Grundsätzliches zum Training mit dem Hund
Der Hund ist ein Rudeltier und hat einen natürlichen Drang, bei Ihnen zu bleiben und zu Ihnen zu kommen. Nutzen Sie diesen Trieb aus, wenn er nicht von alleine auf Zuruf kommt.
Ein Hund ist kein Mensch und kann die menschliche Sprache nicht verstehen. Er ist aber in der Lage, die Bedeutung ausgewählter Worte zu erfassen. Wählen Sie einige bestimmte Wörter als Kommando aus. Jeder Befehl sollte idealerweise nur aus einem Wort bestehen.
Der Name des Hundes ist kein Befehl. Er zeigt an, dass Sie mit ihm Kontakt aufnehmen. Was Sie in dem Moment von Ihrem Hund wollen, wird jedoch nicht klar.
Entscheiden Sie sich, ob Sie "Hier" oder "Komm“ rufen wollen, wenn Sie möchten, dass der Hund zu Ihnen kommt. Das Wort "Hier" ist bei der Hundeerziehung gebräuchlicher und daher zu empfehlen.
Wichtig: Wenn Sie einen Befehl geben, bestehen Sie darauf, dass der Hund ihn ausführt. Es genügt, nur einmal nicht auf der Ausführung zu bestehen, um den Hund das Erlernte vergessen zu lassen. Er weiß zwar noch, was der Befehl bedeutet, aber er führt ihn nicht mehr aus. Der Hund geht davon aus, dass er nicht mehr zu gehorchen braucht.
Vorübung, wenn er nicht auf Zuruf kommt
Die Übung ist für Welpen und ältere Hunde geeignet. Sie arbeiten mit einem Trick. Sie lassen den Hund an einem Platz sitzen. Er möchte zu Ihnen kommen, darf es aber erst nach dem Kommando. Damit wird das Wort durch das positive Gefühl der Freude verstärkt.
Üben Sie zu Hause in der Wohnung oder im eigenen Garten. Sie brauchen für diese Übung nicht auf dem freien Feld zu arbeiten.
1. Sitz lernen. Drücken Sie das Hinterteil des Hundes sanft, aber bestimmt auf den Boden. Sagen Sie dabei laut und deutlich “Sitz“. Erlauben Sie ihm erst aufzustehen, wenn Sie "Hier" sagen. Bleiben Sie während der Übung neben ihm stehen.
2. Auf Zuruf kommen. Gehen Sie nun einige Schritte weg. Wenn der Hund ihnen folgen möchte, wiederholen Sie das Wort "Sitz". Wenn er aufsteht, setzen Sie ihn wieder auf den Platz. Rufen Sie ihn mit dem gewohnten "Hier". Er freut sich, das Wort zu hören und kommt zu Ihnen.
Üben Sie bei jeder Gelegenheit. Lassen Sie ihn grundsätzlich einige Meter entfernt vom Futterplatz sitzen, wenn Sie den Napf abstellen. Er darf erst an das Futter, wenn Sie ihn rufen.
Lernen zu kommen, wenn Sie rufen
Für diese Übung brauchen Sie ein Gelände, auf dem der Hund ohne Gefahr frei laufen kann. Als Hilfsmittel benötigen Sie eine lange Leine von höchstens fünf Meter Länge. Sie können auch eine längere Schleppleine verwenden, sofern der Hund ein Geschirr trägt. Bedenken Sie aber stets, dass eine solche lange Leine dem Hund das Genick brechen kann, wenn sie diese am Halsband anbringen.
Wichtig: Setzen Sie keine Leinen mit Rückzugfeder ein. Diese sind für die Hundeerziehung völlig ungeeignet. Sie sind auch bei einem Spaziergang eher eine Qual für den Hund, da sie ständig an ihm ziehen.
1. Hund entspannt laufen lassen. Gehen Sie mit dem Hund über eine Wiese oder ein ähnliches offenes Gelände. Lassen ihn an der langen Leine laufen. Wenn er zieht, rucken Sie fest daran. Nach einiger Zeit wird er sich so bewegen, dass die Leine locker auf dem Boden schleift.
2. Hund rufen. Rufen Sie seinen Namen und geben Sie das Kommando "Hier". Wenn er nicht reagiert, ziehen Sie kurz an der Leine, damit er Sie beachtet. Zerren Sie ihn nicht mit der Leine zu sich zurück. Locken Sie mit einem Spielzeug oder einem Leckerli.
3. Loben. Werden Sie nicht wütend, falls der Hund nicht sofort kommt, wenn Sie ihn rufen. Wiederholen Sie das Kommando und zeigen Sie ihm das Spielzeug oder die Köstlichkeit, bis er zu Ihnen kommt. Loben und belohnen Sie, egal wie lange es gedauert hat, bis er endlich bei Ihnen ist.
4. Erziehungshalsband. Das Training mit einer langen Schleppleine ist kompliziert und birgt Verletzungsgefahren für Mensch und Tier. Ein Erziehungshalsband, das über ein Funksignal vibriert und Zitronenöl versprüht, ist besser.
Trainieren Sie wie beschrieben ohne Leine weiter. Aber lassen Sie nicht zu, dass der Hund sich weiter als zehn Meter entfernt. Rufen Sie ihn zurück, aber nutzen Sie das Funksignal nur, wenn der Hund auf den Ruf nicht reagiert.
Denken Sie daran, auch ein gut erzogener Hund unterliegt der Versuchung, eine Katze oder Wild zu jagen. Lassen Sie das Tier nur in einem übersichtlichen Gelände frei laufen und achten Sie ständig darauf, dass nichts in der Nähe ist, was den Hund zum Jagen veranlassen könnte.
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