Gründe für die Hundeerziehung
Unter der Erziehung eines Hundes versteht man das Beibringen von Benimmregeln, die jeder Vierbeiner beherrschen sollte. Nur so ist gewährleistet, dass Ihr Gefährte Teil Ihres sozialen Lebens werden kann.
Die Erziehung sollte bereits im Welpenalter während der Sozialisierungsphase beginnen. Während dieser Zeit werden Sie seine durch die Rasse bedingte Persönlichkeit kennenlernen. So stellen Sie beispielsweise fest, dass bei einem temperamentvollen Hund die Übungsstunden leichter durchzuführen sind, wenn überschüssige Energie durch lange Spaziergänge abgebaut werden.
Das Hochspringen an Personen gehört nicht zu der Persönlichkeit eines Hundes. Vielmehr ist darunter eine Verhaltensauffälligkeit zu verstehen, die durch Ihren Umgang mit dem Vierbeiner hervorgerufen wurde.
Ein Grund für dieses Verhalten kann die falsche Erziehung im Welpenalter sein. Dem süßen Hündchen lässt man Vieles durchgehen. Sie entschuldigen das Anspringen mit dem Verspieltsein des Tieres, Passanten auf der Straße finden das Benehmen niedlich. Dabei sollten Sie jedoch berücksichtigen, dass aus dem kleinen Welpen ein erwachsener Hund wird, der erlernen muss, sich zu zügeln. Wird im adulten Alter das Verhalten immer noch gezeigt, wirkt es störend und birgt besonders bei großen Rassen eine Verletzungsgefahr.
Stellen Sie bei Ihrem Vierbeiner trotz Hundeerziehung diese Hyperaktivität fest, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Parasiten und Krankheiten verursachen unter Umständen ein unausgeglichenes Benehmen. Auch angeborene, neurologische Erkrankungen können der Grund dafür sein.
Anspringen durch Ihr Verhalten verhindern
Ist Ihr Hund gesund, kann durch eine konsequente und liebevolle Hundeerziehung das Anspringen abgestellt werden. Als Hundeführer müssen Sie eine Energie ausstrahlen, die ruhig und bestimmt ist. Nur durch dieses Verhalten begibt sich Ihr Tier in eine untergeordnete Haltung.
Wenn Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen wollen, sollten Sie berücksichtigen, dass Sie nicht zu viel Aufregung wegen des Ausflugs verursachen dürfen. Für ihn beginnt die Vorfreude schon in dem Augenblick, wenn Sie zum ersten Mal ans Gassigehen denken. Meist reicht es schon, wenn Sie die Leine vom Haken nehmen und er wird zappelig.
Rufen Sie Ihren Hund nicht mit heller, aufgeregter Stimme. Ihre Stimmungslage spiegelt sich in ihm wider und er verfällt in eine hysterische Verhaltensweise.
Sie sollten Ihren Vierbeiner ignorieren, wenn er falsches Verhalten zeigt. Das bedeutet für Sie, dass Sie ihn weder ansprechen noch ansehen oder anfassen dürfen.
Wenden Sie sich von Ihrem Hund ab, wenn er trotz des Entzuges Ihrer Aufmerksamkeit weiter an Ihnen hochspringt. Es handelt sich bei dieser Erziehungsmethode um eine artgerechte negative Strafe.
Verzichten Sie auf lautes Schimpfen, Schlagen oder ein zur Abwehr hochgezogene Knie, um Ihren Hund zurechtzuweisen. Solche Zwangsmaßnahmen sind völlig ungeeignet und zerstören die Bindung und das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Gefährten.
Es ist wichtig, sich in Geduld zu üben. Warten Sie so lange ab, bis sich Ihr Gefährte beruhigt und sich in eine unterwürfige Haltung begibt.
Mit Hundeerziehung das Anspringen verhindern
Nachdem sich Ihr Vierbeiner in eine ruhige und unterwürfige Haltung befindet, können Sie die Hundeerziehung vertiefen.
