Eine Gesellschaft wird sowohl von ihren Individuen und politischen Entscheidungen bestimmt. Daraus ergibt sich, für welchen geleisteten Beitrag Sie welche privaten oder staatlichen Leistungen erhalten.
Individualprinzip - freiwilliges und individuelles Handeln zur persönlichen Vorteilserzielung
Dem Individualprinzip liegen zwei wichtige und grundlegende und Aussagen zugrunde.
- Als Individuum richten Sie Ihr Handeln nach Ihren Vorstellungen beziehungsweise Präferenzen aus. Zugleich sind Sie als Individuum selbst interessiert und bei Ihrem Handeln auf Ihren persönlichen Vorteil bedacht.
- Das lässt sich sicher von Ihnen empirisch anfechten. Daher soll dieser sehr subjektive Ansatz eventuell von Ihnen ins Spiel gebrachte externe Faktoren von einer Bewertung ausschließen.
- Solche externen Faktoren könnten Sie entgegenhalten, wie beispielsweise die Meinung, dass Menschen nicht nur aus Eigennutz, sondern ebenso zum Vorteil weiterer Menschen tätig sind.
- Sie können dem entgegnen, dass der persönliche Nutzen (Mitfreude) bei Ihrem Handeln beabsichtigt ist.
Äquivalenzprinzip und Solidarprinzip als Grundlage sozialer Sicherung
Wie Sie wissen, beruht die soziale Sicherung in der Bundesrepublik unter anderem auf den Ordnungsprinzipien freiwillige individuelle Vorsorge (genannt Individualprinzip) und die per Gesetz verfügte staatliche Vorsorge (genannt Sozialvorsorge).
- Dabei treffen Sie auf wesentliche Bausteine der sozialen Sicherung (Sozialhilfe, Riester-Rente, Wohngeld, Unfallversicherung, Betriebsrente). Zu den Formen, die dem Absichern von Lebensrisiken im Rahmen einer kapitalgedeckten Altersvorsorge dienen, zählen Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Sparplan und Lebensversicherung.
- Sie verfügen über die Freiheit, durch Sparen von Kapital oder Eingehen von Versicherungsverträgen private Vorsorge in Eigenverantwortung zu betreiben oder bestimmte Lebensrisiken abzusichern.
- Die Beitragshöhe für Ihre Individualversicherung wird unter Berücksichtigung des jeweils versicherten Risikos ermittelt. Das nennt man auch Äquivalenzprinzip in der Versicherung.
- Eine soziale Sicherung ist für jene Menschen notwendig, die nicht in der Lage sind, sich umfassend abzusichern. Der Staat verwirklicht das Sozialprinzip als staatliche Zwangsversicherung. Sie werden vom Staat per Gesetz angehalten, sich gemäß des Solidaritätsprinzips an der Rentenversicherung und Krankenversicherung zu beteiligen.
So gestalten Sie das Individualprinzip bewusst
- Sie arbeiten zum eigenen Nutzen und zur Absicherung der Familie. Als selbstständiger Unternehmer können Sie das in besonderer Weise realisieren.
- Sie sichern nicht nur Ihren derzeitigen Lebensunterhalt, sondern auch die Zeit im Rentenalter ab. Das tun Sie mit gesetzlicher und privater Altersvorsorge.
- Sie erhalten für einen jeweiligen Beitrag eine bestimmte Leistung.
- In Eigenverantwortung übernehmen Sie die Absicherung weiterer Risiken von Krankheit über Unfall bis Tod. Die dafür zu zahlenden Beiträge können Sie positiv beeinflussen, indem Sie in jungen Jahren mit dem Versichern beginnen oder Sie frei von Vorerkrankungen sind.
- Das Individualprinzip gilt in gleicher Weise, wenn Sie persönliches Vermögen gegen Verlust und Zerstörung absichern.
In den letzten Jahren hat der Staat von Ihnen eine verstärkte Eigenvorsorge gefordert. Dem Individualprinzip kommt eine wichtige Rolle zu, wenn es um die Ergänzung auch Ihrer gesetzlichen sozialen Absicherung geht.
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