Zutaten
- 6 kg Schlehen
- 2 kg Zucker
- 15 ml Antigel
- 4,4 g Hefenährsalz
- 0,5 l Apfelsaft
- Reinzuchthefe z. B. für Portwein (Trockenhefe)
- demineralisiertes Wasser
- Zucker (zum Abschmecken)
- Ascorbinsäure
- Kaliumdisulfit
Schlehen sind für den normalen Verzehr ungeeignet, da sie Gerbstoffe enthalten. Dadurch sind sie aber wunderbar für die Schlehenweinherstellung geeignet. Man sollte dabei nur auf ein paar Dinge achten, auf die Sie in diesem Rezept hingewiesen werden.
Was sind Schlehen und wo findet man sie?
- Schlehen sind eine Wildobstart, die den Zwetschgen ähneln. Sie sind dunkelblau oder schwarz und mit hellblauem Reif überzogen. Die Früchte sind rund, manche auch eiförmig und nur circa 1 cm im Durchmesser.
- Sie wachsen an bis zu drei Meter hohen Büschen, die in Deutschland hauptsächlich an Weg- und Waldrändern wachsen. Schlehen bevorzugen sonnige Standorte. Am besten erkennt man diese Büsche daran, dass sie langen Dornen im schwarzen Astwerk und weiße Blüten besitzen.
- Die Früchte reifen im Frühjahr bereits ab März. Sie müssen selbst gepflückt werden, da sie eher sehr selten auf dem Markt verkauft werden. Sie sind deutsche Wildobstarten und keine Anbaufrüchte.
Rezept für Schlehenwein
- Nachdem Sie die Früchte gepflückt und gewaschen haben, werden die Schlehen im Gärfass mit einem Kartoffelstampfer ausgepresst. Achten Sie hierbei darauf, dass Sie vorsichtig zu Werke gehen, damit die Kerne der Früchte nicht kaputt gehen. Denn die Kerne enthalten giftige Blausäure, die nicht in Ihren Schlehenwein gelangen darf.
- Nun können Sie fünf Litern Wasser abmessen und den Zucker inklusive Hefenährsalz dazugeben. Rühren Sie so lange, bis beides im Wasser gelöst ist. Diese Wassermischung kommt anschließend zusammen mit dem Antigel zu Ihren ausgepressten Schlehen.
- Geben Sie jetzt noch den abgemessenen Apfelsaft und die Hefe in das Gärfass. Rühren Sie die Mischung durch und lassen alles 5 bis 6 Tage gären. Führen Sie also eine kurze Maischegärung durch. Dieser Vorgang ist für den späteren Geschmack entscheidend.
- Ist der Gärvorgang abgeschlossen, können Sie mit dem Rezept weitermachen. Die Maische wird nun mit einem Handpressbeutel abgepresst. Dann wird die Säure in Ihrem Schlehenwein durch das demineralisierte Wasser auf einen Säuregehalt von ca. 6,5 g/L bis 7,5 g/L reduziert.
- Jetzt können Sie alles mit Zucker nach Geschmack nach süßen. Danach wird das Fass wieder zur Gärung zur Seite gestellt. Ein Alkoholgehalt von mindestens 13 % sollte dabei erreicht werden. Sie können aber auch den Endpunkt der Gärung abwarten.
- Das Rezept sieht vor, dass Sie nach dieser Gärungszeit, Ihren Schlehenwein mit Kaliumpyrosulfit schwefeln. Das Mischverhältnis von 1 g Kaliumpyrosulfit je 10 Liter Wein sollte dabei eingehalten werden. Eine Woche später wird die Hefe abgezogen.
- Ihr Wein ist danach so weit, dass Sie entweder gleich den Restzuckergehalt bestimmen und ihn filtrieren können, oder Sie lassen ihn noch etwas weiter gären. Der Schlehenwein sollte in Filtergröße "Fein" sowie "EK" filtriert werden.
- Bevor Sie Ihren Wein abfüllen, sollten Sie ihn vorher noch etwas mehr süßen als nötig, und noch einmal Kaliumpyrosulfit und auch Ascorbinsäure (1 g je 10 L) hinzugeben. Vermischen Sie alles und lagern die abgefüllten und verkorkten Weinflaschen anschließend für mindestens 12 Monate im Keller.
Es ist mit diesem Rezept relativ einfach Schlehenwein herzustellen, jedoch ist es eine sehr langwierige Sache. Viel Geduld ist hier gefragt, aber der Geschmack wird sicherlich das Warten wert sein.
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