Was der Begriff Lumbalpunktion bedeutet
Eine Lumbalpunktion ist nichts anderes als die Entnahme von Liquor aus dem Rückenmark und dem Gehirn. Das klingt erst einmal sehr gefährlich, denn keiner möchte sich am Rücken oder dem Gehirn einer Untersuchung mit einer langen Hohlnadel unterziehen.
Warum eine Lumbalpunktion notwendig ist
- Diese Untersuchung ist jedoch sehr wichtig für den Ausschluss einiger nicht unproblematischer Erkrankung.
- Eine Lumbalpunktion wird ein Arzt zum Ausschluss bei einem Verdacht auf Tumorerkrankungen, Entzündungen der Hirnhäute, Rückenmarkserkrankungen oder Blutungen vornehmen.
- Im Liquor, einer glasklaren Flüssigkeit, befinden sich bestimmte Marker zu den einzelnen Erkrankungen. Liquor selbst befindet sich im Zentralkanal des Rückenmarks und den Gehirnkammern.
Wie eine Lumbalpunktion abläuft
- Zunächst wird der Arzt festlegen, ob die Lumbalpunktion im Krankenhaus oder ambulant vorgenommen werden kann. Nach einem umfassenden Aufklärungsgespräch bekommen Sie noch einen Aufklärungsbogen, den Sie sich in Ruhe und gründlich noch einmal durchlesen können. Diesen Aufklärungsbogen müssen Sie im Anschluss unterschreiben. Erst danach wird ein Arzt eine Lumbalpunktion durchführen.
- Eine Ausnahme bilden lebensbedrohliche Zustände, bei denen sich der Patient nicht mehr selbst dazu äußern kann. In diesem Fall darf der Arzt sofort, auch ohne das Einverständnis, des Patienten handeln.
- Die Lumbalpunktion wird entweder am sitzenden oder am liegenden Patienten vorgenommen. Die liegende Position ähnelt der Embryonalhaltung, während bei der sitzenden Position der Patient mit gebeugtem Oberkörper, die Hände auf ein Kissen gelagert, vornübergebeugt punktiert wird.
- In der Regel steht vor dem Patienten eine Schwester oder ein Pfleger, da einige Patienten Angst haben, vornüber zu fallen. Die richtige Position wird Ihnen der Arzt vor der Punktion genau erklären, um Risiken und Nebenwirkungen auszuschließen.
- Der Arzt wird die Stelle für die Lumbalpunktion großzügig desinfizieren. Unter Umständen erfolgt mit zwei kleinen Stichen eine lokale Betäubung.
- Mit einer langen Hohlnadel sticht der Arzt anschließend zwischen die beiden Wirbelkörper, die durch die gebeugte Haltung weit auseinanderzogen, sind. Der Liquor tropft anschließend in das Untersuchungsröhrchen.
- Nachdem die Hohlnadel wider vorsichtig entfernt wurde, klebt der Arzt lediglich ein steriles Pflaster auf die Einstichstelle. Zur Kontrolle verbleibt der Patient noch zwei Stunden unter Beobachtung.
Welche Nebenwirkungen und Risiken auftreten können
- Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen als häufigste Nebenwirkungen treten ungefähr einen Tag nach dem Eingriff auf und klingen innerhalb einer Woche langsam ab. Sollten sich die Kopfschmerzen verstärken und der Nacken wird steif, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Möglicherweise wurden bei dem Eingriff die Hirnhäute verletzt. Dies kommt jedoch sehr selten vor.
- Ebenso selten treten während der Untersuchung stechende Schmerzen und Muskelkrämpfe als Reaktion einer Reizung der Knochenhaut der Wirbel auf. Der Arzt wird in diesem Fall die Hohlnadel ein Stück zurückziehen.
- Infektionen oder Blutungen an der Einstichstelle sind äußerst selten.
- Eine Lumbalpunktion aus Angst vor den eher selten auftretenden Nebenwirkungen abzulehnen, kann ernsthafte Folgen nach sich ziehen.
- Ernste Erkrankungen wie zum Beispiel eine Hirnhautentzündung können mit der Untersuchung des Liquors ausgeschlossen werden bzw. bei Erkrankungen die effektive Therapie sofort eingeleitet werden.
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