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Vedische Mathematik - Regeln einfach erklärt

Inhaltsverzeichnis

Die Rechenregeln der vedischen Mathematik können Ihnen das Kopfrechnen erleichtern.
Die Rechenregeln der vedischen Mathematik können Ihnen das Kopfrechnen erleichtern.
Die vedische Mathematik ist eine indische Rechenkunst, die Ihnen einfache Rechenregeln liefert, mit denen Sie selbst große Zahlen ganz einfach im Kopf multiplizieren können. Sie zu erlernen ist einfach. Mehr als einige Grundkenntnisse zur Multiplikation brauchen Sie dafür nicht.

Woher kommt die Bezeichnung vedische Mathematik?

“Veda” ist ein Sanskritwort und bedeutet (spirituelles) Wissen. Die “Veden” sind dabei alte hinduistische Schriften, die nach langer Zeit der mündlichen Überlieferung letztlich aufgeschrieben wurden. Darin sind religiöse, weltliche und materielle Weisheiten festgehalten. Das Leben wird dabei immer ganzheitlich betrachtet.

Bei der vedischen Mathematik handelt es sich um eine einfache Rechenmethode, die der Inder Bharati Krsna Tirthaji entwickelte. Vorher setzte er sich mehrere Jahre lang mit den alten vedischen Schriften auseinander und arbeitete daraus 16 Sutras und 13 Sub-Sutras heraus. “Sutra” bedeutet auf Deutsch übersetzt so viel wie “Lehrrede” bzw. “Lehrsatz”.

Wie kann man vedische Mathematik lernen?

Grundsätzlich ist die vedische Mathematik recht leicht zu lernen. Da sie aber hierzulande zu unbekannt ist, sind Kurse und Bücher zu diesem Thema schwer zu finden.

Eine gute Anleitung, die 16 Sutras sowie eine leicht verständliche Erklärung dazu finden Sie bei Magisches Mathe. Außerdem werden einige Onlinekurse angeboten. Hier sind u. a. die von Gregor Staub und Gwen Bach zu empfehlen.

Abgesehen davon haben Sie noch die Möglichkeit, englische Bücher über diese indische Rechenkunst zum Lernen zu verwenden. Hier ist die Auswahl deutlich größer als in der deutschen Literatur. So ist beispielsweise das Buch “Vedic Mathematics” von Bharati Krsna Tirthaji empfehlenswert, da der Autor des Buches auch der Entwickler der Rechenmethode ist. Das Buch ist in vielen (Online-)Buchhandlungen erhältlich.

Wie multipliziert man mit der indischen Rechenkunst?

Ob und inwieweit vedische Mathematik tatsächlich etwas mit Veda zu tun hat, darüber sind sich die Experten nicht einig. Dennoch kann es eine große Hilfe beim Kopfrechnen, auch bei komplizierten Rechnungen, sein. Neben vielen Spezialfällen gibt es auch Regeln, die beim Multiplizieren beliebiger zweistelliger Zahlen helfen und so das Kopfrechnen vereinfachen.

Für den Anfang sollten Sie Ihre Rechenaufgaben auf einem Blatt Papier aufschreiben, damit Sie keinen Schritt vergessen. Später können Sie die Aufgaben dann auch ganz im Kopf berechnen. Als Beispiel dient hier die Rechnung 98 * 72.

  1. Berechnen Sie zunächst den Abstand der beiden Zahlen zur nächsten mehrstelligen Zahl. (bei zweistelligen Zahlen ist das 100)
    Am Beispiel: 100 - 98 = 2 und 100 - 72 = 28
  2. Um das erste Teilergebnis zu erhalten, müssen Sie nun über Kreuz subtrahieren. Entweder ziehen Sie den oben errechneten Abstand der ersten Zahl zu 100 von der zweiten Zahl ab oder andersherum. Welche Subtraktion Sie durchführen, spielt keine Rolle.
    Am Beispiel: 72 - 2 = 70 (oder 98 - 28 = 70)
  3. Anschließend multiplizieren Sie die beiden Abstände miteinander.
    Am Beispiel: 2 * 28 = 56
  4. Abschließend schreiben Sie Teilergebnis 1 und Teilergebnis 2 hintereinander und Sie erhalten das Endergebnis.
    Am Beispiel: 7056

Ist die Summe der beiden Abstände eine dreistellige Zahl, addieren Sie ihre Hunderterstelle mit der Einerstelle des ersten Teilergebnisses.

Die vedische Mathematik ist aber weit mehr als nur eine Rechenmethode. Sie basiert zum Teil auf der Mathematik, wie sie auch in der Natur vorkommt. Sie ist zugleich eine Philosophie, die in der westlichen Welt nur wenig bekannt ist. Wenn Sie sich intensiver damit beschäftigen möchten, sollten Sie in die vedische Philosophie hineinschnuppern.

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