Was Sie benötigen
- Umfassendes Bild der Situation
- Gespräche mit Lehrern
- Gespräch mit dem Kind
- Versuchen, die Wünsche des Kindes zu berücksichtigen
Mein Kind ist auf dem Gymnasium überfordert
Sie als Eltern wollen sicherlich das Beste für Ihr Kind und somit auch eine sehr gute Schulbildung, damit Ihrem Kind später alle beruflichen Perspektiven offen stehen. Vergessen Sie aber nicht, den gegenwärtigen Zustand, die aktuelle Schulsituation, in der sich Ihr Kind gerade befindet zu berücksichtigen. Schließlich ist diese ausschlaggebend für eine weitere - hoffentlich positive - Entwicklung.
- Überdenken Sie die aktuelle Schulsituation genau: Sind erst mal nur Sie als Eltern der Meinung, dass Ihr Kind schulisch überfordert, ist oder fühlt sich Ihr Kind den Anforderungen auf dem Gymnasium schon lange nicht mehr gewachsen? Ziehen Sie in Ihre Überlegungen die Noten der letzten zwei Zeugnisse mit ein, sowie die private Situation. Gab es in den vergangenen Monaten bei einem von Ihnen starke gesundheitliche Probleme oder häufige innerfamiliäre Auseinandersetzungen? Denn auch die äußeren Umstände können - je nach Persönlichkeit des Kindes - zu einem starken Leistungsabfall in der Schule führen.
- Bitten Sie um Gesprächstermine mit den Lehrern der Fächer, die besonders gefährdet sind. Erläutern Sie ihnen Ihr Anliegen und fragen Sie den Lehrer nach seiner fachlichen Einschätzung. Was meint er, warum Ihr Kind unbefriedigende Leistungen zeigt? Wie schätzt er selbst das Kind ein, ist es wirklich überfordert? Könnte eine deutliche Leistungssteigerung mit zusätzlicher Nachhilfe gewährleistet werden oder ist der versäumte Schulstoff kaum noch aufzuholen?
- Eine andere Möglichkeit ist ein Gespräch mit dem Klassenlehrer, in dem Sie Ihre persönlichen Ängste in Bezug auf die schulischen Leistungen schildern und letzten Endes auf dessen Erfahrungswerte zurückgreifen. Sie können ebenso über die Möglichkeit der Wiederholung einer Klasse sprechen. Wichtig ist, dass Sie sich ein umfassendes Bild von der Schulsituation Ihres Kindes machen, um dementsprechend zu handeln.
- Sprechen Sie als Eltern gemeinsam mit Ihrem Kind über eine Lösung des Problems. Womit wäre Ihr Kind zufrieden, welche Wünsche und Abneigungen hegt es? Sie als Eltern können die Situation natürlich letzten Endes anders einschätzen, vor allem jetzt, da Sie sich nun ein umfassendes Bild von der Schulsituation gemacht haben. Dennoch sollten Sie die Meinungen und Wünsche Ihres Kindes nicht außer Acht lassen. Auf diese Weise fühlt es sich ernst genommen und respektiert.
- Danach bietet sich ein abschließendes Gespräch mit dem Klassenlehrer an, bei dem Sie alle drei teilnehmen. Sprechen Sie über eine vorübergehende Lösung, wie Sie mit der Situation letztendlich umgehen wollen.
- Sollten Sie sich für einen Schulwechsel vom Gymnasium entscheiden, heißt das nicht das Ende der Welt, sondern in erster Linie, dass Ihr Kind auf der neuen Schule wohlmöglich wieder Erfolgserlebnisse spürt, weniger Zeit mit den Hausaufgaben verbringt und sich rundum wohler fühlt. Das Lernen fällt leichter und die Schule macht wieder Spaß!
Schließlich kann Ihr Kind später immer noch das Abitur nachholen, wenn es das möchte. Heutzutage gibt es viele Menschen, die auf dem zweiten Bildungsweg einen höheren Abschluss erzielen und beruflich erfolgreich sind.
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