Was verstehen wir unter dem Begriff "Frieren"?
Jeder Mensch hat schon einmal gefroren und sich vielleicht gefragt, was da im Körper passiert. Die bekanntesten Symptome, die aus der Körperreaktion resultieren, sind die Gänsehaut und das Zittern. Frieren ist ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Wenn die Umgebungstemperatur sinkt, versucht der Körper, sich selbst warmzuhalten, indem er verschiedene physiologische Prozesse in Gang setzt. Durch diese beiden Reaktionen versucht sich der Körper zu schützen.
Wodurch wird Frieren beeinflusst?
Auch wenn die Schutzreaktion des Körpers bei jedem Menschen gleich funktioniert, so friert nicht jeder Mensch gleich schnell. Es gibt nämlich natürliche Faktoren, die die Kälteresistenz einer Person beeinflussen. Dazu gehört beispielsweise auch das Geschlecht, der Geburtsort, Alter und Gewicht sowie die körperliche Verfassung und der Grad der Müdigkeit und Erschöpfung. Auch wenn die letzten beiden Faktoren in der Regel beeinflusst und aktiv verändert werden können, können andere natürliche Faktoren wie Alter und Geschlecht nicht verändert werden.
Ist innerliches Frieren eine natürliche Reaktion?
Das innere Frieren ist ein subjektives Gefühl, das Menschen erleben können, wenn sie sich kalt oder unwohl fühlen, obwohl die Umgebungstemperatur nicht zwangsläufig sehr niedrig ist. Es ist wichtig zu verstehen, dass das innere Frieren keine eigenständige medizinische Diagnose ist, sondern vielmehr eine beschreibende Bezeichnung für das Empfinden von Kältegefühlen, die von innerhalb des Körpers zu kommen scheinen.
Für dieses innere Gefühl gibt es daher verschiedene Ursachen.
- Unterkühlung: Selbst bei milden Temperaturen kann der Körper Unterkühlung erleben, wenn er nass ist oder starke Winde den Wärmeverlust erhöhen. Dies kann zu innerem Frieren führen.
- Stress und Angst: Emotionaler Stress oder Angst können zu körperlichen Reaktionen führen, die als inneres Frieren empfunden werden. Dies kann aufgrund von Hormonveränderungen und einer gesteigerten Muskelspannung auftreten.
- Infektionen: Infektionskrankheiten wie Grippe oder Fieber können mit Schüttelfrost und innerem Frieren einhergehen. Dies ist eine Reaktion des Körpers auf die erhöhte Körpertemperatur, die bei einer Infektion auftreten kann.
- Hormonelle Veränderungen: Einige hormonelle Veränderungen im Körper, wie sie beispielsweise während der Menopause auftreten, können zu Hitzewallungen und innerem Frieren führen.
- Schilddrüsenprobleme: Störungen der Schilddrüse, wie eine Unterfunktion (Hypothyreose), können zu Kälteempfindlichkeit und innerem Frieren führen, da die Schilddrüse die Regulation der Körpertemperatur beeinflusst.
- Mangelernährung: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, insbesondere Eisen und Vitamin B12, kann zu Kälteempfindlichkeit und innerem Frieren führen.
Was tun beim innerlichen Frieren?
Da innerliches Frieren ein subjektives Gefühl ist und kein medizinisches Leiden, muss auch so subjektiv geschaut werden, was gegen die Ursachen hilft. Die Behandlung der Ursachen kann dabei in drei Kategorien unterteilt werden.
- Ursachengruppe 1 - Infekte und Unterkühlung: Ist das innere Frieren auf eine Erkältung oder Unterkühlung zurückzuführen, dann sorgen Sie dafür, dass Sie ihrem Körper Ruhe und Wärme gönnen. Wärmflaschen, Decken und Tees sind da die ersten Ansprechpartner.
- Ursachengruppe 2 - Stress: Sollte das innerliche Frieren als eine Reaktion auf erhöhten Stress sein, dann ist das ein Alarmsignal Ihres Körpers. Sorgen Sie dafür, sich vitaminreich zu ernähren und genügend Schlaf und Entspannung nachzuholen. Hören Sie auf Ihren Körper und erkennen Sie, was Ihnen zur Stressreduzierung hilft. Achten Sie ebenso darauf, dass Sie chronischen Stress langfristig reduzieren und nicht nur für einen kurzen Moment. Integrieren Sie in Ihren Alltag Spaziergänge durch die Natur, Sporteinheiten und entspannte Zeiten weg vom Bildschirm.
- Ursachengruppe 3 - Hormonelle Veränderungen und Mängel: Sollte Ihr inneres Frieren nicht als Reaktion der beiden vorherigen Ursachengruppen stammen, so ist es vermutlich ratsam bei Ihrem Hausarzt nach einer Blut- bzw. Hormonuntersuchung zu fragen. Auch die Schilddrüse sollte untersucht werden, denn inneres Frieren kann auch dafür ein Symptom sein.
Wenn jemand wiederholt oder anhaltend inneres Frieren empfindet oder zusätzliche Symptome hat, ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren, um die genaue Ursache festzustellen. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In einigen Fällen kann eine Änderung des Lebensstils, die Einnahme von Medikamenten oder andere medizinische Maßnahmen erforderlich sein.
Innere Frieren ist in der Regel nicht besorgniserregend, noch gefährlich. Jedoch kann das Symptom in einigen Fällen ein Alarmsignal sein, welches nicht ignoriert werden sollte.
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