Königswasser - das verbirgt sich dahinter
- Diese aggressive und daher gefährliche Säure wird aus drei Teilen konzentrierter Salzsäure (HCl) und einem Teil konzentrierter Salpetersäure (HNO3) gemischt.
- Diese gelblich-braune Flüssigkeitsmischung ist in der Lage, das als "königlich" bekannte Edelmetall Gold zu lösen. Dementsprechend brachte es der Säure den Namen "Aqua regis", also Königswasser ein. Selbst das Edelmetall Platin kann in heißem Königswasser gelöst werden, was mit reiner Salpetersäure nicht möglich ist.
- Dennoch ist auch Königswasser nicht "allmächtig", denn einige Metalle wie Nio, Tantal oder Vanadium widerstehen dem Angriff. Silber ist durch eine sich bildende Silberchloridschicht vor dem weiteren Angriff der Säure geschützt.
- Königswasser darf wegen seiner Gefährlichkeit nicht auf der Straße befördert werden.
Königswasser - Chemie und Verwendung
- Königswasser entwickelt sein Potenzial erst durch die Mischung der beiden Säuren. Dabei entstehen als Reaktionsprodukte freies Chlor (Cl, auch naszierende Chlor genannt) sowie Nitrosylchlorid (NOCl).
- Der eigentlich oxidierende Bestandteil ist das freie Chlor, das Gold oder auch Platin angreift. Die Metalle bilden nachher in der Lösung Chloro-Komplexe wie zum Beispiel Tetrachloridogoldsäure (HAuCl4) (Vorsicht, ätzt die Haut).
- Da Königswasser durch das Freiwerden von Chlor- sowie Nitrosylchloridgasen selbst zerfällt, wird es normalerweise erst vor dem Gebrauch aus den beiden Säuren hergestellt.
- Mit Königswasser lassen sich unterschiedliche Edelmetallpräparate herstellen, unter anderem Goldpräparate für die Porzellanmalerei.
- Auch in der chemischen Analytik findet Königswasser Anwendungen, und zwar bei der Analyse schwerlöslicher Proben.
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