Alle Kategorien
Suche

Gewaltätigkeit in der Grundschule - was tun, wenn Ihr Kind auffällig wird?

Gewalt hat häufig einen tiefergehenden Ursprung.
Gewalt hat häufig einen tiefergehenden Ursprung.
Wenn ein Kind soziale Auffälligkeiten aufweist, hat dies häufig einen tieferen Hintergrund. Dieser kann ganz simpler Natur, aber durchaus in einem traumatisierenden Ereignis begründet sein. Wichtig ist es, den Ursprung herauszufinden und aktiv mit dem Kind an dem Verhalten zu arbeiten: Schweigen Sie nicht darüber - nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Gewalt - wie äußert sich das?

  • Gewalt hat nicht lediglich die Form, von der Sie sicher schon mal gehört haben: Jungen schlagen sich. Gewalt kann auch in verbaler Form, also in Form von Worten geäußert werden, unter Mädchen kann diese stattfinden, gegenüber Tieren, gegenüber Gegenständen oder auch sich selbst.
  • Gewalt ist ein vielseitiger Ausdruck und eine Form der Kompensation und wird zur Ausdrucksform anderer Gefühle, wie Schmerz, Angst, Traurigkeit oder tatsächlich Wut.
  • Ist es der Fall, dass Ihr Kind aktuell auffälliges Verhalten in Form von Gewalt aufzeigt, so stellen Sie sich zu Beginn einmal die Frage: Hat sich in der letzten Zeit etwas in der Umwelt des Kindes verändert? Umwelt, damit können mehrere Felder gemeint sein: der Freundeskreis, das familiäre Umfeld, eine Wohnsituation oder vielleicht ein neuer Lehrkörper. Fragen Sie sich: Wann ist das Verhalten meines Kindes das erste Mal aufgefallen? Auch der Zeitpunkt kann aufschlussreich sein.

Was Sie tun können, wenn Ihr Kind Verhaltensauffälligkeiten aufweist

  • Fühlen Sie sich nicht so hilflos, es gibt eine Menge Anlaufstellen, die Ihnen in der Situation weiterhelfen können - nehmen Sie diese Hilfen ruhig in Anspruch. Machen Sie sich keine Sorgen, dass man von Ihnen als Elternteil ein schlechtes Bild haben könnte, denn so ist es nicht - schließlich holen Sie sich Hilfe und lassen sich beraten.
  • Zu Beginn sollten Sie das Gespräch mit dem Klassenlehrer und gegebenenfalls anderen Lehrern, denen das Verhalten Ihres Kindes aufgefallen ist, suchen. Klären Sie Fragen, wie: Seit wann ist Ihr Kind auffällig? Wie äußert sich diese Auffälligkeit? Wem oder was gegenüber ist es auffällig geworden? Was können Sie als Elternteil tun?
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über das Verhalten. Gewalt ist sozial inkompatibel und sorgt für Widerstand. Fragen Sie, warum Ihr Kind sich so verhält. Wem dieses Verhalten gilt. Wie geht es Ihrem Kind sonst? Gibt es Situationen, mit denen Ihr Kind überfordert - oder gar unterfordert - ist?
  • Verbringen Sie Zeit mit Ihrem Kind. Die Anbindung zu Ihnen als Elternteil kann eine hilfreiche Stütze sein bei Überforderung und auch um den Grund für das entsprechende Verhalten herauszufinden, können Sie so eine Brücke schlagen. Eine emotionale Bindung zu Ihrem Kind aufzubauen und zu festigen, sollte wesentlicher Bestandteil dieser Auseinandersetzung sein.
  • Möglicherweise gibt es an der Schule Ihres Kindes einen Sozialarbeiter, dieser hat an der Stelle eine beratende Funktion und wird Ihnen mit individuellen Handlungsmöglichkeiten zur Seite stehen. Der Sozialarbeiter hat häufig andere Spielräume als die Lehrer und findet einen anderen Zugang zu Ihrem Kind als ein Therapeut. Zudem kann er möglicherweise kontextnah handeln.
  • Im Zweifelsfall ist es möglich, einen Kinder- und Jugendtherapeuten einzubeziehen. Die erste Beratungsstunde ist kostenfrei. Fragen Sie in der Schule Ihres Kindes nach, dort kann man Ihnen mit Sicherheit einen fachlich kompetenten Therapeuten empfehlen.
Teilen: