Verismus - eine Definition

Verismus - die Wortherkunft

Das Wort "Verismus" ist in Deutschland - außer unter Kunstkennern und Opernfans - nicht allzu verbreitet. Deshalb fällt es auch vielen schwer, seine Herkunft zu bestimmen. Dabei ist das eigentlich ganz einfach: Ursprünglich stammt das Wort "Verismus" vom italienischen "verismo" ab, was wiederum vom italienischen Ausdruck für "wahr" abstammt. "Verismus" kann man also auch im Deutschen übersetzen mit "Das Wahre" oder auch "Das, was sich mit dem Wahren beschäftigt". Diese Worterklärung gibt auch schon einen Hinweis auf die inhaltliche Definition des Verismus.

Definition der veristischen Künste

Der Verismus ist, kurz erklärt, eine künstlerische Strömung, die im frühen 20. Jahrhundert in Italien entstand und sich dort mit einem realistischen Bild von der Welt befasste.

• Zunächst äußerte sich dies in Büchern, die sich um das Leben und die alltäglichen Tragödien unter sizilianischen Bauern und Fischern drehten. Es ging um Armut, um das "harte" Leben, alles Künstlerische rückte in den Hintergrund.
• Der Verismus griff dann auch auf den Film und die Oper über. In beidem verhielt es sich ähnlich wie in der Literatur: Die menschliche Tragödie, oft vom Alltag bestimmt, wurde zum Maß der Dinge.
• Als Vorbild für die Veristen wird immer wieder der russische Schriftsteller Tolstoi genannt, der mit seinen realistischen Büchern neue Maßstäbe in der Literatur setzte.
• Die Vorgänge des frühen 20. Jahrhunderts gaben den Veristen aber auch scnell neues Futter: Die um sich greifende Industrialisierung und die damit verbundenen harten Lebensumstände inspirierten sie genauso wie der erste Weltkrieg.

Zusammenfassen lässt sich eine Definition des Verismus also wie folgt: Es handelt sich um eine italienische Strömung in der Kunst, die sich Anfang des vorigen Jahrhunderts mit dem wahren Leben und den damit verbundenen Tragödien befasste.