Gründe für eine Kontosperrung
Um gegen eine Kontosperrung vorgehen zu können, muss man zunächst verstehen, aus welchem Grund ein Konto gesperrt wurde. Die häufigsten Gründe sind:
Schlechte Bonität oder Überschuldung
Nimmt die eigene Kreditwürdigkeit stark ab oder hat ein Kunde große Schulden bei der Bank, kann eine Kontosperrung folgen. Dabei soll eine Sperrung das Risiko weiterer Schulden reduzieren oder einen negativen Saldo auf dem Konto vermeiden. In manchen Fällen versuchen Banken dann auch, Kontoguthaben mit bestehenden Schulden zu verrechnen.
Verdachtsfall: Geldwäsche oder Betrug
Besteht ein Verdacht, dass auf einem Konto illegale Aktivitäten stattfinden, müssen Banken eine Meldung machen und zusätzlich das Konto sperren, um weitere verdächtige Transaktionen zu unterbinden. Häufig ist dies dann der Fall, wenn sich besonders hohe Summen auf dem Konto bewegen oder wenn Transaktionen vorgenommen in bekannte Geldwäscheländer vorgenommen werden.
Ungewöhnliche Aktivitäten auf dem Konto
Ungewöhnliche Bewegungen auf einem Konto, die nicht dem bekannten Muster des Bankkunden entsprechen oder auch eine ungewöhnliche Häufung von Transaktionen, können ebenfalls zu einer Kontosperrung führen.
Anordnungen eines Gerichtes
Gerichte können ebenfalls eine Kontosperrung anordnen. Dies ist oft der Fall im Rahmen von Pfändungen bei Rechtsstreitigkeiten oder wenn Vermögenswerte sichergestellt werden sollen.
Verletzung von Vertragsbedingungen
Ein Bankkonto unterliegt immer spezifischen Vertragsbedingungen. Verletzt ein Bankkunde diese Bedingungen, kann das Konto ebenfalls gesperrt werden. Dies kann z. B. dann der Fall sein, wenn ein vereinbartes Mindestguthaben nicht eingehalten wird oder das Konto häufig in nicht zulässigem Maße überzogen wird.
Handlungsmöglichkeiten bei einer Kontosperrung
Handelt es sich um ein Hauptkonto eines Kunden, das gesperrt wurde und von dem aus viele wichtige Transaktionen getätigt werden, ist es wichtig, schnell zu handeln. Hierbei kann man in verschiedenen Schritten vorgehen:
- Die Bank kontaktieren: Als Allererstes sollte man die eigene Bank kontaktieren, um den Grund für die Sperrung in Erfahrung zu bringen. In vielen Fällen lassen sich dadurch bereits Missverständnisse klären oder es können zusätzliche Informationen geliefert werden, die wieder zu einer Freischaltung des Kontos führen.
- Eigene Überprüfung von Kontobewegungen: Es ist wichtig, auch sofort die Bewegungen auf dem eigenen Konto zu überprüfen und so ggf. Unregelmäßigkeiten aufzudecken, die eine Kontosperrung ausgelöst haben könnten. Dies hilft dabei, die Gespräche mit der Bank über eine Entsperrung des Kontos zu führen.
- Einspruch bei der Bank einlegen: Ist man davon überzeugt, dass eine Kontosperrung nicht gerechtfertigt ist, kann man auch formell und schriftlich einen Einspruch bei der Bank einlegen. In diesem Schreiben kann man den Sachverhalt erläutern und die Bank bitten, die Entscheidung zu überprüfen.
- Rechtsbeistand einbinden: Basiert eine Kontosperrung auf rechtlichen Gründen, ist es sinnvoll, einen spezialisierten Anwalt einzuschalten. Dieser kann dabei helfen, die eigene Rechtslage besser zu verstehen und er kann entsprechend gegen die Sperrung bei der Bank vorgehen.
- Bankenaufsicht informieren: Falls die Gespräche mit der eigenen Bank zu keinem Ergebnis führen, kann eine Beschwerde bei der zuständigen Bankenaufsicht eingereicht werden. In diesem Fall kann dort eine Prüfung des Falles veranlasst werden.
- Beantragung eines einstweiligen Rechtsschutzes: Ist die Aufhebung der Kontosperre dringen, kann man auch bei Gericht einen einstweiligen Rechtsschutz beantragen. Wenn die Kontosperrung wichtige finanzielle Verpflichtungen oder Bedürfnisse bedroht, kann dies eine schnelle Möglichkeit sein, wieder auf das Konto zugreifen zu können.
Eine Kontosperrung kann aus einer Vielzahl von Gründen erfolgen. Deshalb ist es zunächst einmal wichtig, den Grund hierfür zu ermitteln. Um gegen die Sperrung des Kontos vorzugehen, ist es zunächst wichtig, selbst die Kontobewegungen zu überprüfen und dann das Gespräch mit der Bank zu suchen.
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