Welche Pflanzen eignen sich zur Behandlung?
Die Anwendung von Pflanzen eignet sich bei leichten depressiven Verstimmungen, wie etwa Gedankenkreisen oder Antriebslosigkeit.
Man kann folgende pflanzlichen Präparate (Phytopharmaka) rezeptfrei in der Apotheke kaufen, sie werden nur vom Arzt verschrieben, wenn es sich um eine höhere Dosierung handelt.
- Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend, beruhigend und kann Ängste lösen. Noradrenalin und Serotonin, diese zwei Botenstoffe werden durch Johanniskraut beeinflusst, ebenso wie bei verschreibungspflichtigen Antidepressiva. Jedoch kann Johanniskraut Wechselwirkungen mit Gerinnungshemmern und auch der Antibabypille haben. Hier sollte man sich vom Arzt oder Apotheker gut beraten lassen. Ebenso sollten keine weiteren zusätzlichen Antidepressiva gleichzeitig eingenommen werden.
- Melisse hilft bei Beschwerden, die mit Angstzuständen und innerer Unruhe einhergehen, etwa Kopfschmerzen, Einschlafprobleme oder einem nervösen Magen. Man kann sie als Kapseln, Tabletten oder Saft kaufen.
- Roter Ginseng als Kapseln oder Tonikum wirkt gut beim Stressabbau. Bei blutzuckersenkenden oder blutverdünnenden Mitteln, die zusätzlich eingenommen werden, bedarf es der Absprache durch den behandelnden Arzt.
- Kurkuma, auch gelber Ingwer genannt, kann als Stimmungsaufheller dienen. Man nimmt ihn in Tablettenform zu sich. Er wirkt ähnlich wie das konventionelle Flouxetin.
- Koffeinhaltige Präparate aus der Guaranapflanze oder der Kolanuss wirken deutlich stärker als Kaffee und man muss aufpassen, wenn man zu Kopfschmerzen und Herzrasen neigt. Dieses pflanzliche Mittel wirkt bewegungsfördernd und energiespendend. Wer unter Panikattacken und Unruhe neigt, sollte diese Pflanzen nicht zu sich nehmen.
- Bachblüten können hilfreich sein, wenn sie richtig eingesetzt werden: Gorse (Nr.13) stimmt optimistisch, Gentian (Nr.12) hilft bei Niedergeschlagenheit, Aspen (Nr.2) lindert Ängste, Elm (Nr.11) stärkt bei Überforderung und Mustard (N.21) wirkt bei Schwermut und fördert Lebensfreude.
Das muss man bei der Eigenbehandlung beachten
Auch wenn es diese pflanzlichen Präparate rezeptfrei in der Apotheke gibt, sollte man sich genau erkundigen, wie sie wirken und mit welchen anderen Mitteln oder Medikamenten Wechselwirkungen auftreten können.
Nur weil etwas pflanzlich ist, muss es nicht harmlos sein. Im Gegenteil, denn in dem Moment, wenn etwas wirkt, kann es Nebenwirkungen haben.
Es ist sinnvoll, das mit einem Arzt oder Apotheker genau zu besprechen.
Sollten depressive Episoden länger als zwei bis drei Wochen auftreten, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Hilfe anzunehmen ist keine Schande!
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