Verspannungen am Brustkorb – woher kommen sie?
Bei den meisten Menschen sind Verspannungen am Brustkorb harmloser Herkunft aufgrund von dauerhaften Fehlhaltungen und / oder Bewegungsmangel.
Die Verspannungen haben typischerweise viele Menschen, die einen ganzen Tag im Büro mit sitzender Tätigkeit absolvieren und abends auch noch sitzend auf dem Sofa verbringen. Hier achtet auch kaum jemand auf seine Haltung. Man sinkt beim Sitzen immer ein wenig zusammen, sodass sich ein Rundrücken bildet. Der Körper gewöhnt sich an die bequeme Haltung ohne Körperspannung und die Folge sind immer mehr verkürzte Brustmuskeln, die den Menschen dann, ähnlich einem Korsett nicht mehr gerade sitzen lassen.
Für die Verspannungen kann es aber auch andere Gründe geben:
- Infekte mit Husten und Lungenkrankheiten, hier kann der Körper auch durch die Hustenanfälle Verspannungen bilden
- Unfälle, schon leichte Prellungen können aufgrund der Schonhaltung zu Verspannungen führen
- Operationen mit Narbenbildung können Verspannungen verursachen, die eine Physiotherapie notwendig machen
- Zähne und Kiefer machen manchmal auch Probleme. Durch eine Kieferfehlstellung oder nächtliches unbewusstes Zähneknirschen entstehen enorme Kräfte, die zu einem Ungleichgewicht der Muskulatur und Verspannungen führen
- Dauerstress, Ängste und Depressionen sind nicht nur ein psychisches Problem, sie wirken sich oft auch auf die Körperhaltung aus und lösen Verkrampfungen aus, deren Ursache man zunächst hier nicht vermutet
- Extreme Belastungen, etwa ein exzessiv ausgeübter Sport, bringt Probleme mit sich, wenn man beispielsweise noch ungeübter Anfänger ist, sich zu viel zumutet und keine Entspannungspausen einlegt
Verspannungen am Brustkorb lösen - Dehnübungen und ein bewegtes Leben
Der Körper ist an sich ein Wunderwerk und kann vieles wegstecken und kompensieren, allerdings manifestieren sich bestimmte Bewegungsmuster, was in Verspannungen resultieren kann.
- Am besten sucht man bei Beschwerden einen Heilpraktiker oder Physiotherapeuten auf, der kann gezielt die Ursache ergründen und sich die Muskeln und Faszien vornehmen. Zuvor ist es aber sinnvoll sich von einem Orthopäden untersuchen zu lassen. Dieser kann ergründen, ob es sich um muskuläre Probleme handelt oder ob es Ursachen im Skelettapparat gibt.
- Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein wichtiges Thema, speziell der Bürostuhl. Der sollte vielfältig individuell verstellbar sein. Alternativ kann man mit einem Sitzball arbeiten. Wichtig ist bewegtes Sitzen. Das bedeutet, dass man immer wieder die Sitzhaltung leicht verändert.
- Bewegung im Alltag ist wichtig, auch wenn man ein Sportmuffel ist. Es genügt oft schon regelmäßig flott spazieren zu gehen, öfter mal mit Fahrrad zu fahren, Treppen zu Fuß zu gehen und auch mal im Stehen zu arbeiten.
- Bei durch Stress verursachte Verspannungen kann Yoga oder autogenes Training helfen.
- Wärme wirkt oft Wunder, man kann eine Infrarotlampe verwenden, ein heißes entspannendes Bad mit Kräuterzusätzen nehmen oder ein erwärmtes Kirschkernkissen auflegen.
- Beim Physiotherapeuten bekommt man wertvolle Tipps zum richtigen Dehnen. Hier muss man sehr vorsichtig sein, denn man kann mit falschen Übungen für die individuellen Verspannungen mehr kaputt machen als heilen. Auch in einem Fitness Studio kann man wertvolle Tipps zum richtigen Trainieren und Dehnen von einem erfahrenen Trainer bekommen. Es lohnt sich dort aktiv zu werden.
- Durch gezieltes tiefes Ein- und Ausatmen nimmt man in Stress- und Angstsituation den Druck und die angespannte Haltung löst sich.
In jedem Fall gilt es erst einmal abzuklären aus welchem Grund die Verspannungen auftreten, um dann gezielt mit individuell zugeschnittenen Übungen den besten Erfolg zu erzielen.
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