Wann wird ein Urintest angeordnet?
Wenn Sie im Straßenverkehr zu einem Alkoholtest aufgefordert werden. Neben dem bekannten Pusten kann hier auch ein Urintest veranlasst werden. Welcher Test durchgeführt wird, liegt im Ermessen des kontrollierenden Polizisten. Sie können sich zwar weigern, den Test durchzuführen, das kann jedoch weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Außerdem wird eine Blutuntersuchung angeordnet, der Sie Folge leisten müssen.
Weigern Sie sich sowohl Ihren Atem, Ihren Urin als auch Ihr Blut auf Alkohol untersuchen zu lassen, wird Ihnen, auch wenn Sie zum Zeitpunkt der Kontrolle eigentlich nüchtern waren, ein Alkoholblutgehalt von 1,6 Promille unterstellt.
Aber auch wenn Sie der Aufforderung zum Testen durch einen Polizisten nachkommen, können Ihnen, neben dem Verlust Ihres Führerscheins, Konsequenzen für das Fahren unter Alkoholeinfluss drohen. Das ist der Fall, wenn Sie einen Blutalkoholwert von 0,5 Promille bzw. als Fahranfänger und in der Probezeit von 0,0 Promille überschreiten.
Sind Sie schon häufiger durch den übermäßigen Konsum von Alkohol oder Drogen auffällig geworden oder besteht der Verdacht, dass Sie ein Alkoholproblem haben, müssen Sie damit rechnen zur MPU (Kurzform für medizinisch-psychologische Untersuchung) vorgeladen zu werden, um dort einen Abstinenznachweis zu erbringen und so zu beweisen, dass Sie kein Alkoholiker sind.
Wie lange ist Alkohol im Urin nachweisbar?
Einen derartigen Nachweis erbringen Sie durch regelmäßige Urinuntersuchungen.
Wenn die Leber Alkohol abbaut, entsteht das sogenannte Ethylglucuronid (kurz EtG). Dieser Stoff lässt sich in Ihrem Urin bis zu 80 Stunden, nachdem Sie Alkohol getrunken haben, nachweisen. Somit ist der Konsum von Alkohol mithilfe eines Urintests mehrere Tage lang nachweisbar.
Entscheiden Sie sich freiwillig dazu oder müssen Sie gerichtlich beschlossen, Ihre Alkoholabstinenz mithilfe von Urintests beweisen, müssen Sie innerhalb von sechs Monaten vier Mal Urin abgeben. Damit Sie sich nicht auf diese Urinkontrollen vorbereiten können und so die Ergebnisse verfälschen können, werden Ihnen die Termine für ein derartiges Drogenscreening sehr spontan mitgeteilt.
Aber auch wenn Sie in dieser Zeit keinerlei alkoholische Getränke zu sich nehmen, müssen Sie darauf achten, was Sie essen und trinken. Auch Mundspülungen, alkoholfreies Bier, manche Medikamente und bestimmte Lebensmittel enthalten Alkohol, der bei einer Urinuntersuchung angezeigt werden kann.
Wenn Sie einmal an dem Punkt sind, dass Sie sich regelmäßigen Urintests unterziehen müssen, sollten Sie sich nicht über die deutsche Bürokratie aufregen. Überdenken Sie stattdessen Ihr Trinkverhalten und holen Sie sich die Hilfe, die Sie brauchen, sodass es hierbei bei einer einmaligen Sache bleibt.
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