Innerhalb einer Familie kann es viele Probleme und Streitigkeiten geben. Diese können oftmals nicht so einfach gelöst werden.
Was andere außerhalb der Familie meinen
- Häufig kann das Gespräch mit anderen eine große Hilfe sein und für Sie emotional unterstützend wirken, wenn Sie Bezugspersonen außerhalb der Familie haben, mit denen Sie Ihre Erlebnisse und das, was Sie meinen, besprechen können.
- Sich einmal den „Frust von der Seele“ zu reden, wirkt nicht nur entlastend, sondern trägt auch dazu bei, die eigenen Gedanken zu ordnen und vielleicht selbst Lösungsmöglichkeiten bei Streitigkeiten zu erkennen. Zudem bringt das Gespräch das Gefühl, mit den eigenen Problemen nicht allein dazustehen.
- Wenn Sie meinen, Ihre Angehörigen wirklich zu hassen, dann kann zudem eine Intervention Hilfe bringen. Ansprechpartner sind unter anderem Familienberatungsstellen, die teils mit den Jugendämtern zusammenarbeiten, oder im kirchlichen Bereich auch die Diakonie.
Wenn eingefahrene Muster zum gegenseitigen Hassen führen
- Die Empfindung, die eigenen Angehörigen nicht zu mögen, hängt meistens damit zusammen, dass Sie bestimmte Verhaltensweisen der Familienmitglieder nicht mögen oder meinen, mit diesen nicht umgehen zu können. Viele dieser Verhaltensweisen bilden sich aber deswegen aus, weil sie in einer gewissen Weise belohnt werden.
- Wenn Ihre Eltern beispielsweise etwas Bestimmtes von Ihnen verlangen und Sie sich daraufhin zurückziehen, dann kann das auch eine Art Verstärkung bewirken. Denn Ihre Eltern haben damit vielleicht nicht erreicht, dass Sie sich wie gewünscht verhalten, aber Sie haben die eigene Meinung geäußert und durch Ihren Rückzug eine offene Konfrontation vermieden.
- Eine Strategie zur Linderung der innerhalb einer Familie bestehenden Probleme kann es daher sein, diese Muster zu erkennen und zu verändern. Wenn Sie also wieder meinen, dass Sie Ihre Eltern oder auch Geschwister hassen, dann hinterfragen Sie für sich die Situation. Was war gerade passiert? Wer hat was getan oder gesagt? Welche Meinungen gab es?
- Zudem sollten Sie Vor- und Nachteile des jeweiligen Verhaltens bedenken. Was brachte es also den Angehörigen, sich so zu verhalten, wie diese es taten, und welche Nachteile hatte dies? Welche positiven und negativen Folgen hatte Ihr eigenes Verhalten? Wer hatte welche Absicht und was wurde davon erreicht?
- Vielleicht finden Sie eine Verhaltensweise, die bei dieser Bewertung besser abschneiden würde. Ist dies der Fall, dann können Sie diese ausprobieren. Vielleicht führt es beispielsweise zu weniger Gefühlen des Hassens, wenn Sie einmal ganz bewusst anders reagieren und dadurch auch eine Anpassung des Verhaltens und der Meinungen anderer „erzwingen“.
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