Warum Tee bei Bauchschmerzen?
Tee hat eine sehr lange Tradition, nicht nur als Genussmittel für Teeliebhaber, sondern auch als Heilmittel bei diversen Problemen, wie etwa Bauchschmerzen.
Zum einen liegt das einfach daran, dass die Wärme des heißen Tees die Verdauung anregt und krampflindernd wirkt. Auf der anderen Seite sind in den verschiedenen Teesorten pflanzliche Stoffe beinhaltet, die entspannend, entkrampfend und / oder antibakteriell wirken. Manch ein Tee hat eine heilende Wirkung als chemische Medikamente. Sollten die Bauchschmerzen jedoch häufig und stark wiederkehren oder schon chronischen Charakter haben, dann sollte man unbedingt beim Arzt schwerwiegende Ursachen ausschließen lassen.
Wichtig ist dabei, dass man darauf achtet, frisch aufgebrühte Tees aus Apotheken oder Reformhäusern zu konsumieren, vor allem, wenn man generell häufig Tee genießt. In Supermarkt Produkten können öfter Pflanzengifte oder Pestizide enthalten sein, die auf Dauer gesundheitsschädlich sein können.
Wann sollte man keinen Tee gegen Bauchschmerzen trinken?
Manchmal kann es aber auch ungünstig sein, Tee zu trinken, wenn man Bauchschmerzen hat:
- Wenn eine Allergie gegen einen bestimmten pflanzlichen Wirkstoff besteht oder es einfach Zuviel des Guten ist. Pfefferminztee beispielsweise kann aufgrund des hohen Menthol-Gehalts auch zu unangenehmen Erscheinungen, etwa Atembeschwerden kommen.
- Bei Babys und Kleinkindern ist ebenfalls Vorsicht geboten, denn die Säuglinge haben in den ersten drei Monaten nach der Geburt noch kein ausgereiftes Immunsystem. Deshalb ist es hier wichtig, dass das Wasser kochend heiß aufgegossen wird, um alle Keime zuverlässig abzutöten. Fenchel, Kamille und Anis sind auch für Babys geeignet.
- Auch Schwangere müssen bei der Wahl des Tees vorsichtig sein, denn es gibt Teesorten oder Mischungen, die Wehen fördern. Hier sollte man sich je nach Fortschritt der Schwangerschaft unbedingt mit dem Frauenarzt oder der Hebamme absprechen.
Diese Teesorten helfen bei Bauchschmerzen
- Kamillentee ist bei Bauchschmerzen aller Art hilfreich, denn er wirkt antibakteriell, krampflösend und entzündungshemmend.
- Bei Magen-Darm-Problemen ist Fencheltee eine gute Wahl, denn dieser, oft in Kombination mit Anis und Kümmel angeboten, kann die Darmbewegung (Peristaltik) anregen und somit wirksam sein bei Verstopfungen und Darmträgheit mit Blähungen. Die enthaltenen ätherischen Öle beruhigen den Magen und helfen gegen Übelkeit und Erbrechen.
- Kümmel wird meist in Verbindung mit Anis und Fenchel getrunken. Kümmel allein kann Bitterstoffe binden und ist antibakteriell.
- Bei Bauchschmerzen mit Übelkeit empfiehlt sich, je nach Geschmack auch Ingwertee. Ingwer hat antibakterielle, schmerzlindernde, schleimlösende, blutdrucksenkende und verdauungsfördernde Wirkung. Die Ingwerknolle enthält neben Vitamin C Kalium, Kalzium, Eisen und Phosphor. Die Schärfe kommt von den enthaltenen Gingerolen. Ingwertee hilft übrigens auch bei Übelkeit in der Schwangerschaft oder bei der Reisekrankheit.
Aber: Wer unter Gallensteinen leidet, sollte auf Ingwer verzichten, denn durch diesen wird die Produktion der Gallensäfte angeregt. Außerdem ist er nicht günstig, wenn man unter Sodbrennen leidet.
- Das ätherische Pfefferminzöl im Pfefferminztee wirkt krampflösend, antibakteriell und schmerzlindernd. Auch beim chronischen Reizdarmsyndrom ist Pfefferminztee eine gute Wahl, da die verkrampfte Muskulatur der Darmwand entspannt wird.
- Bei stressbedingten Bauchschmerzen ist Salbeitee gut geeignet, da er den Säurehaushalt des Magens regulieren hilft, zudem wirkt er krampflösend und entzündungshemmend.
- Wer unter Durchfall leidet, ist mit schwarzem Tee gut beraten, ätherische Öle und sekundäre Pflanzenwirkstoffe (Tannine) haben eine stopfende und entzündungshemmende Wirkweise. Hier sollte man den Tee mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Ein bis zwei Tassen am Tag sollten genügen, denn sonst kann gegebenenfalls eine Migräne verursacht werden.
Egal welchen Tee man trinkt, man sollte für eine entspannte Atmosphäre und Ruhe sorgen, Wärme von außen und von innen als Tee sind eine gute Kombination.
Bei Bauchschmerzen ist es ratsam, keine scharfe oder fette Speisen zu sich zu nehmen.
Sollten die Bauchschmerzen über mehrere Tage andauern oder stärker werden und mit Fieber einhergehen, ist ein Arzt aufzusuchen, um die genauen Ursachen der Schmerzen herauszufinden.
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