Wann kommt es zum Jugendarrest
Das Jugendstrafrecht ist milder als das Erwachsenenstrafrecht. Als Jugendlicher im Sinne des Gesetzes gilt man ab dem 14. Lebensjahr bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs. Anschließend und bis zum vollendeten 21. Lebensjahr gilt man schon als Heranwachsender. Auch als Heranwachsender kann man noch - unter bestimmten Umständen - unter das Jugendstrafrecht fallen.
- Ziel von Jugendstrafen und Jugendarrest ist es, erzieherisch auf den Jugendlichen einzuwirken.
- Mit Jugendstrafe und Jugendarrest soll erreicht werden, dass der jugendliche Straftäter zu der Einsicht kommt, keine weiteren Straftaten mehr zu begehen. Als erzieherische Maßnahme dient der Jugendarrest erst dann, wenn keine anderen Maßnahmen - wie soziale Arbeit oder soziale Trainingskurse - mehr ausreichen, um den Jugendlichen von weiteren Straftaten abzuhalten.
- Der Jugendarrest wird vom Jugendrichter verhängt. Freiheitsentziehende Maßnahmen wie der Jugendarrest können von 1 Woche bis zu 4 Wochen verhängt werden. Bekommt man eine gerichtliche Ladung zum Arrestantritt, muss man sich zum angegebenen Termin in der Jugendarrestanstalt melden.
Was ist eine Jugendarrestanstalt
- In einer Jugendarrestanstalt gibt es feste Strukturen. Man hat dort ein Zimmer, in dem man eingeschlossen ist und nur zu bestimmten Zeiten - wie gemeinsames Essen, Freizeit, Arbeit, Beratungsgespräche - raus darf. Ziel der freiheitsentziehenden Maßnahme ist es, den Jugendlichen zum Nachdenken anzuregen.
- Der Jugendarrest soll dem Jugendlichen helfen, sein Leben zu überdenken und neue Strategien zu finden, um zukünftig selbstschädigendes Verhalten zu vermeiden. Dabei hilft der Sozialdienst. Die Mitarbeiter des Sozialdienstes bieten unter anderem Trainingsmaßnahmen an, wie Antigewaltprogramme. Auch helfen sie dabei nach Perspektiven zu suchen, wie es nach dem Arrest weiter gehen kann. Ob die Schule nachgeholt oder eine Ausbildung begonnen wird; all das wird besprochen.
- Im Jugendarrest erhält der Jugendliche auch die Chance mitzuerleben, dass er sein Leben selbst in der Hand hat. Indem er sich zum Beispiel an die Regeln hält und für Ordnung und Sauberkeit sorgt, kann er aktiv an seiner Freizeitreglung mitwirken. Diese ist nämlich flexibel und kann verlängert oder verkürzt werden. Auch wenn Freiheitsentzug sehr unangenehm ist, kann dadurch auch etwas Gutes und Heilsames entstehen!
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