Sie haben es bei Ihren Lebensmitteleinkäufen sicher schon einmal bemerkt: Die Rede ist von Produkten, die mit der Aufschrift "Fair Trade" versehen sind. Das Siegel sagt aus, dass die gekennzeichneten Produkte einem fairen Handel entstammen.
Pro-Argumente für Fair-Trade-Produkte
Fair-Trade-Organisationen gehen zurück bis ins Jahr 1946, als sich die ersten gründeten. Diese haben sich im Laufe der Jahrzehnte bis heute weltweit weiterentwickelt.
- Ein Pro für Fair-Trade-Produkte: Das Siegel garantiert bessere Arbeitsbedingungen - die Situation der produzierenden Bauern wird durch Fair-Trade-Organisationen verbessert.
- Fair-Trade garantiert Ihnen als Verbraucher, dass hier besonders auf die Arbeitsbedingungen der Bauern geachtet wird. Eine faire Bezahlung soll nicht nur den Bauern, sondern auch deren Familien zugutekommen.
- Da sich die Bauern zumeist nicht mit den aktuellen Weltmarktpreisen auskennen, werden sie bei den herkömmlichen Preisen oftmals stark benachteiligt. Dies wird durch garantierte Mindestpreise im Rahme von fairem Handel ausgeschlossen.
- Auf die Gesundheit der Bauern wird ebenfalls geachtet. Manche Farmen besitzen eigene Gesundheitszentren, die eine Grundversorgung garantieren. Diese wurden aus den Mehrerlösen des Fair Trade finanziert.
- In puncto Bildung genießen die Kinder der Bauern Privilegien. So stehen auf einigen Plantagen Bildungseinrichtungen zur Verfügung, in denen den Kindern Schulunterricht vermittelt wird. Das Lehrmaterial erhalten die Kinder kostenfrei.
Trotz Fortschritt und Verbesserungen - die Contra-Argumente
Es gibt Argumente, die gegen Fair-Trade-Produkte sprechen.
- Die Bauern machen sich durch die ihnen gewährte Preisgarantie abhängig von bestimmten Händlern.
- Eine solche Situation bremst eine Weiterentwicklung bezüglich neuer Produktmärkte aus. Denn die Bauern produzieren zumeist nur wenige, teilweise auch nur eine Produktsorte.
- Andere Bauern, die nicht organisiert sind, können erheblich geschädigt werden - nicht nur finanziell, sondern auch in ihrer Lebens- und Arbeitsqualität. Sie erfahren keinen fairen Handel.
- Obwohl die Preise für Fair-Trade-Produkte sehr hoch sind, soll der Mehrerlös keineswegs an die Bauern und deren Arbeiter fließen. Durch die Preisgarantie werden die Bauern nicht an Preiserhöhungen beteiligt.
- Bedenken Sie, dass die Bauern - durch Preisgarantie und begrenzte Produktsorten - mit ihren Produkten die Weltmärkte überschwemmen können. Sie können durch die Bindung an die Fair-Trade-Vereinbarung die von ihnen produzierten Produkte in unbegrenzter Menge verkaufen. Dies hat zur Folge, dass einige Produkte überproduziert werden.
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