Merkmale des Magischen Realismus in der Malerei
Sie können sich mit dem Beschreibung "dritte Realität" ganz gut ein Bild davon machen, was der Magische Realismus in der Malerei bedeutet. Die Realität, die Sie sehen, greifen und mit Ihrem Verstand erfassen können, geht mit einer Realität, die sich nur in Ihren Träumen, im Reich der Fantasie, abspielt (auch Halluzinationen gehören dazu) eine "Ehe" ein. Kennzeichnend für den Magischen Realismus ist, dass sie diese beiden Wirklichkeiten nicht mehr auseinanderhalten können.
- Sie können nicht immer leicht unterscheiden, ob der Begriff Magischer Realismus oder Surrealismus zutreffend ist, wenn Sie ein Gemälde beurteilen möchten. Denn der Übergang ist fließend.
- Franz Froh verwendete den Begriff zum ersten Mal 1925 im Zusammenhang mit Gemälden, die auf einer Ausstellung in Mannheim zu sehen waren. Ab in etwa den Jahren 1960 wurde er auch zur Charakterisierung von Werken von zunächste lateinamerikanischer Literatur herangezogen.
- Der Maler de Chirico, Magritte und Dali sind Maler, die als Vertreter des Magischen Realismus gelten. Wenn auf einem Gemälde von Magritte sich jemand im Spiegel von vorne anschaut und seinen Hinterkopf sieht, dann ist das ein eindringliches Beispiel für das, was den Magischen Realismus in der Malerei ausmacht.
Die Kunstströmung in der Literatur
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Ein erstes bedeutendes Werk des Magischen Realismus ist der Roman "Maismenschen" von Miguel Angel Asturias (1949). Sie finden den Begriff häufig im Zusammenhang mit lateinamerikansicher Literatur. "Hundert Jahre Einsamkeit" gilt als Klassiker der Literatur des Magischen Realismus.
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Alejo Carpentier behauptet, dass der Magische Realismus typisch für Lateinamerika ist. Den Europäern sei der Glaube an Geister und Mythen im Zuge der Aufklärung abhanden gekommen. Der Glaube an Übernatürliches ist aber ein wesentliches Element des Magischen Realismus.
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Wenn Sie Literatur lesen, die zum Magischen Realismus gehört, dann sollen Sie in eine Welt eintauchen, in der Sie einen Unterschied zwischen einer mit dem Verstand erfassten und einer intuitiv, mit Empfindungen oder ähnlichen Wahrnehmungsinstanzen erlebten Realität nicht mehr machen können.
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Es herrscht oft eine Logik, wie sie ähnlich der Logik in Träumen vorzufinden ist. Der italienische Schriftsteller Massimo Botempelli, ein wichtiger Vertreter des Magischen Realismus (im 19. Jahrhundert), schrieb sozusagen aus seinen Träumen ab.
- Auch Jorge Luis Borges, Isabel Allende und der japanische Autor Haruki Murakami gehören zu Vertretern der Literatur des Magischen Realismus, um Ihnen nur noch zwei weitere bekannte Autoren dieser Kunstrichtung zu nennen. Sie können nicht immer leicht unterscheiden, ob ein literarisches Werk dem Magischen Realismus oder der fantastischen Literatur zuzurechnen ist, da die Übergänge fließend sind.
- An einem Beispiel wird aus einem Roman von Murakami wird Ihnen die Funktionsweise des Magischen Realismus deutlich: er beschriebt eine Frau, die aufhört zu schlafen. Das ist eigentlich nicht möglich, und doch ist der Realitätsgehalt einer solchen Vorstellung groß genug, damit die Werke Murakamis nicht dem Genre der fantastischen Literatur zuzurechnen sind.
- Und mit einem noch bekannteren Beispiel, nämlich Kafkas Erzählung "Die Verwandlung", wird Ihnen wohl noch klarer, was einen Text des Magsichen Realismus ausmacht. Der Protagonist in der Erzählung wacht eines Morgens als Käfer auf und klettert in seinem Zimmer die Wände hoch. Er denkt aber noch wie ein Mensch.
Vertiefen können Sie Ihr Wissen z. B. per Online-Wörterbüchern oder wenn Sie mit dem Stichwort "Neue Sachlichkeit" recherchieren, beispielswiese im Wörterbuch der Kunst von J. Jahn als Ausgangspunkt.
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