Unter einem Sonett versteht man eine besondere Gedichtform, ein sogenanntes Klanggedicht. Wenn Sie im Musikunterricht erklären sollen, was ein Sonett ist, müssen Sie zunächst auf den Ursprung in der Germanistik zurückgehen.
So erklären Sie ein Sonett
Sonett ist auf das lateinische Verb "sonare" zurückzuführen. Dies bedeutet in der Übersetzung erklingen oder erschallen. Gemeint ist eine ganz besondere Gedichtform. Das Sonett hat seinen Ursprung in Italien.
- Ein Sonett erkennen Sie an seinem Aufbau. Es besteht aus vier Strophen mit vierzehn Versen. Je zwei Strophen haben vier Verse und werden als Quartett bezeichnet. Die anderen sechs Verse bestehen aus drei Strophen, aus ihnen leitet sich der Name Terzett ab.
- Die Quartette bilden den ersten Teil des Sonetts, die Terzette den zweiten Teil. Hilfreich ist es, wenn Sie ein Sonett auswählen und an die Tafel schreiben oder mit einem Overhead-Projektor beziehungsweise einem Beamer an die Wand projizieren. Dann können Sie die einzelnen Elemente besser beschreiben.
- Berühmte Dichter, von denen Sie sicher bereits ein Sonett kennen und gelesen haben, sind Andreas Gryphius oder Johann Wolfgang von Goethe.
Veränderungen der Gedichtform in neuerer Zeit
Wichtig ist zu erwähnen, dass in der neueren Zeit immer häufiger von der ursprünglichen Form des Sonetts abgewichen wird.
- Natürlich gab es auch nach Goethe Dichter, die wunderschöne Sonette hinterlassen haben. Jedoch fällt bei der Interpretation auf, dass die ursprüngliche Form verändert wird. Die vierzehn Verse bleiben erhalten, nicht jedoch die strenge Anordnung der Strophen.
- Beispiele dafür finden Sie unter anderem bei Heinrich Heine oder William Shakespeare.
Das Sonett in der Musik
Die Klanggedichte wurden natürlich vor allem im Barock auch vertont. Zudem gibt es beispielsweise das Sonett als zweihändiges Stück für das Klavier.
- Große Meister des Barock haben das Sonett vertont, es kann gesungen und gespielt werden. Zurückzuführen ist es jedoch auf das literarische Werk, welches von den Dichtern geschaffen wurde.
- Auch ein Klavierstück von Bach oder Beethoven sollten Sie unabhängig von dem literarischen Klanggedicht betrachten. Die Stücke sind geprägt von den Quartetten und Terzetten, die im literarischen Sonett ihren Ursprung haben.
- Das wohl bekannteste Sonnett kommt jedoch vom italienischen Komponisten Antonio Vivaldi. Seinen vier Jahreszeiten stellt er jeweils ein Sonett voran. Es handelt sich dabei um im Original handschriftliche Beschreibungen, welche er vor die enzelnen Partituren gesetzt hat. Ob diese Sonette allerdings von Vivialdi selbst geschrieben wurden, ist nicht hinlänglich geklärt.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?