Was Sie benötigen
- feinen, harten Bleistift
- Geodreieck
- Zeichenplatte
- Zirkel
Was ist ein Zweitafelbild?
Einen Körper präzise auf einem zweidimensionalen Blatt Papier darzustellen, kann den Zeichner vor Probleme stellen. Dabei ist das gerade beim technischen Zeichnen oft sehr wichtig, um möglichst viele Informationen über den Körper zu erhalten. Es gibt daher verschiedene Möglichkeiten Körper darzustellen:
Zum einen das Schrägbild, bei dem versucht wird, einen Körper perspektivisch, also so wie er von einem Betrachter wahrgenommen wird, zu zeichnen. Das geschieht meist in einer leichten Draufsicht. Mit einem Schrägbild werden in der Regel etwa dreidimensionale Körper in der Mathematik dargestellt.
Beim Zweitafelbild werden dagegen zwei Projektionen angefertigt und zwar auf zwei senkrecht aufeinander stehenden Ebenen. Das bedeutet, dass ein Zweitafelbild den Körper einmal direkt von vorn und einmal von unten zeigt. Für eine vollständige Erfassung des Körpers ist ein Zweitafelbild also nicht ausreichend, da in der Darstellung immer die dritte Seite fehlt. Allerdings müssen zumindest die Maße der nicht dargestellten Seite angegeben werden.
Für die vollständige Darstellung muss eine Dreitafelprojektion angefertigt werden, die den Körper dann von oben, von vorne und von der Seite zeigt.
Welche Angaben braucht man?
Ein Zweitafelbild können Sie entweder durch eine reine Textangabe oder anhand der Vorlage eines Schrägbildes erstellen. Ganz ohne zusätzliche Angaben, wie etwa die Tiefe oder die Höhe, können Sie die Projektion nicht korrekt zeichnen.
Sind Veränderungen im Körper vorhanden, die die verschiedenen Sichtweisen betreffen, müssen auch Lage- und Formmaße angegeben sein.
Wie fertigt man eine Zweitafelprojektion an?
Haben Sie die Maße lediglich als Werte vorgegeben, müssen Sie die Zeichnung ganz von Anfang an starten. Für ein Zweitafelbild brauchen Sie immer eine sogenannte Rissachse. Das ist eine waagerechte Linie, die Sie auf dem Blatt Papier ziehen. Oberhalb davon zeichnen Sie die Frontalansicht des Körpers, unterhalb die Ansicht von unten.
Würden Sie das Papier entlang der Rissachse im rechten Winkel falten, würden Ihre beiden Zeichnungen die Projektion des Körpers auf die beiden Teile des Papiers darstellen, wenn dieser im Raum davor schweben würde.
Beginnen Sie mit der Vorderansicht des Körpers. Diese zeichnen Sie oberhalb der Rissachse auf das Papier. Die Angaben dazu müssen entweder in Form eines Schrägbildes oder in Textform vorliegen. Beachten Sie, dass die Zeichnung nicht verzerrt oder verkürzt wird. Es handelt sich um eine Projektion des Körpers auf die Ebene, als würde er einen Schatten werfen. Zeichnen Sie alle Kanten, die von vorne zu sehen sind, als Linien ein.
Ziehen Sie nun parallele Projektionslinien von jedem Eckpunkt Ihrer ersten Zeichnung nach unten unter die Rissachse. Achten Sie dabei darauf, dass die Linien nur fein gezeichnet und senkrecht zur Rissachse sind. So erhalten Sie die genauen Abmessungen der Breite und können nun die Ansicht des Körpers von unten genauso als Projektion auf eine Ebene zeichnen.
Verwenden Sie für das Erstellen der Zeichnung unbedingt einen feinen, harten Bleistift und eine Zeichenplatte mit Zeichenschiene. Nur so können Sie ein absolut sauberes und paralleles Ergebnis gewährleisten. Auch ein Zirkel kann helfen, da Maße mit einem Zirkel viel genauer abgenommen werden können, als mit einem Lineal.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?