Die Desensibilisierung wird in der Therapie genutzt, um jemanden schrittweise mit Situationen zu konfrontieren.
Wie systematische Ängste entstehen
- Viele Betroffene von Ängsten oder übermäßigen Sorgen vermeiden bestimmte Situationen, was eine Therapie mit der systematischen Desensibilisierung indizieren kann. Das Vermeidungsverhalten kann beispielsweise bedeuten, dass eine Person, die Angst vor Hunden hat, die Tiere auch meidet und Hunden aus dem Weg geht.
- Sehen sie doch einmal einen Hund, dann empfinden sie eine große Anspannung und versuchen, schnell wieder mehr Distanz zu dem Hund zu gewinnen. Es ist aber nicht nur der Hund selbst, der Ängste auslöst; vielleicht ist derjenige schon etwas ängstlich, wenn er nur ein Bellen hört oder fühlt sich unwohl, wenn er an die Tiere denkt.
- Somit ist in vielen Momenten eine gewisse Anspannung vorhanden. D. h. wenn derjenige die Konfrontation mit einem Hund vermeidet, dann empfindet er das kurzfristig als belohnend, denn es kommt zu keiner Eskalation der Angst.
- Langfristig bleibt aber die Anspannung. Dagegen geht die systematische Desensibilisierung an, indem die Betroffenen lernen, das, was ihre übertriebene Angst auslöst, gezielt auszuhalten und nicht davor wegzulaufen.
Vorgehen bei der Desensibilisierung
- In der systematischen Desensibilisierung wird anfangs eine Reizhierarchie aufgebaut. Es kann also Dinge geben, die nur ein leichtes Unbehagen verursachen (z. B. ein Bild von einem Hund), wohingegen anderes mit mehr Angst verbunden ist (z. B. das Bellen hören) und wieder anderes viel Angst hervorruft (z. B. den Hund sehen, ihn anfassen etc.).
- Nun soll der Betroffene beispielsweise daran denken, wie er das Bild eines Hundes sieht und in dieser Vorstellung soll er bei der systematischen Desensibilisierung so lange bleiben, bis die Angst geringer geworden ist, er sich also daran gewöhnt hat.
- Dann wird dem Betroffenen wirklich das Bild eines Hundes gezeigt, was anfangs eine Anspannung auslöst, doch auch hier erfolgt, wenn die Situation nicht abgebrochen wird, eine Gewöhnung. Nach und nach werden dann die verschiedenen Punkte der Hierarchie abgearbeitet, wobei der Betroffene mit dem Durchstehen der Situationen lernt, dass die Angst unbegründet ist, Befürchtungen nicht wahr werden und die körperliche Angstreaktion auch in der Situation wieder nachlässt und sich abschwächt.
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