Die steigernde Erörterung
- In der steigernden Erörterung wählen Sie selbst aus, ob Sie für den Schüleraustausch, also pro oder gegen den Schüleraustausch, demnach kontra sind. Je nachdem für welche Seite Sie sich entscheiden, gilt es, geeignete Argumente zu finden. Am Besten geht dies durch ein kurzes Brainstorming. Für den Fall, dass die Argumente einander ähnlich sind, werden die einzelnen Argumente unter einem Punkt zusammengefasst.
- Verfassen Sie nach dem Brainstorming direkt die Gliederung, damit Sie beim Schreiben den "roten Faden" nicht verlieren.
- Da ein Schüleraustausch grundsätzlich als positiv zu bewerten ist, nehmen wir für das Beispiel an, dass die Erörterung unter dem Aspekt geschrieben wird, dass man für den Schüleraustausch ist.
- In der Einleitung führen Sie an das Thema heran, indem Sie Fakten zum Schüleraustausch einbringen, aktuelle Bezüge schaffen oder sagen, für wen das Thema relevant ist, wie zum Beispiel: "Immer mehr Schüler weisen starke Schwächen auf, wenn es um Fremdsprachenkenntnisse geht. Gleichermaßen werden Kenntnisse in anderen Sprachen wichtiger für den Berufseinstieg und dessen Alltag. Ein Schüleraustausch, der mehrere Monate dauert, kann helfen." Natürlich steht es Ihnen frei, wie genau Sie auf das Thema hinführen. Eine These am Schluss der Einleitung weckt die Aufmerksamkeit des Lesers.
- Danach folgt der Hauptteil. Wichtig ist, dass Sie immer mit dem schwächsten Argument beginnen, damit das stärkste Argument am Ende im Kopf des Lesers bleibt. Außerdem müssen zu jedem Argument, eine Begründung und ein Beispiel genannt werden. Als Eselsbrücke können Sie sich die "vier B's" merken: Behauptung, Begründung, Beispiel und der Bezug zur Behauptung werden als Aufbau eines einzelnen Argumentes benutzt.
- In unserem Beispiel wird also mit dem schwächsten Argument begonnen, wie beispielsweise "Entwicklung der eigenen Persönlichkeit". Sie können in etwa schreiben: "Während des Schüleraustausches wird die eigene Persönlichkeit weiterentwickelt (Behauptung), da der Austauschschüler sich der Herausforderung stellen muss, für lange Zeit in einem fremden Umfeld zu leben (Begründung). Wenn man zum Beispiel kaum Dinge essen kann, die es zu Hause gibt oder nur wenige ähnliche Gesichter sieht, dann wird durch die Konfrontation damit die eigene Identität verbessert und das Zugehörigkeitsgefühl an die Heimat deutlicher ausgeprägt (Beispiel). Dadurch entwickelt sich die Persönlichkeit (Bezug)."
- Weitere Argumente sind etwa, dass soziale Kompetenzen geschaffen werden, wie Toleranz und Flexibilität. Außerdem lernt man viele neue Leute kennen und auch eine neue Kultur und ein neues Land. Und das wichtigste Argument ist die Verbesserung der Sprache. So könnten Sie in der Erörterung schreiben: "Während des Austausches werden die Kenntnisse der Fremdsprache verbessert, da der Schüler sich stets in der Fremdsprache unterhalten und verständigen muss. Wenn er so z. B. mit der Gastfamilie über das Essen sprechen möchte oder die Tagesplanung, muss er sich in der fremden Sprache ausdrücken können. Durch den ständigen Kontakt mit Freunden und der Familie ist er stets von der Sprache umgeben und verbessert somit sein Sprachgefühl."
- Ist das letzte Argument besprochen, folgt der Schluss, indem kein Argument mehr auftauchen darf, sondern lediglich noch einmal auf die Einleitung eingegangen werden kann oder eine Art Appell steht, wie etwa: "Ein Schüleraustausch ist wichtig und fördernd für sämtliche Kompetenzen, die einem nicht mehr genommen werden können. Jeder Schüler sollte über eine solche Möglichkeit nachdenken."
Dialektische Erörterung zum Thema Schüleraustausch
- Oftmals müssen in einer Erörterung auch beide Seiten des Themas behandelt werden. Der Schüleraustausch hat demnach auch negative Aspekte, die in der Erörterung mit einfließen. Wichtig ist, dass Sie immer zuerst die Seite wählen, für die Sie keine Partei ergreifen. Sind Sie also für den Schüleraustausch, dann besprechen Sie zunächst die Gegenargumente. Sind Sie gegen den Schüleraustausch, werden zuerst die Proargumente genannt.
- Ansonsten bleibt das Prinzip das Gleiche: Es gibt eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Des Weiteren werden auch hier die Argumente aufsteigend genannt, das heißt, das schwächste zuerst und es gelten genauso die "vier B's".
- Gegenargumente für den Schüleraustausch sind beispielsweise, dass es sehr teuer ist, dass man sehr lange Zeit keinen Anschluss zur Schule hat, und es sich also nur bei relativ guten Schülern eignet. Außerdem ist man sehr lange von der Familie und den Freunden weg, was nicht gut für jedes Kind ist. Des Weiteren kann man sehr viel Pech haben, wenn es um die Verteilung in die Familie sowie den Ort geht.
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