Osteophytäre Ausziehung - Bedeutung

Gelenke und Gelenkflächen

• Die Gelenke des menschlichen Körpers sind großartige Einrichtungen. Sie machen es möglich, sich in alle möglichen Richtungen zu bewegen. Ein Gelenk besteht immer aus zwei Gelenkflächen, das heißt, zwei Flächen, die aufeinander stehen. Zwischen diesen und um diese herum gibt es eine Menge zusätzlicher Einrichtungen, die die Gelenkfunktion überhaupt erst komplettieren.

• Menschliche Gelenke können sehr groß sein, wie zum Beispiel das Hüftgelenk, das hauptsächlich knöchern stabilisiert ist. Auch das Schultergelenk ist ein großes Gelenk, es ist aber anders stabilisiert, nämlich hauptsächlich über Bänder und Muskeln. Und dann gibt es noch viele kleine Gelenke, zum Beispiel an der Hand oder an der Wirbelsäule, deren Wichtigkeit meist erst dann auffällt, wenn eins der kleinen Rädchen im System nicht mehr funktioniert.

Eine osteophytäre Ausziehung macht Probleme

• Eine Problematik, die besonders in den Industriestaaten vielen Menschen Probleme macht, sind krankhafte Gelenkveränderungen. Diese können an allen beteiligten Strukturen entstehen - Veränderungen des Muskelzuges, gerissene oder gedehnte Bänder, Veränderungen der Gelenkkapsel, zerstörte Knorpelscheiben, wenn es denn welche gibt, so wie die Bandscheiben zum Beispiel.

• Eins dieser Probleme sind osteophytäre Ausziehungen. Diese entstehen meist an Gelenkflächen, auf denen viel Gewicht lastet, zum Beispiel auf Knie- oder Sprunggelenken. Sie sind aber an allen Gelenken möglich und kommen auch an allen vor.

• Die knöchernen Gelenkflächen sind von einer dünnen Knorpelschicht umgeben. Durch Fehlbelastung, also zu wenig oder zu viel Belastung oder ungünstige Winkel der beteiligten Gelenkpartner, wird dieser Knorpel gereizt und irgendwann zerstört.

• Auch an den unter dem zerstörten Knorpel liegenden Knochen können Veränderungen vonstatten gehen, nämlich die osteophytären Ausziehungen. Hierbei werden Knochen neu gebildet und an die Gelenkflächen angebaut. Das ist an sich erst mal kein Problem, wird aber immer dann eins, wenn sie die Beweglichkeit einschränken oder zu weiteren Reizzuständen im Gelenk führen.