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Kamin einmauern - so geht's mit Porenbeton

Inhaltsverzeichnis

Die Kaminverkleidung mit Porenbeton kann außen vielfältig gestaltet werden.
Die Kaminverkleidung mit Porenbeton kann außen vielfältig gestaltet werden.
Wenn Sie sich Ihr Heim mit einem Kamin richtig kuschelig machen möchten, können Sie das heute als Heimwerker-Arbeit verwirklichen: Sie kaufen sich einen Bausatz und verwenden beim Einmauern des Kamins, wo es möglich ist, Porenbeton.

Was Sie benötigen

  • Kamin-Bausatz
  • Schamottsteine für die vorgeschriebenen Bereiche
  • feuerfester Zementmörtel
  • Porenbetonsteine
  • Zementmörtel

Dabei sollten Sie natürlich alle Vorschriften kennen und beachten, die befolgt werden müssen, bevor Sie Ihren Kamin einmauern:

Vorschriften rund um den Kamin

  • Zuerst ist Ihr zuständiger Bezirksschornsteinfegermeister an der Reihe. Er kann Ihnen sagen, ob der bestehende Schornstein geeignet ist, um den von Ihnen geplanten Kamin anzuschließen.
  • Außerdem wird er sich zu den gewählten Teilen und Materialien äußern und Ihnen Auskunft darüber geben, ob das gesamte Ensemble später den brandschutztechnischen Sicherheitsbestimmungen entsprechen wird.
  • Der Bausatz, den Sie kaufen, sollte auch auf jeden Fall ein Siegel tragen, mit dem nachgewiesen wird, dass er vom TÜV geprüft wurde.
  • In der Herstelleranleitung wird Ihnen nicht nur genau der Einbau und Zusammenbau der metallenen Teile erklärt, sondern auch, wie bei dem jeweiligen Bausatz die Umgebung des Kamins gestaltet werden kann.
  • Dabei geht es im Wesentlichen darum, welche Teile der Ummauerung welche Temperaturen aushalten müssen, das kann je nach Gestaltung des Bausatzes leicht variieren. Eigentlich wiederholt die Anleitung des Herstellers in diesen Punkten natürlich die allgemein verbindlichen Normen, ein Blick auf diese hilft also dem generellen Überblick:

Kamin einmauern mit Porenbeton

  • Diese Normen sind in der DIN 18895-1 festgelegt. Demnach brauchen Sie im Bereich des Feuerraumbodens und der Feuerraumwände, für den Ascheraumboden und die Ascheraumwände und für die Abgassammlerwände Schamott oder andere hoch feuerfeste Materialien, in diesen Bereichen darf kein Porenbeton verbaut werden. Hier brauchen Sie Material, das eine Rohdichte von mindestens 80 kg pro Kubikmeter sowie eine Mindestdicke von 10 cm aufweist und für eine Anwendungsgrenztemperatur von mindestens 700 Grad ausgewiesen ist.
  • Ansonsten sind für offene Kamine grundsätzlich nichtbrennbare Baustoffe der Baustoffklasse A1 zugelassen, die widerstandsfähig gegen Wärmebeanspruchung sind, also auch Porenbeton.
  • Besondere Vorschriften gibt es in Abschnitt 5.3.1: Die freien Oberflächen der Verkleidung müssen bei offenen Kaminen so beschaffen sein, dass sie sich auf nicht mehr als 85 Grad erwärmen können (das gilt auch für Nischen, in denen Brennstoff gelagert werden soll). Wenn diese Oberflächen aus Porenbeton, also einem mineralischen Baustoff, gefertigt werden, sind sogar 120 Grad zugelassen, wenn auf die Flächen keine Gegenstände gelegt werden können.
  • Zur Sicherung der Standsicherheit von Gebäuden wird in Abschnitt 5.5 bestimmt, dass ein offener Kamin nicht fähig sein darf, die angrenzenden Wände über 50 Grad zu erwärmen.
  • Weiterhin müssen offene Kamine nach Abschnitt 5.6.2.4 verkleidet werden, nur die planmäßigen Öffnungen und die Tragplatten dürfen offen bleiben. Unter gewissen Umständen kann eine Gebäudewand als Verkleidung angesehen werden (mindestens 10 cm dick, nichtbrennbarer Baustoff, keine tragende Stahlbetonwand), der Regelfall ist aber eine Verkleidung, die zur Gebäudewand hin als Vormauerung ausgeführt wird. Dabei ist eine Vormauerung aus mineralischen Baustoffen vorgesehen, die eine Mindestdicke von 10 cm hat. Das trifft z. B. zu auf Porenbeton-Plansteine nach DIN 4165 oder auf die Planbauplatten, die nach DIN 4166 aus Porenbeton hergestellt werden.
  • Auch für Sockelstützen, die das Eigengewicht von Boden und Feuerraumwand mit Dämmschicht auf eine Betonplatte oder Tragplatte ableiten, ist Porenbeton einsetzbar, wenn ein mineralischer Baustoff von einer Rohdichte unter 1200 kg pro Kubikmeter gefordert wird.
  • Das bedeutet im Ergebnis, dass Sie beim Einmauern in vielen Bereichen Bauteile aus Porenbeton einsetzen können, überall dort, wo die innere Dauertemperaturbelastung 150 Grad nicht übersteigt. Dieser Porenbeton muss nach DIN 4166 bzw. DIN V 4165 mindestens der Rohdichteklasse 0,5 entsprechen und Festigkeitsklasse 2 haben. Achten Sie bei den Bindemitteln auf die Herstellerempfehlung und setzen entsprechenden Dünnbettmörtel und Füllmörtel ein.

Ohne den besonderen Anforderungen der Herstelleranleitung vorgreifen zu wollen, ergibt sich beim Einmauern folgende Arbeitsreihenfolge:

  1. Sie legen den Untersims auf den Boden und zeichnen sich einen Außenriss auf.
  2. Dann ziehen Sie eine nach innen versetzte Linie, die einen möglichen Überstand berücksichtigt. An dieser Linie orientieren Sie sich beim Aufmauern des Sockels aus Porenbeton.
  3. Als Nächstes bauen Sie das Innenleben Ihres Ofens auf.
  4. Dann ist je nach Aussehen Ihres Bausatzes die Vormauerung, Ummauerung oder Verkleidung an der Reihe.
  5. Ganz zum Schluss wird die äußere Oberfläche mit Putz versehen oder Sie bringen mit einem geeigneten Zementkleber Fliesen oder dünne Steine auf dem Porenbeton an.

Das Äußere Ihres Kamins können Sie mit Porenbeton relativ frei gestalten. Sie könnten sich z. B. ein Design ausdenken, das Rundungen enthält oder Schrägen (beim Einbau über Eck). Hier profitieren Sie besonders beim Einsatz dieses Baumaterials, weil es sich sehr gut zusägen lässt. Wenn alles fertig ist, muss der Schornsteinfeger die Betriebserlaubnis geben.

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