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Angst vor anderen zu essen? - mögliche Ursachen erklärt

Nicht jeder isst gern mit anderen zusammen.
Nicht jeder isst gern mit anderen zusammen.
Essen ist Genuss und Lebensfreude. Vor anderen zu essen, fällt aber manchen Menschen schwer. Falls Sie sich unsicher fühlen, wenn Sie beim Essen beobachtet werden, können soziale Ängste eine Ursache sein. Diese überwinden Sie durch eine schrittweise Konfrontation und Sport.

Ein Snack unterwegs oder ein leckerer Eisbecher in einem Café - vor anderen zu essen, gehört zum Alltag. Schauen Ihnen Menschen beim Essen zu, kann dies auch unangenehm sein. Sie wollen nicht beobachtet werden, wenn Sie beherzt in ein Brot beißen. Die Blicke von Passanten zu spüren, löst in Ihnen Unbehagen aus? Aus dem unguten Gefühl kann sich eine Angst entwickeln.

Ursachen der Angst vor dem Essen in der Öffentlichkeit

Wenn Sie Angst davor haben, in der Öffentlichkeit zu essen, können soziale Unsicherheiten, Ängste vor Übelkeit oder ein verändertes Essverhalten die Ursache sein.

  • Sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, bringt Sie in eine Situation, in der Sie bewertet werden. Menschen, die an Ihnen vorbeigehen oder Sie sehen, können über Sie nachdenken oder sich eine Meinung über Sie bilden. Eine Person nur kurz zu sehen, reicht nicht aus, um sich ein umfassendes Bild über den Menschen zu machen, aber es ist ein Eindruck.
  • Dieses Gefühl, im Fokus der Aufmerksamkeit anderer zu stehen, finden Sozialphobiker unangenehm. Eine soziale Phobie liegt dann vor, wenn Menschen in der Öffentlichkeit stark gehemmt sind. Sie fürchten, die Erwartungen anderer nicht erfüllen zu können oder negativ aufzufallen.
  • Wer eine soziale Phobie hat, meidet den Kontakt zu Fremden, fürchten sich vor Kritik oder davor, sich peinlich zu verhalten. Die Angst, vor anderen zu essen, kann dazu gehören. Wenn Sie etwas essen, könnten Sie kleckern oder sich beschmutzen.
  • Dieses Risiko schreckt Sozialphobiker ab. Es wäre ihnen extrem peinlich, sich vor anderen zu beschmutzen. Aus diesem Grund essen Betroffene einer sozialen Phobie nicht gern vor anderen und haben Angst davor, beim Essen beobachtet zu werden.
  • Wenn sich fürchten, dass Ihnen durch das Essen übel wird, kann eine Emetophobie dahinterstecken. Dies ist die Angst vor Verdauungsproblemen und Erbrechen.
  • Diese Sorge bezieht sich mehrheitlich auf Situationen, in denen andere anwesend sind und eine Öffentlichkeit besteht. Die Angst löst in Ihrem Körper Stressreaktionen aus, etwa Schwitzen, Zittern, Unruhe und Übelkeit.
  • Ihre Ängstlichkeit selbst kann daher das, was gefürchtet wird (Verdauungsprobleme, Übelkeit) verstärken und sich aufschaukeln. Mit der Zeit entsteht eine Koppelung zwischen Übelkeit und dem Essen, sodass Ihnen beim Anblick eines Tisches in einer Gaststätte übel werden kann.
  • Nicht immer sind es soziale Ängste oder die Furcht vor Verdauungsproblemen, die das Essen vor anderen erschweren. Wer sich unwohl in seinem Körper fühlt und sich als zu dick empfindet, hat ebenso Probleme damit, ohne Hemmungen zu essen. Dahinter steckt die Furcht, als hemmungslos und nicht beherrscht angesehen zu werden.

Wie Sie angstfrei vor anderen essen

Ängste davor, negativ bewertet zu werden, können durch ein geringes Selbstwertgefühl entstehen. Wer sich selbst nicht mag, erwartet analog, dass andere ein schlechtes Bild von ihm haben. 

  • Eine einfache Möglichkeit, das Selbstwertgefühl zu stärken, ist regelmäßiger Sport. Hierzu gibt es Programme zur Sporttherapie, die bei Ängsten und Depressionen angewendet werden.
  • Der Sport zeigt Ihnen, was Sie können, lenkt ab und setzt Hormone frei, die Ihre Stimmung verbessern.
  • Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn Sie sich schrittweise mit dem, wovor Sie Angst haben, konfrontieren. Dies wird in der Psychologie als Systematische Desensibilisierung bezeichnet. 
  • Wenn Sie Angst vor dem Essen in der Öffentlichkeit haben, probieren Sie etwas "Harmloseres". Lutschen Sie beispielsweise unterwegs ein Bonbon oder kauen Sie Kaugummi. 
  • Ist dies für Sie erträglich, dann essen Sie Nahrungsmittel, die auffälliger sind (z.B. einen Keks). Sie tasten sich von einfachen und unauffälligen Dingen hin zu größeren und deutlicher sichtbaren Lebensmitteln. Auf diese Weise kann es gelingen, die Angst vor dem Essen in der Öffentlichkeit schrittweise abzubauen.

Mit diesen Maßnahmen gewöhnen Sie sich an das Essen vor anderen. Bleibt die Unruhe und Angst bestehen, sollten Sie sich an einen Therapeuten wenden.

helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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