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Cézanne und der Kubismus - Wissenswertes

Der Kubismus hat die Kunstwelt stark geprägt.
Der Kubismus hat die Kunstwelt stark geprägt.
Der Kubismus ist die wohl bedeutendste Strömung innerhalb der Malerei des frühen 20. Jahrhunderts. Obwohl man sie vor allem mit dem Namen Picasso verbindet, spielt vor allem Paul Cézanne eine bedeutende Rolle in ihrer Entstehung. Das Bemerkenswerte daran ist, dass Cézanne zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon tot war.

Das zeichnet den Kubismus aus

Um zu verstehen, welche Bedeutung Cézanne für den Kubismus hatte, müssen Sie erst einmal verstehen, was diese Stilrichtung überhaupt ausmachte. Ohne dieses Hintergrundwissen erschließen sich die Zusammenhänge nämlich nicht.

  • Gemeinhin wird der Beginn des Kubismus zwischen den Jahren 1907 und 1911 angesiedelt. In dieser Zeit waren es allen voran der Spanier Pablo Picasso und der Franzose Georges Braque, die mit einem neuen Malstil für Furore sorgten und das Verständnis von Malerei für alle Zeit verändern sollten.
  • Der Begriff Kubismus ("Cubisme") wurde bereits von Zeitgenossen verwendet und leitet sich natürlich von dem Wort "Kubus", also "Würfel", ab. Die Bezeichnung greift eines der zentralen Elemente des Kubismus auf: Die Welt wird nicht mehr in realistischen Formen, Perspektiven und Proportionen wahrgenommen, sondern durch mehr oder minder geometrische Figuren neu dargestellt.
  • In der frühen Phase der neuen Stilrichtung herrschte der analytische Kubismus vor. Die Farben zu dieser Zeit sind eher blass und die verschiedenen Formen aufeinander abgestimmt. Beides ändert sich ab etwa 1912. Im Rahmen des zu diesem Zeitpunkt an Dynamik gewinnenden synthetischen Kubismus werden die Künstler mutiger und verwenden eine umfangreichere Farbpalette, während die einzelnen Formen auch so dargestellt wurden, dass sie sich aus verschiedenen Blickwinkeln gleichzeitig betrachten lassen. Man spricht hier von "Simultanität".

Cézannes Bedeutung für die neue Stilrichtung

  • Obgleich es, wie erwähnt, Picasso und Braque waren, die den Kubismus begründeten, war der französische Maler Paul Cézanne ein wichtiger Vordenker. 1906 verstorben, erlebte er selbst die Stilrichtung jedoch nicht mehr selbst mit.
  • Ausschlaggebend waren zwei Retrospektiven von Cézannes Werk im Jahre 1907. In diesem Rahmen sahen sich viele Künstler besonders intensiv mit einem Maler konfrontiert, der als Erster das klassische Verständnis von Perspektive überwunden hatte. Die Künstler griffen seinen freien Umgang mit Form und Farbe auf, experimentierten damit herum und entwickelten ihn weiter.
  • In der Generation junger Künstler der damaligen Zeit wurde Cézanne geradezu als Gottheit verehrt. Somit ist er zwar nicht als eigentlicher Begründer des Kubismus anzusehen, aber als die Person, die eine zentrale Inspiration für viele der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts war.
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