Chemisch gesehen - Rohrzucker und Fructose
- Rohrzucker und Fructose gehören beide zu der großen Gruppe der Kohlenhydrate; der chemische Aufbau gestaltet sich jedoch jeweils etwas anders.
- Bei Rohrzucker handelt es sich um den handelsüblichen Haushaltszucker, der zum Kochen oder Backen verwendet und auch als Saccharose bezeichnet wird. Die Bezeichnung "Rohr"-zucker stammt von der Herkunft des Zuckers, dem Zuckerrohr. Hierzulande wird die Saccharose jedoch vorwiegend aus Zuckerrüben gewonnen; die Inhaltsstoffe bleiben allerdings gleich.
- Rohrzucker zählt chemisch gesehen zu den Disacchariden, also Zuckern, die aus zwei Bausteinen bestehen. In Saccharose ist jeweils ein Baustein Glucose - der auch als Traubenzucker bekannt ist - und ein Baustein Fructose enthalten.
- Bei Fructose hingegen handelt es sich um eine Zuckerart, die nur aus einem Baustein besteht, der Fructose. Diese findet sich in natürlicher Form hauptsächlich in verschiedenen Obstsorten.
Wirkung und Anwendungsgebiete von Rohrzucker und Fructose
- Reiner Fruchtzucker wurde in der Vergangenheit häufig als Süßungsmittel im Rahmen einer besonderen Diät bei Zuckerkranken eingesetzt, da der Blutzuckerspiegel nach Zufuhr des Zuckers nicht so stark ansteigt wie beispielsweise bei Saccharose.
- Wie einige Studien jedoch belegen, ist die Zugabe von Fructose zu Diabetikersüßigkeiten nicht mehr gerechtfertigt, weil dies sich ungünstig auf den gesamten Stoffwechsel auswirkt.
- Darüber hinaus haben in den letzten Jahren Fructose-Unverträglichkeiten zugenommen, die mit Magen-Darm-Beschwerden einhergehen. Betroffene sollten auf Saccharose zurückgreifen oder reinen Traubenzucker (Glucose) zuführen, der allerdings ebenfalls nicht unproblematisch ist, da er den Blutzuckerspiegel sehr schnell ansteigen lässt.
- Mit etwas Hintergrundwissen über unterschiedliche Zuckerarten werden Sie diese sicher gezielt einsetzen können.
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