- Hund rufen. Rufen Sie Ihren Vierbeiner mit dem Kommando "Komm" zu sich. Ihre Stimme sollte dabei ruhig, aber bestimmt sein. Auch Ihre Welpe wird über Ihr Heranrufen erfreut sein, sollte jedoch nicht in das alte, aufgeregte Verhaltensmuster zurückfallen. Nur bei ruhigem Herankommen belohnen Sie mit Streicheln oder Leckerchen. Dies nennt sich positive Verstärkung.
- Kommandos geben. Fordern Sie Ihren Vierbeiner mit dem Kommando "Sitz" dazu auf, sich hinzusetzen, wenn Sie spazieren gehen wollen. Sie unterstützen diese Übung bei Welpen, indem Sie das Hinterteil leicht zu Boden drücken. Bei erfolgreicher Ausführung wird wieder belohnt.
- Ausführen vorbereiten. Legen Sie nun Halsband und Leine an. Öffnen Sie die Haustür und achten Sie darauf, dass Ihr Gefährte weiterhin ruhig und zur Unterordnung bereit ist. Ist dies nicht der Fall, warten Sie, bis sich die Gemütsverfassung geändert hat.
- Spaziergang starten. Gehen Sie nun zuerst hinaus und lassen Sie Ihr Haustier nachkommen. Er sollte nicht vor Ihnen durch die Tür flitzen. Draußen angekommen befehlen Sie ihm, sich zu setzen, bis er sich beruhigt und entspannt hat. Loben Sie bei erfolgreicher Ausführung. Nun können Sie die Tür hinter sich schließen.
- Regeln konsequent anwenden. Nutzen die erlernten Übungen auch bei Besuchern und Passanten auf der Straße, um ein Anspringen zu verhindern. Fordern Sie Ihren Hund dazu auf, sich hinzusetzen. Weisen Sie die Personen an, Ihren Gefährten zu ignorieren, um ein aufgeregtes Verhalten zu verhindern. Ein Beschnüffeln ist jedoch erlaubt.
- Weitere Befehle geben. Nennen Sie andere Kommandos, um die Erziehung zu erweitern. Diese sind auch hilfreich, wenn Sie mit Ihrem Gefährten eine Hundeschule besuchen.
Kommandos | Reaktion des Hundes |
Sitz | Ihr Hund setzt sich vor oder neben Sie. |
Platz | Ihr Hund legt sich auf den angezeigten Ort hin. |
Bleib | Ihr Hund bleibt an der angezeigten Stelle stehen, sitzen oder liegen. |
Komm | Ihr Hund kommt sofort zu Ihnen. |
Hier | alternatives Kommando für "Komm". |
Aus | Ihr Hund gibt einen Gegenstand frei oder unterlässt ein Verhalten. |
Fuß | Ihr Hund begleitet Sie mit oder ohne Leine direkt neben Ihrem Bein. |
Allgemeine Verhaltenstipps bei der Erziehung Ihres Hundes
Hunde benötigen Regeln und Grenzen. Damit sie erlernt werden, ist es Ihre Aufgabe als Hundeführer, diese festzulegen. Auch Familienmitglieder müssen wissen, was für den neuen Hausgenossen erlaubt oder verboten ist, sodass die Regeln klar und konsequent durchgeführt werden.
Sorgen Sie dafür, dass Sie bei der Korrektur eines Verhaltens ruhig und bestimmt vorgehen. Sind Sie wütend, müde oder frustriert, sollten Sie Übungsstunden verschieben, da Ihr Hund Ihre Gemütslage widerspiegelt.
Die Hundeerziehung hat nur dann erfolgt, wenn Sie ein falsches Verhalten sofort strafen oder eine korrekte Übung unmittelbar loben. Verzagen Sie nicht, wenn sich der Erfolg nicht in kurzer Zeit einstellt. Ein Rudelführer braucht nicht nur viel Geduld, sondern auch Ausdauer, um einen gehorsamen und ausgeglichenen Begleiter zu erhalten.
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