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Kirchensteuer - so viel zahlen Sie wirklich

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Durch die Taufe gehört man einer Kirchengemeinde an.  Der Pfarrer wird von der erhobenen Kirchensteuer seiner Gemeindemitglieder bezahlt.
Durch die Taufe gehört man einer Kirchengemeinde an. Der Pfarrer wird von der erhobenen Kirchensteuer seiner Gemeindemitglieder bezahlt. © Esteban Garcia / www.pexels.com
Die Kirchensteuer ist genauso wie der Solidaritätszuschlag eine Ergänzungsabgabe auf die zu zahlende Einkommensteuer. In der Jahreseinkommensteuererklärung wirkt die gezahlte Kirchensteuer als Sonderausgabe steuermindernd. Mit den wichtigsten Antworten zum Thema Kirchensteuer gehen wir der Abgabe auf den Grund und erklären, wer wie viel leisten muss.

Was versteht man unter der Kirchensteuer?

Die Kirchensteuer ist eine Abgabe der Kirchenmitglieder für ihre Kirche. Sie ist keine staatliche Subvention, sondern ein Mittel der Finanzierung der Kirche durch ihre Mitglieder.

Sie wird über das Finanzamt eingezogen und an die Kirchen weitergegeben. In Bayern beispielsweise wird die Kircheneinkommensteuer durch eigene Kirchensteuerämter festgesetzt und erhoben.

Wer darf Kirchensteuer erheben?

Durch das Grundgesetz wird bestimmt, dass sämtliche Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ein Steuererhebungsrecht besitzen, sofern diese Gemeinschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt ist. Bislang machen folgende Religionsgemeinschaften von diesem Recht Gebrauch: die Römisch-Katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die jüdischen Gemeinden und Religionsgemeinschaften, einige Freireligiöse Gemeinden, das katholische Bistum der Alt-Katholiken sowie die Unitarische Religionsgemeinschaft Freie Protestanten.

Wer muss Kirchensteuer bezahlen?

Für die Kirchensteuerpflicht sind drei Kriterien entscheidend: Die Kirchenmitgliedschaft (begründet durch die Taufe), der Wohnsitz bzw. gewöhnliche Aufenthalt des Kirchenmitglieds sowie die steuerliche Leistungsfähigkeit (die Pflicht zur Zahlung einer staatlichen Steuer). In Deutschland zahlen im Wesentlichen nur Kirchenmitglieder, die lohn- oder einkommensteuerpflichtig sind, Kirchensteuer. Ausgenommen sind dadurch vor allem Geringverdiener, nicht einkommensteuerpflichtige Rentner, Arbeitslose, Kinder, Schüler und Studierende sowie Ordensleute.

Wie wird die Kirchensteuer in Deutschland bemessen?

Die Kirchensteuer wird derzeit als Zuschlag zur Einkommensteuer (einschließlich der Lohn- und Kapitalertragsteuer) erhoben. Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuer ist somit grundsätzlich die (Jahres-)Einkommensteuer. Der Kirchensteuersatz beträgt derzeit in Bayern und Baden-Württemberg acht Prozent, in den anderen Bundesländern sind es neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer. 

Ist die Kirchensteuer steuerlich absetzbar?

Ja die Kirchensteuer ist steuerlich absetzbar, da der Gedanke zugrunde liegt, dass auch Spenden für gemeinnützige Zwecke bis zu 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte steuermindernd geltend gemacht werden können. Für die Kirchensteuer gilt demnach, dass sie ebenfalls als Sonderausgabe bei der Veranlagung zur Einkommensteuer abziehbar ist. Im Gegensatz zu den Spenden ist die Kirchensteuer aber in voller Höhe abzugsfähig. Dadurch verringert sich das zu versteuernde Einkommen und auch die Einkommensteuer.

Erstattungen von Kirchensteuer, in der Regel aus der Steuererklärung des Vorjahres, werden mit der gezahlten Kirchensteuer im Jahr der Erstattung verrechnet. Folglich ist dann auch der Sonderausgabenabzug gemindert.


Maßgeblich richtet sich die Höhe der zu entrichtenden Kirchensteuer eines Kirchenmitgliedes nach dessen festgesetzter Einkommensteuer sowie dem jeweiligen Wohnsitz. Steuerpflichtige mit einem hohen zu versteuernden Einkommen bezahlen demnach auch mehr Kirchensteuer. Damit auch diese Abgabenlast möglichst gering gehalten wird, empfiehlt es sich grundsätzlich für die Veranlagung zur Einkommensteuer einen steuerlichen Berater zu engagieren.

helpster.de Autor:in
Stephanie Wall
Stephanie Wall Stephanie hat sich über mehrere berufliche Stufen bis zur Steuerfachwirtin hochgearbeitet. Sie hat sich selbst das Ziel gesteckt, anderen finanzielles Wissen zu vermitteln, um sinnvoll mit Geld umzugehen und den eigenen beruflichen Werdegang sowie Karriere anzukurbeln.
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