Die Abneigung gegen den neuen Freund der eigenen Mutter kann manchmal daher kommen, dass Sie diesen nicht als Ersatz für Ihren Vater sehen wollen - aber das soll er auch gar nicht sein.
Den neuen Partner der Mutter hassen
- Wenn Sie das Gefühl haben, mit dem neuen Partner Ihrer Mutter nicht klarzukommen, ihn nicht zu mögen bzw. gar zu hassen, dann kann es sinnvoll sein, nach den Ursachen für diese Empfindungen zu suchen. Was sind also die Gründe für Ihre Abneigung gegen den neuen Freund?
- Oftmals hängt das Gefühl, denjenigen zu hassen, damit zusammen, dass Sie diese Person als eine Art Ersatz für Ihren Vater betrachten und Sie nicht möchten, dass er diese Rolle einnimmt. Aber das soll er auch gar nicht. Ihr Vater bleibt derjenige, der, wenn Sie das möchten, in Ihrem Leben die wichtigere Rolle spielt.
- Manchmal spielt aber auch einfach nur Antipathie eine Rolle. Es gibt Eigenschaften, die Sie an anderen vielleicht generell nicht mögen. Erinnert Sie der neue Freund Ihrer Mutter an jemanden, den Sie hassen? Was macht der neue Partner, was Sie nicht mögen oder welche Eigenschaften hat er, die Ihnen sehr missfallen?
- Wenn Sie sich dieser Dinge, die Sie nicht mögen, bewusst sind, dann können Sie auch etwas gegen die negativen Empfindungen tun. Denn konkrete Eigenschaften können Sie besser thematisieren und hier auch eine Klärung herbeiführen, als wenn Sie eine Person generell ablehnen.
Wie Sie mit dem Freund besser umgehen können
- Wenn Sie den Freund Ihrer Mutter deswegen hassen, weil Sie in diesem eine Konkurrenz zu Ihrem Vater sehen, dann können Sie für sich überlegen, welche Eigenschaften Sie eher mit dem Vater assoziieren, was dieser tun „darf“ bzw. was Ihren Vater auszeichnet. Gibt es Themen, bei denen Sie nur Ratschläge Ihres Vaters annehmen würden? Was dürfte nur Ihr Vater Ihnen sagen, aber keine andere Person?
- Darüber hinaus gibt es vielleicht Bereiche, in denen Sie auch Ratschläge anderer annehmen würden oder die Sie nicht nur Ihrem Vater zugestehen würden, beispielsweise auch im Hinblick auf gemeinsame Unternehmungen.
- Diese Unterscheidung können Sie in einer kleinen Familienkonferenz besprechen. Vielleicht ist eine Einigung darüber möglich, welche Rolle der neue Freund Ihrer Mutter in Zukunft spielen bzw. wie er sich Ihnen gegenüber verhalten soll.
- Auch wenn es konkrete Eigenschaften gibt, für die Sie ihn hassen, sollten Sie das ansprechen. Wenn es Sie beispielsweise stört, dass der neue „Stiefvater“ sich in bestimmte Bereiche Ihres Lebens einmischt, dann sollten Sie das - auch unter Einbezug Ihrer Eltern - ansprechen.
- Sollte dies nicht helfen, dann kann auch ein gewisser Abstand sinnvoll sein. Binden Sie Ihren Vater verstärkt in Ihr Leben ein und versuchen Sie den anderen als das zu sehen, was er ist: „nur“ der Freund Ihrer Mutter.
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