DMSO: Alles rund um Anwendung, Wirkung & Gefahren

Was ist DMSO – die Definition

DMSO bedeutet Dimethylsulfoxid, das ist eine Flüssigkeit, die bei Raumtemperatur geruchs- und farblos ist. Seit vielen Jahrzehnten wird DMSO als Lösungsmittel in der chemischen Industrie verwendet.

DMSO ist ein Nebenprodukt bei der Holzzellstoffproduktion und wird in der pharmazeutischen Industrie zusammen mit Wasserstoffperoxid als Lösungs- und Auszugsmittel angewendet.

Der Stoff kann aufgrund seiner Beschaffenheit die Aufnahme anderer Stoffe durch die Haut verstärken und beschleunigen. DMSO wird in einigen frei verkäuflichen Salben verwendet, um das Eindringen von Heparin ins Unterhautgewebe zu verstärken, dieses wirkt der Blutgerinnung entgegen und beschleunigt die Rückbildung eines Blutergusses.

Anwendungsgebiete von DMSO

Es gibt einige Bereiche bei der medizinischen Versorgung des Körpers, bei denen die Verwendung von DMSO sinnvoll sein kann.

• Schwellungen und Prellungen
  
• Verstauchungen und Zerrungen
  
• Sportverletzungen, speziell bei stumpfen Traumata
  
• Durchblutungsstörungen und Blutergüsse
• lokal bestimmte Arthrose und Arthritis
  

Wie wird DMSO angewendet?

DMSO wird ausschließlich äußerlich angewendet in Form von Gelen, Sprays, Lotionen, Salben oder Cremes. Man kann es auch in 99 % reiner Form als Spray oder Tropfen kaufen, 100 ml kosten um die 10 Euro. Achten Sie auf Qualität und Reinheit, es ist sinnvoll das Produkt direkt in der Apotheke zu erwerben, denn so können Sie sicher sein, dass die Qualität geprüft wurde.

Um ein körperliches Problem mit DMSO zu behandeln, tragen Sie es mehrmals am Tag auf die betroffene Stelle auf und massieren es ein. Bitte unterlassen Sie eine Anwendung bei offenen Wunden, Verbrennungen (auch Sonnenbrand) und am Auge.

Die äußerliche Anwendung sollte nur kurzzeitig erfolgen, eine innerliche Anwendung ist nicht vorgesehen. Ärzte empfehlen DMSO meist nicht, denn es liegen keine aussagekräftigen Studien zu Wirkungen und unerwünschten Wirkungen vor.

Bei einer Anwendung müssen Sie sich an folgende Regeln halten.

• Mischverhältnis am Oberkörper 50 % Lösung/Wasser
  
• Mischverhältnis Unterkörper 70 % Lösung/Wasser
  
• Gesicht und Kopf 25 % Lösung/Wasser

Die verdünnte Lösung wird auf die zu behandelnde Körperstelle aufgetragen, nicht verrieben. Nach 30 Minuten ist der Wirkstoff durch die Haut aufgenommen worden, dann kann man die Stelle mit Wasser abwaschen.

Sprechen Sie vor dem Einsatz von DMSO auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, denn dieser kann entscheiden, ob die Anwendung sinnvoll oder aufgrund Ihrer Physis nicht geeignet ist!

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wie jedes Mittel, das Hilfe verspricht, kann es auch bei DMSO zu Nebenwirkungen kommen.

• DMSO kann zu einer Histaminfreisetzung führen, was bedeutet, dass Sie mit lokalen Allergiereaktionen rechnen müssen.
  
• Es kann zu einem Jucken und Kribbeln kommen.
  
• Trockenheit der Haut mit damit verbundener Hautrötung, bis hin zum Ausschlag, ist möglich.
  
• Kopfschmerzen, Schwindel und in schweren Reaktionen können Atemnot und Schüttelfrost auftreten.
  
• DSMO ist geruchsneutral, kann aber bei manchen Menschen zu einem knoblauchartigen Geschmack im Mund führen, was an den Schwefelanteilen liegt.
  

Wenn Sie wissen, dass Sie allgemein empfindlich reagieren oder Allergiker sind, dann wenden Sie DMSO nur unter ärztlicher Aufsicht und zunächst in sehr kleiner Menge an.

Letztlich ist es wichtig, dass Sie die mögliche Anwendung mit Ihrem Arzt oder in der Apotheke besprechen, denn die Wirkung des Mittels ist bislang nicht eindeutig durch wissenschaftliche Studien belegt. Anwendungen im Bereich lokaler Infektionen oder auch bei Demenz sind nicht bewiesen.