Was ist Salzsäure? - Eine Antwort aus der Chemie
Wie viele andere Säuren auch, ruft "Salzsäure" bei den meisten Menschen mit Angst besetzte Reaktionen hervor. Dabei kann verdünnte (!) Salzsäure im Prinzip in jedem Baumarkt und auch in vielen Drogerien gekauft werden.
- Chemisch besteht Salzsäure aus Chlorwasserstoff (HCl), der sich in einer wässrigen Lösung befindet. Dort dissoziiert (zerfällt) das HCl-Molekül in positive geladene Wasserstoffionen (H+-Ionen, Säureanzeiger) und negativ geladene Chlorionen (Cl--Ionen). Der chemische "richtige" Namen ist Chlorwasserstoffsäure.
- Übrigens: Löst man normales Kochsalz (NaCl) in Wasser, bildet sich jedoch keine Salzsäure, auch wenn man dies zunächst annehmen könnte. Bei diesem Produkt handelt es sich um die salzige Säure.
Salzsäure - Verwendungsbeispiele aus dem Alltag
Auch wenn Salzsäure einer der wichtigsten Stoffe im chemischen Labor ist, hat (verdünnte) Salzsäure doch Verwendung im Alltag.
- So wird sie in den meisten Fällen zum Entfernen von Kalkrückständen eingesetzt. Dies kann beispielsweise im Sanitärbereich (Fliesen, Toilettenschüssel, Duschwanne), aber auch im Baubereich (Mörtelreste auf Platten oder an Mauern) erfolgen. Eine Einwirkzeit ist allerdings bei dieser Verwendung notwendig.
- Eine weitere Verwendung hat Salzsäure als Teil des Magensaftes. Diese Verwendung ist natürlich biologisch vorgegeben, macht jedoch manchen Menschen hin und wieder Probleme (Sodbrennen, Magenübersäuerung). Die Salzsäure schafft im Magen eine saure Umgebung, in der viele Enzyme besonders gut arbeiten können. Auch werden die durch die Nahrung zugeführten Eiweiße (Proteine) denaturiert, sprich zur Gerinnung gebracht. Zudem sorgt die Salzsäure dafür, dass (gefährliche) Mikroorganismen abgetötet bzw. Ihnen die für ihr Gedeihen notwendigen Umweltbedingungen entzogen werden. Hiervor profitiert natürlich das gesamte Verdauungssystem.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?