Was heißt „präbiotisch“?
Um zu verstehen, wie präbiotische Lebensmittel wirken, hilft die Erklärung des Wortes. Die lateinische Vorsilbe „preׅ“ bzw. „prä“ steht bekanntermaßen für „vor“. „Biotisch“ stammt aus dem Altgriechischen und steht für „Leben“. Genauer gesagt, bezeichnet „biotisch“ Gegenstände, Vorgänge und Zustände, an denen Lebewesen beteiligt sind. Etwas „Präbiotisches“ muss somit etwas sein, das notwendig ist, bevor Lebewesen aktiv werden können.
Damit Lebewesen aktiv werden können, benötigen sie Energie. Wie erhalten Lebewesen Energie? Richtig, durch Nahrung. Präbiotische Lebensmittel dienen somit der Nahrung – jedoch nicht für Mensch und Tier, sondern für Kleinstlebewesen – die Probiotika.
Die lateinische Vorsilbe „proׅ“ steht wiederum für „für“. Das heißt, bei Probiotika handelt es sich um Lebewesen in aktiver Form. Gemeint ist damit eine Vielzahl von Milchsäurebakterien.
Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe), die in Lebensmitteln enthalten sein können und die Darmflora unterstützen. Sie fördern das Wachstum und die Aktivität von nützlichen Darmbakterien. Präbiotika sind Nahrung für die Probiotika.
Wie wirken präbiotische Lebensmittel?
Präbiotika sind Ballaststoffe. Sie liefern dem menschlichen Körper keine Energie. Dafür werden lösliche Ballaststoffe wie Pektine, Oligosaccharide und Inulin im Dickdarm zersetzt und dienen dann den Darmbakterien als Nahrung.
Insbesondere die Bifidobakterien fermentieren präbiotische Ballaststoffe. Dadurch entstehen unter anderem Propion- und Milchsäure, die den pH-Wert im Dickdarm senken. Das saure Milieu fördert die Darmaktivität. Das fördert die Verdauung und ermöglicht einen guten Stuhlgang.
Darüber hinaus bilden Präbiotika Abbauprodukte in Form von kurzkettigen Fettsäuren. Diese gelangen in den Blutkreislauf und wirken sich positiv auf die inneren Organe aus.
Einige Studien weisen sogar darauf hin, dass Präbiotika einen positiven Einfluss auf das Gehirn und das Nervensystem haben. So soll die Produktion von Neurotransmittern wie D-Serin durch eine präbiotische Ernährung gefördert werden. Ein Mangel an D-Serin wird unter anderem mit Konzentrationsschwächen und Depressionen in Verbindung gebracht.
Diese Lebensmittel wirken präbiotisch
Präbiotika sind ausschließlich pflanzlicher Herkunft. Sie sind daher zahlreich in veganen Rohstoffen vertreten. Hier ist eine Übersicht der Lebensmittel, die Präbiotika in hohen Mengen enthalten:
- Getreideerzeugnisse (Gerste, Reis, Hafer)
- Algen
- Pilze
- Bananen
- Agaven
- Knoblauch
- Lauch
- Zwiebeln
- Spargel
- Chicorée
- Samen (Flohsamenschalen, Leinsamen, Chiasamen)
Präbiotika sind Nahrung für Probiotika. Sie unterstützen die Verdauung und fördern die Gesundheit. Achten Sie auf eine präbiotische Ernährung und bleiben Sie gesund!
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