die geografische Lage des Ortes vermuten lässt, dass sich Grundwasser erst in größeren Tiefen, von mehr als 5 m finden lässt, sollten Sie auf das Bauen eines Brunnens verzichten. Ab einer Tiefe von 9 m ist es nur mit großen Schwierigkeiten möglich, das Wasser aus dem Brunnen zu fördern.
- Je nach Ergiebigkeit des Grundwassers können Sie das Wasser aus dem Brunnen mit einer Handpumpe fördern, um damit im Garten zu gießen, mit einer Elektropumpe größere Mengen Wasser entnehmen, um damit den Garten zu bewässern oder sogar ein Hauswasserwerk anschließen, um das Haus mit Brauchwasser zu versorgen. Trinkwasser sollten Sie lieber dem eigenen Brunnen nicht entnehmen.
- Setzen Sie sich mit der Unteren Wasserbehörde der Stadt oder des Landkreises, in der sie den Brunnen bauen wollen, in Verbindung. Sie benötigen in der Regel keine Genehmigung müssen aber die Behörde über die Entnahme des Grundwassers benachrichtigen.
- Von der Unteren Wasserbehörde bekommen Sie auch Informationen, in welcher Tiefe das Grundwasser liegt und ob es Belastungen auf dem Grundstück gibt, die eine Entnahme von Grundwasser ausschließen. Sie wollen doch sicher keinen Brunnen auf einer alten Mülldeponie bauen.
Eine Entnahmestelle für Grundwasser bauen
- Stellen Sie sicher, dass es im Bereich der Bohrung keine Gas-, Wasser- oder Stromleitungen gibt. "Erdöl im Garten" ist nur bei Reinhard Mey lustig, Ihr Brunnen würde teuer werden, wenn Sie eine Leitung beschädigen.
- Bohren Sie mit einem Erdbohrer, bis Sie die wasserführende Schicht erreicht haben. Dazu können Sie einen Handbohrer benutzen oder einen Bohrer, der mit einer Maschine betrieben wird. Oft ist es sinnvoll diesen Teil einem Betrieb zu überlassen, der sich mit Erdbohrungen auskennt.
- Wenn Sie die wasserführende Schicht erreicht haben, benötigen Sie ein Brunnenbauset, das ist sinnvoller als Eigenkonstruktionen. Das Set enthält üblicherweise einen Rammfilter mit Innentresse, Brunnenbaurohr, Brunnenbaumuffen und ein Schlagstück. Es muss 2 m länger sein als die Wassertiefe. Setzen Sie nun den Rammfilter an der Spitze der Rohre in das Bohrloch.
- Schrauben Sie die Rohre beim Einsetzen in das Bohrloch zusammen. Achten Sie darauf, dass die Rohre in den Muffen zusammenstoßen, und dichten Sie mit Hanf und Fermit ab, niemals mit Dichtungsband. Arbeiten Sie sorgfältig, denn beim Einrammen des Filters wirken erhebliche Kräfte auf die Rohre.
- Wenn Sie das Gestänge nicht mehr weiter in das Bohrloch des Brunnens schieben können, schrauben Sie den Schlagkopf auf und treiben das Gestänge durch gezielte Schläge auf den Schlagkopf in den Brunnenschacht. Bei diesem Schritt des Brunnenbauens kommt es darauf an, dass sie in die Mitte des Schlagkopfs treffen, da sonst das Gewinde zerstört wird.
- Am besten arbeiten Sie mit einer speziellen Ramme statt mit einem Hammer. Treiben Sie den Rammfilter mindestens 1 m in die Grundwasserschicht, besser 2-3 m.
- Spülen Sie das Gestänge von innen mit einem Gartenschlauch aus. Achten Sie darauf, dass das Wasser nach unten abläuft, denn nur so ist sicher, dass die Filteröffnung von Schlammpartikeln befreit wird.
- Jetzt können Sie die Pumpe anschließen. Achten Sie dabei darauf, dass diese selbstansaugend ist. Um zu vermeiden, dass zu viel feiner Sand angesaugt wird, sollten die ersten 500 l in Schüben von ca. 100 l mit einer Schwengelpumpe angesaugt werden.
- Wenn Sie nur eine Elektropumpe haben, dürfen Sie diese zunächst immer nur ganz kurz anstellen. Sobald ungefähr 500 l gefördert worden sind, kann die Pumpe normal betrieben werden. Feiner Sand, der den Filter verstopft und dort verdichtet, macht den Brunnen unbrauchbar!
Einen eigenen Brunnen zu bauen, macht bei den steigenden Kosten für Wasser und Abwasser Sinn.
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